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*Ein Gastartikel und Fotos von Tanja*
Sechs Wochen lang darf ich dieses kontrastreiche Land bereisen. Darf mich durch Chai-Tees und Currys kosten, mit Tuk Tuk Fahrern den Preis verhandeln und Saris anprobieren.
Dabei schreibe ich mir immer alle Preise auf, da ich ein recht enges Budget habe. Außerdem macht es mich ganz kirre, nicht zu wissen, wie viel ich am Ende des Tages ausgegeben habe (jeder hat so seinen Tick, oder?).
Als alleinreisende Frau schaue ich meistens aufs Geld, wähle günstige Unterkünfte und lokale Transportmöglichkeiten. Hier und da wage ich mich auch an Streetfood heran, wenn mein Magen einen standhaften Eindruck macht. Meine Zahlen sind deswegen vor allem für Budget-Reisende gut geeignet.
• Wie sieht meine Route aus? •
Ich habe den Süden komplett ausgelassen. Ich war in den Sommermonaten Indiens unterwegs, da ist es auch im Norden schon heiß genug:
Delhi – Mathura – Varanasi – Khajuraho – Jhansi – Orchha – Bhopal – Udaipur – Jaipur – Jaisalmer – Bhukar – Rishikesh
Besonders die größeren und touristischen Städte Delhi, Jaipur und Varanasi waren etwas teurer als der Rest.
Mit welchem Tagesbudget musst du als Alleinreisende in Indien rechnen?
Je nachdem ob du in einer großen Stadt oder am Land unterwegs bist, variieren die Preise, vor allem bei Übernachtung und Essen. Prinzipiell rechne mit 15 – 20€ pro Tag. Wenn du das auf 6 Wochen, also 42 Tage multiplizierst, solltest du mit einem Budget von 630 bis 840€ rechnen (plus finanzieller Sicherheitspolster natürlich).
• Wie sehen die Ausgaben genau aus? •
1. Übernachtungen
- Günstigste Übernachtung: 2€
- Teuerste Übernachtung: 10€
- Durchschnitt: 4-6€ (Stadt), 3-4€ (Land, Städtchen)
Sofern du die Hostels / Hotels nicht im Vorhinein buchst, sondern vor Ort suchst, lass dir jedenfalls immer die Zimmer zeigen. Manchmal gilt hier außen hui, innen pfui. Wenn dir die Räumlichkeiten nicht gefallen, einfach dankend verneinen und die nächste Unterkunft begutachten.
Insgesamt gebe ich 180€ für Übernachtungen aus.
2. Essen & Trinken
Wie viel du hier pro Tag ausgibst, hängt größtenteils davon ab wo du isst: Während du Streetfood schon ab 30 Cent bekommst, kann es in Restaurants schon bis zu 3€ kosten (auch nicht die Welt).
Beim geschätzten Tagesbudget sind Getränke, Frühstück, Mittag- und Abendessen sowie Snacks enthalten:
- Maximales Tagesbudget: 10€
- Minimales Tagesbudget: 3€
Meine Kosten bei Essen und Trinken betragen 210€.
3. Aktivitäten & Specials
Oft musst du als Tourist das Mehrfache von den Lokalpreisen für Eintritte bezahlen. Im Taj Mahal wird sogar das Zehnfache verlangt. Hier einige Aktivitäten:
- Taj Mahal: 750 Rupies – 9€
- Orchha Tempel: 250 Rupies – 3€
- Jaipur Fort: 350 Rupies – 4,20€
Meine Gesamtkosten bei den Aktivitäten betragen ca. 60€.
4. Transporte
Für lange Strecken ist der Zug jedenfalls die günstigste Variante. Flüge sind möglich, aber um ein hundertfaches teurer. In der Stadt kommst du mit Tuk Tuks voran. Hier einige Beispiele:
Zug
- Delhi – Jaipur: 500 Rupies – 6€
- Jaipur – Mathura: 210 Rupies – 2,50€
- Mathura – Agra: 80 Rupies – 1€
- Agra – Varanasi: 320 Rupies – 3,90€
- Varanasi – Jhansi: 120 Rupies – 1,50€
Die Preise variieren danach, ob du einen Direktzug wählst und in welcher Klasse du fährst. Die genauen Preise kannst du einfach bei Cleartrip recherchieren. Sofern du während deiner Reise eine indische Nummer besitzt, kannst du die Tickets sogar direkt buchen.
Flüge
Wenn es ein Flug werden soll, musst du kurzfristig mit mindestens 50€, wenn nicht höher rechnen. Von den Fluglinien her empfehle ich dir Air India oder Indigo, da beide Linien recht günstige Tickets anbieten.
