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Wem geht es nicht so: Du planst eine Reise, bist voller Vorfreude, Erwartungen und Neugier und vergisst dabei leider total, darüber nachzudenken, was eigentlich danach kommt?!
Besonders bei einer Reise über mehrere Monate ist es uuunglaublich wichtig, sich darüber Gedanken zu machen und ein paar Groschen, so schmerzhaft es auch ist, für die Zeit danach beiseitezulegen.
Denn „Danach“ kann teuer werden und Dich ganz schön Nerven kosten.
Vor allem wenn Du die Finanzspritzen davor genossen hast und all Dein Hab & Gut aufgegeben hast. Damit Du nicht nur entspannt reisen, sondern auch entspannt zurückkommen kannst, schauen wir uns mal die Bausteine an, aus denen sich Dein finanzielles Back-up zusammensetzen sollte:
• Alt oder neu? – Dein Zuhause •
Wohnung aufgegeben? WG-Zimmer gekündigt? Super, dann hattest Du zumindest keine laufenden Kosten, während Du unterwegs warst.
Aber was nun? Es gibt viele Möglichkeiten, nach der Rückkehr wieder Unterschlupf zu finden, ob bei Familie & Freunden, in kurzfristig mietbaren möblierten WG-Zimmern oder im schlimmsten Fall in den deutschen Jugendherbergen. Da wird es dann aber auch schon teuer.
Welche Kosten solltest Du also für die Zeit nach der Reise einplanen?
- Mietkosten für zumindest 1–2 Monate (je nach Unterkunft, zwischen 300–500€/Monat für eine WG, bei Wohnungen ist die Zahl nach oben offen)
- Kautionskosten (je nach Größe und Art der Wohnung, zwischen 500–1500€)
• Alt oder neu? – Deine Möbel •
Wenn Deine alte Wohnung auf Dich wartet, brauchst Du Dir um diesen Punkt keine Sorgen zu machen. Und auch in möblierten Unterkünften unterzukommen, streckt die Sorge darum ein wenig.
Solltest Du Dir aber sofort wieder ein neues und gemütliches Heim schaffen wollen, musst Du schon ein paar Rücklagen nutzen können:
- Bett & Schrank als Minimum (kostengünstig schon für knapp 300€ und weniger zu bekommen, aber über Qualität lässt sich dann streiten)
- Küchenausstattung (Geschirr, Besteck, Töpfe etc. ca. 100€)
- In einer eigenen Wohnung: evtl. Küchenmöbel, Wohnzimmermöbel etc. – da ist das Limit nach oben offen und kann teuer werden!
• Alt oder neu? – Dein Job •
Nicht alle Jobs sind so flexibel, Dich für eine längere Zeit freizustellen, oder Du hattest den Job sowieso über und hast den Moment genutzt, um auszusteigen. Dann kommt nun eine kurz oder lange Phase der Jobsuche.
Unterschätze das nicht!
Ich hatte einen sehr flexiblen und heiß begehrten Job und brauchte trotzdem 2 Monate, um wieder fest einsteigen zu können…
Also dringend notwendig:
- Puffer, um 1–2 Monate über die Runden zu kommen (egal wo Du wohnst, essen musst Du immer)
- Bewerbungsmappen/Unterlagen (Ja, auch die kosten Geld! Und wenn Du einen guten Eindruck hinterlassen möchtest, rechne mal sicherheitshalber 100€ für Mappen, Umschläge, Drucke, Porto etc. ein.)
- Bewerbungsgespräche (Kleidung? Fahrtkosten?)
All das läppert sich und frisst ganz schnell das wenige Geld auf, was Du noch übrig hast. Glaub mir, ich spreche aus bitterer Erfahrung…
• Freunde wiedersehen – die Deutschlandreise •
Egal wie lange Du unterwegs warst, Du wirst Deine Freunde wiedersehen und von Deinen Abenteuern und Erlebnissen erzählen wollen. Falls es Dir nur ein wenig wie mir geht, sind Deine Freunde über ganz Deutschland verteilt.
Natürlich hast Du bei ihnen eine kostenlose Unterkunft und sparst Dir vielleicht mit einer Tour bei allen die Suche nach einem WG-Zimmer, aber auch dann musst Du von A nach B kommen und wirst mit ihnen mit Sicherheit auch ausgehen.
Schon verschwinden die nächsten Groschen und Dein Budget schrumpft.
• Unvorhergesehenes – die Zeit „dazwischen“ •
Das Blöde an Unvorhergesehenem ist – wer hätte das gedacht –, dass es unvorhergesehen kommt!
Ich stand plötzlich ohne Krankenversicherung da, und eine private hätte mich gut 150€ im Monat gekostet. Ich hatte Glück und habe eine Lücke im System gefunden (mehr dazu mal in einem anderen Beitrag), aber da kann immer wieder etwas um die Ecke kommen, das Du nicht eingeplant hast.
Ein Auto, eine Monatskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel, ein Event, das Du unbedingt besuchen möchtest… Die Liste ist unendlich, und natürlich kannst Du Dich nicht für jeden Fall absichern.
Aber wenn Du Deinen Notgroschen kalkuliert hast, leg einfach noch ein wenig drauf. Denn ähnlich wie bei einer Reise kommt es doch immer anders, als Du denkst!
