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Den richtigen Rucksack zum Reisen zu finden, der mit der eigenen Packliste ideal kompatibel ist, ist fast so schwierig, wie den richtigen Partner für’s Leben zu finden.
Mein Deuter Traveller 55 + 10 SL und ich waren jahrelang wie Topf und Deckel! (Aktuell reist er mit einer anderen Carina durch Südamerika!)
Leider wird das Modell mittlerweile nicht mehr verkauft. Der Deuter Quantum 60+10 SL ist eine annehmbare Alternative, mit allen Vorteilen, die auch der Deuter Traveller hatte, aber Du solltest überlegen, dann vielleicht doch eine kleinere Alternative zu suchen.
70 L sind wirklich… schwer. In jedem Fall gelten alle Punkte weiterhin, auf die Du beim Rucksack-Kauf achten solltest, besonders wir Frauen…
Ich habe ungefähr so lange nach meinem Rucksack gesucht, wie ich ihn auf Reisen getestet habe. Eine gefühlte Ewigkeit.
Aber all die Recherchen und das endlose Testtragen in diversen Outdoor-Geschäften haben sich gelohnt.
Er hat mich 14 Monate lang durch die ganze Welt und jedes Klima gebracht. Zum Glück scheint er robust gegen Abnutzungserscheinungen zu sein, sodass ihn auch nichts aus der Ruhe brachte.
Damit Du Dir vielleicht ein paar Recherchen und Ausprobierereien ersparen kannst, nenne und begründe ich Dir nun mal die Punkte, die mich zu meinem Frauen-Rucksack, dem Deuter Traveller 55+10 SL gebracht haben und warum ich mich nicht für andere Modelle entschieden habe (als aktuelle Alternative, mit all diesen Vorzügen, gibt es ja nun den Deuter Quantum 60+10 SL):
• Reisetasche vs. Koffer vs. Rucksack •
Ein Koffer kam für mich vor meiner ersten Reise nicht wirklich in Frage. Ich fand ihn zu ungelenk, zu sperrig und gerade für Südostasien, einfach nicht praktisch genug. Das kann bei westlichen Reisezielen schon mal anders sein.
Mein Rucksack hat dann die Vorteile einer Reisetasche mit denen eines Rucksacks vereint:
Sein größtes Plus ist wohl das Abdecksystem, mit dem man eine Art Plane über die Tragegurte ziehen kann und sie komplett rundherum mit einem Reißverschluss schließen kann. Das liebe ich auch bei meinem aktuellen Rucksack, dem Osprey Farpoint 40.
So werden die Gurte während Transporten (Bussen, Zügen, Flügen) nicht beschädigt oder unnötig verschmutzt und er ist leichter zu stapeln, weil er nicht hängenbleiben kann.
Um ihn dann leichter transportieren zu können, gibt es noch einen Henkel wie den einer Reisetasche dazu, den ich aber ehrlich gesagt nie benutzt habe. (20kg auf einer Schulter sind einfach wortwörtlich nicht tragbar)
• Top vs. Front •
Die meisten Hauptfächer der üblichen Rucksäcke lassen sich von oben befüllen.
Das macht es zwar einfach, immer schön mit Druck nachzustopfen, wird aber dann zum Problem, wenn Du genau dieses eine Kleidungsstück brauchst, das ganz unten liegt.
Dann gibt es noch die Version, in der die Front des Rucksacks (von vorn betrachtet, wenn er am Rücken getragen wird) mit einem langen Längsreißverschluss versehen ist. So kommst Du, wenn Dein Rucksack vor Dir liegt, von oben so gut wie an alle Ecken des Hauptfaches.
Und dann gibt es die Version meines Rucksacks: Einen Reißverschluss, der rund um den Rucksack führt, wie bei einer Reisetasche oder einem Koffer, sodass Du quasi den Deckel des Rucksacks komplett aufklappen kannst.
• Großraum vs. Innentaschen •
Der Deuter Frauen-Rucksack hat 5 innere Reißverschluss-Netztaschen, also noch weiteren Stauraum, den Du organisiert nutzen kannst, statt einfach alles in die Ecken zu knäueln.
Zwei kleinere im oberen Bereich, eine kleine seitlich, eine größere im unteren Bereich, angrenzend an den unteren Packteil des Rucksacks und eine große, flache an der Innenseite des Deckels.
Der Netzstoff bringt außerdem den Vorteil, dass Du immer siehst, was Du zuletzt darin verstaut hast.
Ich habe dort immer Bikinis, Unterwäsche und Socken verstaut, denn so war der Kleinkram aus den Füßen und ich wusste immer ganz genau, wie viele ich noch habe, bevor ich waschen muss, ohne die allerletzte Unterhose oder Socke in den Tiefen meines Rucksacks verpasst zu haben.