Tuk Tuk
Beim Tuk Tuk lassen sich kaum feste Preise nennen, da es hier vor allem auf dein Verhandlungsgeschick ankommt. Prinzipiell kannst du mit 20 Rupies pro zurückgelegten Kilometer rechnen. Mach dir Preise aber jedenfalls VOR der anstehenden Fahrt aus.
Wie du deine Tuk Tuk Kosten niedrig halten kannst, erfährst du hier.
Meine Transportkosten für die gesamte Reise: 170€
5. Schnickschnack
Wenn du schon in Indien bist, solltest du unbedingt ein paar Gewürze und Kleidung mitnehmen. Hier bekommst du alles besonders günstig. Selbst ein Kilo Physalis (die genial leckere orangene Frucht) kostet dich hier nur 50 Rupien, also gerade mal 60 Cent.
In 6 Wochen habe ich für jeglichen Schnickschnack 80€ ausgegeben, darunter auch ein 6 Meter langer Sari, eine Menge Gewürze und viele, viele Kleidungsstücke.
6. Visum
Das Visum kostet für Deutsche 65€, für Österreicher 57,20€. Das Touristenvisum ist grundsätzlich 6 Monate gültig. Kümmer dich mindestens einen Monat vor deinem Reisestart ums Visum. So hast du genug Zeit, um den Antrag einzureichen und bei etwaiger Ablehnung zu bearbeiten.
So kommst du zu deinem Visum:
Als Österreicher musst du einen Antrag bei der IBS Indien in Wien (Hegelgasse 17, 1010 Wien) stellen. Für Deutsche gibt es mehrere zuständige Botschaften, u.a. in Hamburg, Berlin, München und Frankfurt. Der Ablauf ist recht einfach, doch ein paar Regeln musst du beachten:
- Du fühlst dieses Antragsformular online aus: Österreich oder Deutschland
- Wenn du diesen fertig stellst, speicherst du ihn ab und druckst ihn zwei Mal aus.
- Du benötigst zwei Fotos von dir. Diese müssen einen hellen Hintergrund und das Ausstellungsdatum (in Deutschland ist das Datum nicht notwendig, aber ein bestimmtes Maß! Am besten gründlich auf der Botschaftsseite nachlesen) haben.
- Dann geht’s ab auf die Botschaft. Oder du sendest alle Dokumente per Post hin – hier musst du jedoch auch das Geld gleich mit senden. Das brauchst du nun:
Ausgefülltes Antragsformular
2 Passfotos mit Datum
Reisepass (mind. 6 Monate noch gültig)
- Sofern dein Antrag angenommen wird – das erfährst du noch vor Ort – kannst du dein Visum bereits nach 3-4 Werktagen abholen. Sofern du den Antrag per Post gesendet hast, wird er dir das Visum nach Fertigstellung retour gesendet.
Fertig ist dein Visum für Indien! Jetzt muss nur noch der Rucksack gepackt werden!
• Fazit •
Gesamtbudget: 700€/42 Tage
Durchschnitt/Tag: ca. 17€
Für sechs Wochen in Indien habe ich ein Budget von 700€ zur Verfügung. Plus einem Sicherheitspolster von 300€. Exklusive Impfungen, Flug, Ausrüstung und Visum. Damit kommst auch du leicht aus, sofern du nicht kiloweise Gewürze nach Hause transportieren möchtest oder die teuersten Saris Indiens kaufst.
Das Geniale an Indien ist, dass du dein Budget wirklich gut einteilen kannst. Es gibt immer günstigere und teurere Alternativen und zwar in jedem Bereich.
Du kannst dieses Land unglaublich billig bereisen und dafür sehr viel sehen. Selbst wenn manche Aktivitäten wie der Eintritt zum Taj Mahal teurer sind, wird das durch den günstige Transporte oder Unterkunft wieder ausgeglichen.
Indien ist also definitiv ein Land für alleinreisende Frauen und bietet unglaublich schöne Orte und Erlebnisse. Wenn Du das Besondere und ein kontrastreiches Land bereisen möchtest, bist du in Indien perfekt aufgehoben!
Warst Du schon dort? Willst Du noch hin?
Über die Gastautorin: Seit 2013 entdeckt Tanja als alleinreisende Frau die Welt. Seitdem hilft sie anderen Reiselustigen auf ihrem Reiseblog Nomadia ihre eigenen Reisen zu planen. [Der Blog wird leider seit 2014 nicht mehr weitergeführt.]
Vielen Dank für diese detaillierte Aufstellung. Unglaublich, wie günstig man in Indien reisen kann.
