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Als ich das erste Mal zu einer Weltreise gestartet bin, war ich das Vorzeige-Beispiel eines deutschen Backpackers. Supereffizient ausgestattet, alles bis ins Detail geplant, und meine Kleidung schrie schon aus 5 Metern Entfernung nach Outdoor.
6 Monate später saß ich in Indonesien in einem Restaurant mit Liegekissen im Freien, einen Banana-Lassi in der Hand und beobachtete ein Pärchen, das an mir vorbeilief.
Offensichtlich deutsch, waren sie genauso ausgestattet wie ich zu Beginn, allerdings mit den i-Tüpfelchen Zip-off-Hose und Bauchgürteltasche, und ich musste herzlich schmunzeln.
Bei mir war vom anfänglichen Backpacker-Aussehen nicht mehr so viel übrig.
Wenn Du das erste Mal in die große weite Welt ziehst, möchtest Du nichts falsch machen. Du möchtest gut vorbereitet sein und Dich unterwegs nicht ärgern müssen, dies oder jenes nicht bedacht zu haben.
Völlig richtig.
Damit es Dir aber nicht so geht wie mir und Du Dich nach 4 Wochen on the road nicht mehr im Spiegel sehen kannst, weil Dir Deine tolle funktionelle Kleidung, die Sonnenbrände, Blasen, Insektenstiche und Hitzschläge vermeidet, das Image eines Neutrums verleiht, hier ein paar Tipps, wie Du funktionell und stylisch miteinander kombinieren kannst!
Auch als Backpacker ist es möglich, stylisch und modisch auszusehen!
• Spitzentops statt schlichter Trägertops •
Trägertops sind die ideale Reisekleidung für warme Orte und die perfekte erste Schicht in kälteren Zonen.
Ich bevorzuge die locker-luftigen Varianten vor den engeren.
Erstens ist das Essen unterwegs oft so gut, dass man es mir schnell ansieht, wie gut es ist (keine möchte doch wie eine Wurstpelle aussehen), und zweitens bin ich vor allem in tropischen Gegenden froh um jeden Lufthauch, der an meine Haut kommt.
Damit es aber in meiner Standard-Backpacker-Garderobe nicht so langweilig wird, habe ich vor ein paar Jahren Trägertops mit Spitzenträgern für mich entdeckt. Es gibt sie in allen möglichen Varianten und in allen möglichen Geschäften.
Zusätzlicher Vorteil: Wenn Du abends mal ein wenig schicker aussehen möchtest, sieht die Spitze unter einem recht langweiligen Oberteil immer gut aus und macht das Gesamtoutfit etwas ausgehtauglicher.
Trotzdem achte ich immer darauf, wo ich gerade bin.
In muslimischen Ländern solltest Du Dich aus Respekt und Höflichkeit so dezent wie möglich kleiden, und Spitze sieht da auch schnell mal wie hervorschauende Unterwäsche aus, womit Du Dich eventuell nicht so beliebt machst oder eben umso mehr…
• Röcke statt kurzer Hosen •
Kurze Hosen können toll aussehen. Oder eben nicht.
Ich habe auf Reisen, vor allem als Backpacker in Australien da schnell die Röcke für mich entdeckt und lieben gelernt. Es gibt so viele verschiedene Formen, dass du wahrscheinlich niemals denselben Stil zweimal im Leben tragen müsstest, selbst wenn Du Deine Röcke monatlich wechselst.
Sie sind luftig, können aber auch sehr gut mit Strumpfhosen darunter (also quasi für jedes Wetter geeignet) und je nach Länge auch sehr dezent und vor allem in muslimischen Ländern sehr gut getragen werden.
Ob Du nun stylische kurze Hosen (vor allem kurze Jeansshorts passen zu allem und sehen so gut wie immer gut aus) oder Röcke bevorzugst, ist völlig Dir überlassen.
Aber auf zu kurze Varianten solltest Du vielleicht verzichten.
Ich hoffe, ich muss Dir nicht erklären, warum.
• Farblich aufeinander abgestimmt statt Tarn- & Neonfarben •
Ich bin fast pedantisch, was das angeht, und oft ist sogar meine Unterwäsche farblich auf mein Outfit abgestimmt (ja, jeder hat so seinen Spleen, oder?)
Mein Top-Tipp Nummer 1 ist daher: Wenn Du kannst, passe Deine Kleidung farblich aneinander an. Das ist schon die halbe Miete, wenn es darum geht, modisch auf Reisen auszuschauen.
Such Dir vor Deinem Reisebeginn eine oder maximal zwei Grundfarben aus und versuche, möglichst alle Kleidungsstücke darauf variabel auszurichten.