Das Netzteil am Boden des Hauptfachs eignet sich hingegen perfekt für die schwereren Kleinteile (Akkus, Ladegeräte, Bücher etc.) denn damit liegen sie auch genau am Schwerpunkt des Rucksacks.
• Standard vs. Frauen-Rucksack •
Wo ist da eigentlich der Unterschied?
Ganz klar, zum einen die Füllgröße. Frauen-Rucksäcke sind schon von vornherein in der Literanzahl begrenzt. Und das ist auch gut so!
Denn wenn wir mal ganz ehrlich sind, wenn wir 70l zur Verfügung haben, dann packen wir auch 70l ein! Was dabei oft vergessen wird, ist, dass diese 70l ja nun keine Luft sind, sondern auch Gewicht!
Deshalb habe ich mich für 55l Packvolumen meines Reiserucksacks entschieden, denn so konnte ich zumindest sicher sein, dass mir der Rucksack eine gewisse Grenze setzt, was meine Packliste angeht.
Und als kleine Frau sollte ich auch ein gewisses Packvolumen nicht überschreiten, um nicht wie ein Zwerg mit einem Hinkelstein auf dem Rücken auszusehen.
Und sogar im Rahmen der 55l kannst Du noch regulieren.
So lässt sich mit einem Reißverschluss, der um das Hauptfach herumgeht, weiterer Stauraum öffnen.
Der zweite wichtige Punkt eines Frauen-Rucksacks ist sein Tragesystem.
Nicht nur die Tragegurte sind unserem Körperbau viel besser angepasst und an den Schultern enger zusammen, sondern auch das Rückenteil ist leicht verkürzt.
So trägt sich ein Frauen-Rucksack viel bequemer als ein Rucksack, der für jeden passen muss.
Die Tragegurte sind außerdem im Abstand mit dem Hüftgurt abstimmbar, so kann das ganze Tragesystem auch wirklich auf jede Einzelne abgestimmt werden.
Du solltest übrigens Deinen Rucksack in jedem Fall einmal von einem Fachberater anpassen lassen!
Es gibt genügend alleinreisende Frauen, die mit falsch eingestellten Rucksäcken durch die Welt laufen und sich wundern, warum sie ständig Rückenschmerzen haben oder ihren Rucksack keine 5 Meter tragen können.
Ich habe in Laos mal 1 Stunde mit meinem 20kg Rucksack mit Unterkunftssuche verbracht und kann guten Gewissens sagen, dass es nicht mein Rücken war, der mich danach geplagt hat.
• Gurte vs. Kordel •
Ich gebe zu, mittlerweile haben fast alle Rucksäcke Packgurte, um ihn besser schnüren zu können.
Mein älteres, kleineres Modell hatte noch einen Kordelzug, um das Hauptfach oben schließen zu können. Der Deuter Traveller 55 + 10 SL, sowie auch der Deuter Quantum 60+10 haben seitlich des Hauptfaches und schräg nach unten vom Unterfach Gurte, um das Packvolumen zu komprimieren.
Die seitlichen Gurte haben den Vorteil, dass man dort auch gut noch eine Jacke, Decke oder ähnliches einbinden kann.
Aber bedenke immer, dass nie etwas am Rucksack herumschlabbern sollte, denn das erhöht (wenn vielleicht auch unbemerkt) das Ungleichgewicht beim Tragen.
Das kleinere Unterfach hat innen eigene Gurte, um auch dort nochmal komprimieren zu können und so wirklich das letzte bisschen Luft und ungenutzten Stauraum hervorzuquetschen.
• Die Farbe •
Ok, ok, grau ist nicht die hübscheste Farbe, aber heute bin ich heilfroh, dass ich mich gegen das verlockende Hellblau seines Konkurrenten entschieden habe.
Mein Rucksack sah selbst nach Wüstentouren und Busfahrten durch Südostasien (auf dem Dach des Busses, wohl bemerkt) immer noch nicht so schlimm aus wie seine bunten Kollegen.
• Preis-Leistung •
Zugegeben, der Deuter Traveller 55 + 10 SL und auch sein Kollege, der Deuter Quantum 60 + 10 SL, sind nicht billig.
Aber dafür habe ich auch nach 14 Monaten plus diversen Kurztripps und einer 2-Tages-Tour auf dem Roller nicht das Gefühl, dass er in der Qualität in irgendeiner Form nachlässt.
Das Material ist robust, leicht waschbar und die Gurte und Haltesysteme sind gefühlt unzerstörbar.
Also Du solltest Dir überlegen, ob Du wirklich an dem einen Reiseutensil sparen solltest, das wohl als einziges immer und überall dabei sein wird.
Der Deuter Quantum 60+10 SL hat sogar noch einen weiteren Vorteil:
Durch seine zusätzliche Öffnung von oben, kann man einen Laptop sehr einfach reinstecken oder herausholen, ohne ihn auf das komplette Gepäck legen oder den kompletten Rucksack öffnen zu müssen.