Also in Deutschland brauchten die Fotos für das Visum kein Ausstelldatum .. ABER ein bestimmtes Maß (ich glaube es war 5x5cm) und deine Schultern müssen mit drauf sein! Sonst wird das Visum nicht bearbeitet bzw fertig gestellt! (Stand Jan 2014) und der Preis für ein Touristenvisum ist 65,50 € (zwar nur ca 5 Euro aber für die Sparfüchse sind 5 Euro 5 Euro ;))
Ansonsten aber eine gute Hilfe um einen ersten Überblick über Kosten zu bekommen!
LG aus Kolkata,
Jessie
Hi Jessie,
vielen Dank für die Hinweise! Werde das gleich korrigieren!
Liebe Grüße,
Carina
Hey Carina :))
Danke dir recht herzlich für die Infos. Ich werde sie auf meiner Reise auf alle Fälle gebrauchen.
Dein Blog insgesamt hat mir auch sehr gut gefallen. Weiter so 😉
Lg Nergiz
Hi Nergiz,
freit mich, dass ich Dir helfen konnte!
Liebe Grüße,
Carina
Hey :-D,
gibt es denn Tanjas Blog nicht mehr? Die Links funktionieren nicht, und über Google kommt man auch nicht dran.
Lg Feli
Hi Feli,
ich hab den Link gerade geändert – Tanja ist vor einem halben Jahr zu http://www.nomadia.at umgezogen, wo noch alle Inhalte liegen. Leider ist aber der Blog nun auch inaktiv 🙁
Liebe Grüße,
Carina
Wirklich unglaublich wie günstig Indien ist,
vielen Dank für die hilfreiche Auflistung! 🙂
Liebe Grüße
Sarah
verückt wie kostengünstig Indien ist. Da ist mein Tagesschnit in Deutschland höher… Super Tipp auf jedenfall!
Die Überschrift sollte lauten „Was können 6 Wochen Indien kosten“.
Mir ist schon bei 15 EUR/Nacht-Unterkünften manchmal nicht sonderlich wohl in den verranzten Betten gewesen (da spielt der eigene Anspruch schon eine gewisse Rolle). Nicht jeder ist oder wird so schnell ein anspruchsloser Backpacker. Man will sich auf Reisen ja auch wohlfühlen und den Aufenthalt genießen.
Wer erste Klasse mit dem Zug reisen will (oder muss, weil alles andere ausgebucht), der ist manchmal mit dem Flugzeug nur wenig (und nicht hundertfach) teurer (Strecke Mumbai->Goa).
Für einen Cleartrip-Account braucht es nicht zwingend eine indische Telefonnumer … aber Englischkenntnisse. (siehe http://is.gd/wBqOxl)
Ich würde ehr 40 EUR am Tag sagen … wenn man sich nicht täglich mit dem Umdrehen jeder Rupie beschäftigen will, an jedem Ort nicht 10 Unterkünfte abklappern mag (bzgl. Preis- & Qualitätsrecherche), vlt. auch mal ein besseres Hotel zwischendurch nutzen mag (von wegen heisser Dusche) und vlt. auch mal ein Bier trinken möchte (ist ähnlich Teuer wie in DE – aber es gibt große regionale Unterschiede).
Man muss auch damit rechnen, dass man zwangsläufig mal übers Ohr gehauen wird von Tuktuk-Taxifahrern etc. – Gerade bei der ersten Reise nach Indien ist die Reizüberflutung groß und man hat noch gar kein Gefühl für Preise vs. Leistung. Des weiteren kennt man gar nicht immer die Entfernungen die in Städten von A nach B notwendig sind (bzgl. Preiskalkulation).
So meine Erfahrung! Natürlich ist es mit 20 EUR am Tag möglich … und vlt. sogar weniger, wenn man Indien schon kennt und ein paar private Gästezimmer ausfindig macht. Trotzdem sollte man nicht zu knapp Kalkulieren. Für eine kurzfristige Rückreise (Flug umbuchen o.ä.), sollte m.E. immer noch was da sein (Krankheit, große Probleme zu Hause) …
Nicht zu vergessen, dass die Hygiene beim Essen mit dem Preis auch sinkt. Mein Freund und ich hatten bei den ganz billigen Restaurants nachher unsere Last mit Delhi Belly. Dann lieber 5-10€ für einen Restaurantbesuch (Essen&Trinken mit Trinkgeld pro Person) ausgeben und später auch noch fit sein!
Hallo,
wow, das sind ja mal handfeste Aussagen! Vielen Dank für den tollen Artikel!