Schwarz oder Grau eignen sich meist am besten als Grundfarben, und ich habe festgestellt, dass ich dazu neige, noch eine Pastellfarbe in meine Backpacker-Garderobe zu schmuggeln, die sich dann wie ein roter Faden durchzieht. Auf meiner ersten Reise war es anfangs Lila, wechselte später zu Coral und momentan ist es ein helles Mintgrün.
Generell sind auch Pastellfarben ideal zum Kombinieren, weil sie sich in den seltensten Fällen beißen.
Welche Farben Du letztendlich auswählst und welche Dir gefallen, ist relativ egal.
Wichtig ist nur, dass Du nicht zu viele verschiedene wählst, sodass Du am Ende entweder überhaupt nicht mehr kombinieren kannst, 10 verschiedene Einzeloutfits im Rucksack hast oder aussiehst wie ein bunter Hund.
• Asymmetrische Schnitte statt Basics •
Damit spiele ich am liebsten… Seit ein paar Jahren ist Asymmetrie in Mode, und ich liebe es. Ich bin nicht so der Stylingguru, aber asymmetrische Fleecejacken, Strickjacken oder leichte Pullover finde ich super und peppen die Outfits enorm auf.
Gerade beim Reisen, wenn die meisten Stücke schon nach Flexibilität und danach, ob sie praktisch sind, ausgewählt werden, ist es toll, da kleine Highlights einbauen zu können.
Da reicht es schon mal, wenn der Reißverschluss der Jacke links statt in der Mitte ist oder die Fleecejacke einen übergroßen Schalkragen hat (ersetzt den Schal! Zwei Fliegen mit einer Klappe, plus stylisch! Perfekt!)
• Thai-Hosen statt praktischer Outdoorhosen •
Solltest Du die Gelegenheit haben, Dich im asiatischen Raum mit einer dieser Hosen auszustatten – auf jeden Fall!
Sie sind für mich die ideale Reisebekleidung! Auch wenn ich bis heute nicht darüber wegkomme, dass manche Backpacker sie ÜBER einer Jeans tragen. Das käme für mich dann – trotz aller Thai-Hosen-Liebe – nicht infrage.
Für alle anderen Gelegenheiten sind sie ideal und noch dazu in puncto „praktisch“ nicht zu überbieten:
Sie sind luftig, leicht, lang (also dezent), halten Moskitos ab, vermeiden Sonnenbrand, sind in allen Farben, Mustern und Schnitten zu haben… das ist für mich die eierlegende Wollmilchsau der stylischen Reisekleidung für Backpacker!
Einziger Nachteil?
Je nachdem wo Du Dich gerade befindest, trägt sie JEDER. Wirklich jeder. Aber gut, so fördert sie auch gleich das Zusammengehörigkeitsgefühl unter Backpackern, oder?
• Stylischer Backpacker? Ist doch gar nicht so schwer… •
Ich beschäftige mich auf Reisen sehr wenig mit meiner Mode und meinen Kleidungsstücken, denn letztendlich bleibe ich doch im Kern eher die Reisende. Ich bin auf Reisen unterwegs und gebe nicht zu viel auf mein Aussehen, auch wenn das in gerade diesem Artikel anders wirken mag…
Eigentlich kümmere ich mich unterwegs nur um meine Kleidungsstücke, wenn ich eines ersetzen muss.
Deshalb wähle ich vor dem Reisestart dafür umso sorgfältiger aus.
Ich möchte, dass die wenigen Dinge, die ich dabei habe und so häufig trage, nicht nur ihren Zweck erfüllen, sondern wenn möglich auch nicht wie Sackmode aussehen oder eben nach Backpacker-Stil.
Ich höre schon die Aufschreie – nein, ich meinte nicht, dass Backpacker sich in Sackmode kleiden!! Sondern wie oben beschrieben, praktikabel und neutral.
Trotzdem frage ich mich bei jedem einzelnen Stück, egal wie gut es mir gefällt und wie sehr ich mich darin verliebt habe:
- Ist es langlebig genug oder wenigstens leicht und günstig zu ersetzen, falls nicht?
- Ist es leicht genug oder eher ein überflüssiges Gepäckstück?
- Ist es für mich als Backpacker flexibel genug? Kann ich es also genauso gut beim Hiking wie auch beim Städtetrip tragen?
- Ist es für verschiedene Klimazonen geeignet und wenn vielleicht auch nur im Zwiebellook?
Diese Fragen solltest Du Dir merken und danach jedes einzelne Stück, das in Deinen Rucksack wandert, bewerten. Nicht leicht, aber wenn Du für eines genug Zeit hast, dann doch für die Vorbereitung Deines Trips, oder?
Welche stylischen Tipps hast Du noch,
um nicht überall gleich als Backpacker enttarnt zu werden?