Auch die zusätzliche Deckeltasche ist nicht zu verachten…
• Ein kleiner, vernachlässigbarer Makel (bei Beiden Modellen) •
Die Grundidee eines kleinen Tagesrucksacks, der per Reißverschluss an den Rucksack angebracht werden kann, ist wirklich gut.
So hat man im Prinzip immer noch einen kleinen Rucksack dabei, ohne ihn vorne tragen zu müssen und endgültig wie die Standard-Alleinreisende schlechthin auszusehen.
Das Problem dabei ist, man kann ihn wirklich gut nur fast entleert anbringen, denn sonst wird zum einen das Übergewicht, das nach hinten zieht, gefährlich und zum anderen musst du die Tragegurte quasi in den kleinen Rucksack einstülpen, um den Reißverschluss schließen zu können, was dann das Füllen sowieso schwierig macht.
Dieser Punkt ist deshalb vernachlässigbar, weil Du ja nicht gezwungen bist, den zusätzlichen Rucksack zu nutzen und er in keiner Weise den Komfort oder Nutzen des großen Rucksacks beeinflusst.
• Mein persönliches Fazit •
Nun habe ich mit Sicherheit noch 28 der 99 Gründe vergessen, die einen Frauenrucksack sinnvoll machen, aber ich denke, mein Grundgedanke kommt durch:
Such Dir einen Rucksack, der tatsächlich für Frauen erstellt wurde, mit einem stabilen, professionellen Tragesystem, das auf unsere Anatomie angepasst wurde und nicht nur hübsch anzusehen ist.
Dein Rücken wird es Dir danken!
Trotzdem sind die Geschmäcker und Anforderungen so unterschiedlich wie Reisende selbst, deshalb solltest Du nicht nur ihn, sondern vielleicht auch mal ein oder zwei andere Modelle tragetesten, bevor Du Dich entscheidest.
Finde selbst heraus, was Du praktikabel findest, was Dir gefällt und was Du brauchst.
Bei vielen Outdoor-Shops kannst Du Dir auch Rucksäcke einfach zur Ansicht und zum Selbsttest zuschicken lassen!
Hast Du noch weitere Fragen zur Wahl eines Rucksacks oder habe ich einen wichtigen Aspekt vergessen? Dann sag es mir!
Jede einzelne Packliste im Überblick:
Alles in einem: Die ideale Packliste für Frauen!
Packliste #1: Kleidung für jede Situation
Packliste #2: Die richtige Reiseapotheke
Packliste #3: Dokumente, die nicht fehlen dürfen!
Packliste #4: Laptop & Co (Die Digitale Nomaden-Packliste)
Packliste #5: Die (minimalistische) Kulturtasche
Sabine meint
Hi Carina,
ich habe mir den gleichen Deuter 2014 für meine dreiwöchige Thailandreise gekauft und ich liebe ihn absolut. Ich war noch nicht so lange und ausschweifend unterwegs wie du aber ich nehme ihn so gut wie überall hin mit.
Die 17 Kilo in Thailand hab ich kaum gespürt, da er perfekt auf der Hüfte sitzt und das Gewicht nicht vom Rücken getragen werden muss. Er ist und sieht sehr groß aus (auch weil ich etwas kleiner bin) aber er ist super bequem. Selbst wenn ich die 500km zu meiner Mutter fahre, nehme ich ihn lieber mit als einen Kofffer. Er ist im Zug nicht so sperrig und das Tragesystem mit der Schlaufe ist für Züge und sonstige engen Gänge sehr praktisch. Ich finde auch mit 20km ist das für kurze Zeit kein Problem.
Kerstin meint
Hallo Carina,
hast du mal den DEUTER Traveller 60+10 getestet?
Danke für die vielen Tips.
Kerstin
Carina meint
Hi Kerstin,
nein, größer als mit dem Deuter Traveller 55+10 bin ich nie gegangen. Und selbst das finde ich heute schon zu viel 😉
Liebe Grüße,
Carina
Kristin meint
Hallo Carina,
ich bin nur 1,58m und suche einen passendes Rucksack. Leider passen die meisten Rucksäcke am Rücken nicht. Ich hab schon überlegt auf einen Kinderrucksack umzusteigen. Fassungsvermögen maximal bis 40l, da ich sonst Angst habe nach hinten überzukippen ;). Hast du vielleicht eine passende Idee?
Danke!
🙂
Liebe Grüße
Kristin
Carina meint
Hi Kristin,
Du hast mir sogar einen Centimeter voraus 😀
Für mich ist der Osprey Fairview (oder Farpoint) super. Vielleicht testest Du den mal im Outdoor-Geschäft?
Ich hab auch hier darüber geschrieben: https://www.pinkcompass.de/osprey-farpoint-40-test/
Liebe Grüße,
Carina