Ist denn das TukTukfahren in Indien gefährlich? Mein Freund kennt aus China die Horrorstories (und wurde selbst in ein zwielichtiges Viertel gebracht und dort um sehr viel Geld „gebeten“, obwohl ein fester Betrag vereinbart war), deshalb habe ich da immer ein bisschen Sorge…
Und nochetwas: Ist denn das mit den Gewürzen so ohne weiteres möglich, wenn man fliegt?
In jedem Fall vielen Dank für dienen tollen Artikel, der wieder richtig Lust auf Indien macht! 😉
LG Vera
Hallo, war selbst schon des öfteren in Indien und bereise dieses Land immer wieder gerne. Und man kann preiswert reisen, wobei ich doch einen Unterschied zwischen preiswert und billig machen möchte. Vor allem bei Hotels/Guesthouse oder anderen Unterkünften. Klar, es geht alles, aber ich möchte zumindest ein gewisses Mass an Sauberkeit und eine Dusche. Das gleiche gilt bei Zugfahrten.
Dann gibt es feste Preise wie z.B. Taj Mahal, wobei es für mich absolut o.k. ist mehr zu zahlen als ein Inder/Inderin. Die Bauwerke werden von den Eintritten der Ausländer instand gehalten und es wäre schade wenn sich indische Familien den Eintritt nicht leisten könnten.
Der Visums-preis ist nur bedingt richtig, da inzwischen alle indischen Konsulate mit Agenturen arbeiten. Diese Kosten muss man dazu rechnen. Ich selbst zahle seit Jahren jedesmal über 100 Euro für mein Visum, Darin sind Portokosten, Agentur etc. enthalten und nicht nur der Preis des Visums. Und nein- es ist keine unnötige „Luxusausgabe“ darin enthalten.
Bei indischen Tuktuk-Fahrern, Händler, Hoteliers ist das Handeln normal, es gehört dazu. Allerdings fehlt ab einer gewissen Grenze dann doch das Verständnis, wieso der Europäer, wo er doch so viel Geld für einen Flug ausgeben kann, nun um 20 INR feilschen muss. Für uns so gut wie nichts, für ein Inder evt. ein notwendiges Mittagessen. 😉 Das wird dann hin und wieder nicht mehr nur als Sparsamkeit gewertet. Ich finde das Tagesbudget nach meinen Reiseerfahrungen (Rajasthan, Kashmir, Gujarath, Himachal Pradesh, Uttar Pradesh,Punjab, Tamil Nadu) doch sehr eng bemessen. (Und Trinkgelder sind da vermutlich auch keine mit drin?) Zumindest für mich persönlich, was natürlich kein Maßstab sein muss,
Auf jeden Fall freue ich mich schon auf meine nächste Indienreise 🙂
Viele Grüsse
Elke
Ich war gerade selbst in Rajasthan unterwegs und hätte zwei kleine Anmerkungen:
1. Beim Zugfahren unbedingt immer das teuerste mögliche Ticket kaufen: die Kosten meist auch nicht die Welt. Aber die 2. Und 3. Klassen der Züge ähneln eher Viehwaggons als richtigen Transportmittel für Menschen :/
2. Das Amber Fort in Jaipur verlangt mittlerweile 500rps von Ausländern, während eine Kombiticket für mehrere Sehenswürdigkeiten der Stadt für 1000rps zu haben ist
Hi Nomi,
super, danke für die ergänzenden Tipps!
Liebe Grüße,
Carina
Hey,
super dass ich dich hier gefunden habe. Ich suche nach Erfahrungen und wurde bisher im Internet nicht fündig.
Ich wollte demnächst nach Indien und finde die Sris super hübsch. Kannst du mir sagen, wie teuer so ein a 5 Meter langer Seiden Sari (nur Pallu) mit goldenem Druck kostet und wie teuer die mit Stickereien kosten? 🙂 die Seide soll nicht so dick, sondern eher dünn sein. Damit ich in etwa weiß mit wie viel ich rechnen muss und natürlich Bescheid weiß, damit man mich nicht übers Ohr hauen kann.
Liebste Grüße
Hallo,
Komme gerade aus Indien zurück. Geht unbedingt ins Kino in Jaipur. Mein Fahrer hat dort Karten organisiert. Es ist herrlich mit Indern im Kino zu sitzen. Bzw. zu stehen. Als die Einbrecher vor der Polizei flüchteten stand das ganze Kino und feuerte es an. In 6 Wochen habe ich (Ohne Anreise) 3000 Euro verbraucht. Ich war mit einem Fahrer unterwegs, der auch meine (Obere Mittelklasse) Hotels organisiert hat. Ich liebe dieses Land jetzt 🙂