Sarah Althaus meint
Danke für den tollen Bericht zur Kleiderwahl, sehr gut geschrieben.
Ich bevorzuge auch Röcke vor kurzen Hosen, dabei habe ich dann immer eine lange Leggings und eine Capri-Leggings (3/4).
Das sind dann schon drei Outfits, einmal nur Rock, einmal Rock mit 3/4 Leggings und einmal mit langen Leggings. Je nach Land und Anlass ist das dann sehr praktisch.
Liebe Grüsse,
Sarah
Carina Herrmann meint
Hi Sarah,
Danke für das Kompliment!
Den Trick mit den Leggins hatte ich in Australien auch für mich entdeckt und hab dann leider erst spät auf Fotos gemerkt, dass mir der Look nicht besonders steht (auch wenn er mir an Anderen immer so gut gefällt). Ich bin wahrscheinlich zu klein dafür…
Aber ja, ist ein super Packtipp!
Grüße zurück,
Carina
Mary meint
Bin nun seit 1,5 Monaten als Backpacker unterwegs und habe beim Packen darauf geachtet nur schlichte Sachen und so wenig wie möglich mitzunehmen (nur 13kg inkl Laptop für 8 Monate around the world). Mitlerweile ärger ich mich dennoch, dass ich auf Nagellack und etwas mehr Schmincke, Schmuck und Kleidung verzichtet habe. Ich will nicht schon von weitem als Backpackerin erkannt werden.
Carina Herrmann meint
Hi Mary,
ich musste bei Deiner Antwort ziemlich schmunzeln! Mir ging es ganz genauso… Nach einem Monat hab ich vor allem meinen Mascara vermisst obwohl ich vorher sicher war, der würde mir definitiv nicht fehlen 😉
Schmuck lässt sich doch auf Reisen noch super ergänzen (hab ich selbst gestern auf dem Chatuchak-Markt hier in Bangkok gemacht) und da gibt es auch ganz leichte Varianten. Dann bedeuten Dir die Stcke doch auch viel mehr, wenn Du sie von den tollen Plätzen an denen Du warst mitnimmst.
Liebe Grüße,
Carina
Lynn meint
Haha wie lustig 😀 Genau da drüber wollte ich auch schreiben 😀 Ich habe auch das Gefühl das es einen gewissen Dresscode gibt aus weiter Hose mit Muster, Shirt was auch ein Muster hat, aber nicht 100% harmoniert, Flip Flops oder andere Sandalen, lässiger Dutt und Sonnenbrille 😀
Carina Herrmann meint
Na, dann kam ich Dir ja bloß knapp ein Jahr zuvor 😉
Aber Du hast völlig Recht! 🙂
Lee meint
Hey 🙂 So sehr ich es genossen habe, deine Tipps zu lesen, und so sehr ich glaube, dass sie wahrscheinlich wirklich einigen Leuten helfen, fiel mir beim Lesen doch auf, dass einige nur für sehr schmale Menschen geeignet sind – ich wäre dann nämlich zum Beispiel auch so jemand, die unter einer (bei mir heißt deine Thai-Hose Indien-Hose 😉 )Hose noch eine andere Hose anziehen MÜSSTE, wenn ich vermeiden will, nach einer Viertelstunde gehen komplett aufgescheuerte Oberschenkelinnenseiten zu haben, selbiges gilt auch für Röcke – für mich wäre ein Rock auf Reisen damit nur ein zusätzliches Kleidungsstück im Gepäck (ich würde mich nur in einer Leggins nicht wohlfühlen) dass ich jederzeit gegen eine vernünftige Hose eintauschen würde.
Ist natürlich kein Problem, dass du sowas nicht mitbeschrieben hast, I’m just saying 😉
Und ein kleines bisschen Verständnis für mehrere-Hosen-übereinander-tragende Menschen wünsch ich mir 😛
Carina Herrmann meint
Hallo Lee,
mehrere Hosen übereinander – das habe ich bei Bohnenstangen gesehen – welche Entschuldigung haben die dann?
Ich frage mich ja lediglich, wozu dann überhaupt die Thai-/Indien-Hose darüber muss? Es ging mir weniger um die Frage, warum eine Hose darunter, das hat ebstimmt gute Gründe, aber warum schichte ich dann noch eine drüber? Dann kann ich doch gleich die Jeans tragen?!
Ich würde mich nur in einer Leggins auch nicht wohlfühlen, aber sie ist ein nette Ergänzung in kälteren Gegenden in Kombination mit Röcken oder als Strumpfhosen-Ersatz.
Aber gute Anmerkungen, die ich nachvollziehen kann!