• Fazit •
All diese Rücklagen sind natürlich optional, grob angesetzt und müssen an Deine Bedürfnisse angepasst werden.
Du solltest nun auch nicht in Panik verfallen und Deine Reise abblasen, weil Du nicht genug Puffer angespart hast.
Wenn Du bei Deinen Eltern unterkommen kannst oder Deine Wohnung & Dein Job sogar auf Dich warten, wird ein Notgroschen nicht unbedingt nötig sein, aber zumindest solltest Du vor einer längeren Reise diese Liste einmal durchgecheckt haben, um sicher sein zu können, dass auf Deine Traumreise nicht das böse Erwachen folgt!
Denn ähnlich gefährlich wie einfach aufzubrechen, ohne genügend Geld zu haben, um überhaupt etwas von der Welt sehen zu können, ist es eben, mit leeren Taschen nach Hause zurückzukommen, wenn man nicht wenigstens einen Plan B in der Tasche hat!
Welche Pläne hast Du für „danach“
und wie hast Du Dich abgesichert?
Diesen Artikel solltest Du Dir auf Dein Pinterest-Board pinnen!
Du wirst es mir irgendwann mal danken…
Noemi Janine meint
Wenn ich dann im Februar nach 5 Monaten Australien wieder zurück komme, gehe ich zu meinen Eltern, dort wohne ich jetzt auch noch. Einen Job für dann habe ich noch nicht, aber einige Optionen sind offen und bei denen werde ich mich dann auch nach ca. 2.5 Monaten in Australien melden und nachfragen. Denn lange ohne Job wird es nicht gehen, da ich dann in einem Jahr anfange zu studieren und dafür ausziehen muss, ich brauche also das Geld. 😉
Noch ein Kompliment zu deinem Blog, habe schon ganz viel Lesezeichen von deinen Posts, um mich dann für Australien vorzubereiten. 😀
Carina meint
Erstmal vielen Dank für das Lob! Freut mich das Dir die Artikel helfen 🙂
Und dann werfe ich gleich das Lob zurück: schön das Du Dich damit beschäftigt hast was danach kommt und einen guten Plan hast!
Dann bin ich gespannt auf deine Reise und beneide Dich jetzt schon mal um Australien 😉
Liebe Grüße,
Carina
Maike von Reisetageblog.de meint
Kompliment für die praktische Checkliste – wer denkt bei der Vorfreude vor einer langen Reise schon an alles für „danach“? Liebe Grüße Maike
crriena meint
Super Beitrag, das ist wirklich ein wichtiges Thema, worüber man sich bei der Vorfreude auf die Reise wohl eher selten Gedanken macht!
Ich würde/werde auf jeden Fall so pi mal Daumen 1000 Euro/Monat auf die Seite legen, das sollte grob reichen. Das „Für-Danach“-Geld sollte man am Besten auch auf ein Konto packen, an das man nicht so leicht (zumindest während der Reise) ran kommt 😉
Ich bin gespannt, wie Du das mit der Krankenversicherung geregelt hast 🙂
janine meint
Hi Carina,
erstmal, danke für deine immer wieder interessanten blogs! sind immer meine Abendlektüre vor dem Einschlafen;) als hättest du es geahnt, hat du heute bei mir mal wieder den nagel auf den kopf getroffen.
Wie hast du das mit der krankenversicherung gelöst?
ich werde das nächt jahr 2 mal 6 monate auf dem schiff arbeiten. dazwischn muss ich jedoch 2 monate pause einlegen. während meiner arbeit bin ich krankenversichert aber in den 2 monaten will mir keine lösung einfallen. und nach deutschland möchte ich nicht zurück nur um mich arbeitslos zu melden, die zeit verbringe ich lieber in asien.
hast du irgendwelche lösungen für mich?
würde mich freuen falls du ideen hast, lg janine
Carina meint
Hi Janine!
Einschlaflektüre… das gefällt mir 😀
In Deinem Fall brauchst Du ja dann eher eine Auslandskrankenversicherung als eine in Deutschland. Such Dir doch mal eine aus (ich hatte die bei der Hanse Merkur) und schreib schildere ihnen Deine Situation. Ich bin mir sicher die lässt sich auch immer wieder für 2 Monate abschließen.
Liebe Grüße,
Carina
Anna meint
Hallo Carina,
sehr gelungener Blog! Ich habe mich jetzt durch mehrere Artikel gelesen und sie sind alle sehr informativ und schön geschrieben – da packt einen richtig die Reiselust 😉 auch wenn mir gar keine Reise bevorsteht.
Über die Frist für die Jobsuche nach der Rückkehr habe ich aber gestaunt! Ich beobachte im Bekanntenkreis bei Jobsuchen generell Fristen zwischen 6 und 18 Monaten – 2 Monate sind unschlagbar schnell. Einfache Hilfsjobs zur Überbrückung ergattert man ab einem gewissen Alter und Qualifikationsgrad auch nicht mehr so ohne Weiteres – also ich würde deshalb eher 6 Monate Puffer einkalkulieren.
Super Artikel ansonsten 🙂
Viele Grüße
Anna