Liebe Grüße,
Carina
Jelena meint
Tipp an alle Frauen die Probleme mit wunden Oberschenkelinnenseiten haben, und daher Röcke und Hosen mit tiefem Schritt meiden:
Bandelettes!
Sind angenehm zu tragen, rutschen nicht weg (da silikonstreifen an den innenseiten sind) und um ehrlich zu sein haben sie tatsächlich ein bisschen mein leben verändert da ich jetzt auch einfach mal ein kleid anziehen kann! große große liebe!
Esther meint
Meine Güte, was für ein toller Tipp!!! Sofort bestellt! Vielen Dank 🙂
Kathi meint
Wow, genial! Danke für den grandiosen Tipp, ich versuche dieses Problem auch seit gefühlten Ewigkeiten zu lösen! 🙂
Anne meint
Sehr schöner Artikel, vor allem kann ich selbst ein Lied davon singen.
Vor Kurzem erst stand ich verzweifelt vor meinem Kleiderschrank für meinen Trip nach Israel und Jordanien. Zu Packen für zwischen 0 und 26 grad.. Strand, Citytrips und Hiking war alles andere als einfach.
astrid meint
Hallo,
prinzipiell gebe ich dir Recht, ich möchte aber noch hinzufügen, dass man bei seiner Kleidungswahl auch beachten sollte wo man sich gerade befindet. Trägertops und kurze Hosen sind ein No Go in ganz Südostasien! Ich befinde mich seit etwa einen halben Jahr in Südostasien und muss mir ständig die Beschwerden der Einheimischen über leichtbekleidete Touristen anhören. Das Wort: respektlos fällt ständig! Fast noch schlimmer ist es für die einheimische Bevölkerung, wenn Backpacker in kaputter Kleidung herumlaufen. Selbst in den ärmsten Gegenden legen die Menschen hier viel wert auf saubere und löcherfreie Kleidung und können deshalb überhaupt nicht verstehen, warum manche Backpacker so „vergammelt“ auftreten, obwohl sie offensichtlich das Geld haben sich anständig zu kleiden! Ein solcher Auftritt wird als Affront wahrgenommen.
Mein Appell an alle Frauen in Südostasien: Weite Blusen schützen vor Sonne und sehen zudem noch toll aus. Die einheimische Bevölkerung freut sich auch über weniger nackte Haut.
lg
Astrid
Carina Herrmann meint
Hallo Astrid,
im Großen und Ganzen gebe ich Dir Recht, auch wenn ich die Definition „Trägertops und kurze Hosen“ nicht ganz so eng fassen würde.
Hot Pants und enganliegende, dekolltierte Tops sind ein NoGo – da stimme ich Dir zu.
Und bei den kaputten Klamotten sowieso… 😉
Liebe Grüße,
Carina
Kathrin meint
Dein Artikel ist super! Meist wird man ja schräg angesehen, wenn man es „wagt“, als Backpackerin Wert auf das Styling zu legen. Vielleicht hast du ja auch einen guten Tipp für meinen Fall: ich reise Ende März nach Irland. Da ich oft Rückenprobleme habe, will ich mit Ultraleicht-Gepäck reisen. Fürs Pub abends wollte ich eigentlich eine enge Jeans mitnehmen, die wiegt aber mehr als mein Rucksack! Weißt du eine schicke Alternative?
Carina Herrmann meint
Hallo Kathrin,
ich nehme statt den „echten“ Jeans mittlerweile die Stretch-Varianten. Die sind deutlich leichter!
Vielleicht hilft das ja?!
Liebe Grüße,
Carina
Anita meint
Hallo Carina,
super Tipps, muss ich schon sagen! Ich bin 1991 für 3 Monate durch Australien alleine gereist und wäre über die Packlistentipps echt froh gewesen. Es folgten viele weitere Soloreisen. Da ich sehr klein bin 1,54 m muss ich darauf achten, dass ich höchstens 8 kg im Rucksack habe. Schwierig wird es bei einem kombinierten Wander- und Besichtigungstrip betreffend der Kleidung. Im Sommer will ich 3 Wochen nach Irland reisen. Mir ist – und war – es wichtig, dass man nicht schon von weitem den Backpacker erkennt. Deshalb habe ich für die Stadt auch immer was Schickeres dabei. Was ich auch praktisch finde ist, die Wanderunterwäsche (aus Viskose) auch als Schlafanzug zu nehmen. Das spart Gepäck und ist schnell wieder trocken. Was in Australien auch ganz toll zu bekommen war ist ein Pareo aus Baumwolle. Den kann man immer wieder anders stylen, für Strand und Bar in heißen Ländern echt super! Mach weiter so! Bin zwar jetzt schon etwas älter aber ich kann Dir sagen: das Fernweh vergeht nie!