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Vor meiner Indonesien-Reise letztes Jahr stolperte ich über Bilder von Janis auf ihrem Reiseblog und blieb bei einem großen, orange-farbenen, haarigen Etwas hängen: Einem Orang Utan.
Den letzten frei lebenden Orang Utans dieser Welt, auf Sumatra in Indonesien! Und ich wusste instinktiv: die will ich sehen!
Manchmal entdeckst Du durch Zufall schöne Bilder oder Artikel von Orten oder Ereignissen, von denen Du zuvor noch nie gehört hast, aber die Dich sofort in ihren Bann ziehen und Deine Reiseroute ändern lassen.
Wenn Du dann endlich am Ziel angekommen bist und diese Erfahrung selbst machen konntest, fragst Du Dich, wie Du so etwas fast hättest verpassen können.
Mir geht das immer häufiger so. Ob mit dem Laternenfestival in Yi Peng, oder den letzten, noch wild lebenden Orang Utans in Bukit Lawang, auf Sumatra.
Es sind Erlebnisse wie diese, die mich immer weiter reisen lassen und bei denen ich überzeugt bin, dass sie jeder einmal gemacht haben sollte!
Nachdem ich am Abend zuvor, gleich nach meiner Ankunft, meinen Jungle Trek für den kommenden Morgen gebucht hatte, war ich neugierig und aufgeregt was genau mich nun im Dschungel erwarten würde…
Was auch immer ich dachte, das auf mich zukommt: Es wurde bei weitem übertroffen!
Der Dschungel Trek begann gemächlich und in einer kleinen Gruppe von fünf Personen und zwei Guides. Ich sollte nach kurzen Begegnungen mit andere Gruppen, diese Größe und vor allem unsere naturverbundenen Guides, zu schätzen lernen.
Steil bergauf gruben wir uns immer tiefer in den Dschungel, horchten nach fremden Geräuschen und genossen die angenehm kühlen Temperaturen. Es hatte in der Nacht zuvor geregnet und auch jetzt hing immer mal wieder ein Nebelschleier zwischen den Bäumen.
Etwas dass dem ganzen noch einen Hauch von Mystik verlieh und es fast unwirklich erscheinen ließ.
Nach etwa 20 Minuten klettern und wandern auf völlig naturbelassenen Pfaden, kam der magische Moment. Unser Guide war uns schon die ganze Zeit zwei Meter vorausgegangen und hatte mit geübtem Ohr nach den typischen Wildgeräuschen gelauscht.
Nun hatte er etwas gehört und hielt uns an leise und langsam weiterzugehen.
Zunächst nur zwischen den Ästen und Bäumen und schließlich nach ein paar weiteren Metern standen wir vor ihm: dem größten Orang Utans der hier lebenden Gruppe.
Ein unbeschreiblicher Augenblick!
Unbewegt, aus Angst ihn zu provozieren, zu verscheuchen oder aufzuschrecken, standen wir in Staunen dort und starrten ihn an.
Unser Guide hatte uns zuvor schon gewarnt, die Kameras bereit zu halten. Denn sollten wir in diesem Moment unsere Taschen öffnen, würde zwangsläufig die Jagd auf Essbares eröffnet.
Merke: Einem Orang Utan möchtest Du nicht in die Quere kommen. Für ihn sind Deine Knochen nur Ästchen, die kein Hindernis zu seinem Futter darstellen.
Zum ersten Mal in meinem Leben, bekam ich das Gefühl wie es sein musste, im Dschungel nicht am oberen Ende der Nahrungskette zu stehen.
Nach einer Weile fand uns eine weitere Gruppe von Touristen und Guides, die es leider nicht ganz so genau nahmen mit der Unberührtheit und sich aufführten, als seien sie im Zoo.
Ihr Guide packte eine Reihe von Bananen aus, lockte den Orang Utan direkt bis vor unsere Nase, sodass seine Gruppe ausreichend Fotos schießen konnte und verschwand mit den 20 Zoobesuchern wieder im Dickicht.
Keine zwei Minuten hatten sie hier verbracht, aber nun war es auch für uns Zeit zu gehen, bevor unser neuer Freund auch von uns Futterspenden erwarten würde.
Es dauert nicht lange, bevor unser Guide wieder der Finger an die Lippen führte und uns zu dem nächsten unglaublichen Anblick führte:
Mit diesen beiden verbrachten wir gut eine halbe Stunde in stiller Eintracht. Die Affenmutter ließ das Kleine durch die Bäume klettern. Unsere Guides erklärten uns so einiges über das Leben der Orang Utans und ihre Gewohnheiten.
Männliche Orang Utans leben alleine und treffen sich lediglich zum Paaren mit den Weibchen. Ein weiblicher Orang Utan ist allerdings fast nie alleine. Sie werden alle 8-9 Jahre schwanger, bekommen ein Affenbaby und verbringen dann 6-7 Jahre mit der Aufzucht.
Bis dahin ist es sehr ähnlich wie bei uns: Anfangs tragen sie sie ununterbrochen durch die Gegend, dann wird ihnen das Klettern beigebracht, bis sie gegen Ende eher nebeneinander her leben, bis sie sich trennen.
Die männlichen Kinder vollziehen dass wohl auch rigoros, während die weiblichen Kinder auch nach der Trennung noch eine ganze Weile immer in der Nähe bleiben. Ihnen fällt die Trennung schwerer.
So konnten wir hier die sehr entspannte Mutter mit ihrem 8 Monate alten Kind beobachten, bis sie sich in einen Baumwipfel verzogen und von dort eine Palme rupften.
Nach diesen Erfolgserlebnissen, zogen uns unsere Guides tiefer in den Wald und machten uns mit den vielen Gestalten bekannt, die hier ihr Zuhause haben.
Schnell hatte ich meinen absoluten Favoriten auserkoren: „Tomas Leaf“ wie ihn einer unserer Guides nannte (der Andere nannte ihn scherzhaft, den David Beckham der Affen), weil er sich am liebsten von jungen Blättern ernährt.
Die Geschichten und vielen Hintergrundinformationen die uns unsere Guides den ganzen Tag lieferten, könnten ein ganzes Buch liefern und würde hier den Rahmen sprengen, aber lass Dir gesagt sein, dieses Erlebnis möchtest Du irgendwann auch einmal von Deiner Reiseliste streichen!
Kurz vor Ende trafen wir auf Suma, einen ganz besonderen Orang Utan: Ich wusste es zu diesem Moment noch nicht, denn unser bescheidene Guide erzählte mir erst abends, als wir zusammen über einem Tee saßen, beiläufig davon, aber dies war einer der Affen, die er im Rehabilitationszentrum vor vielen, vielen Jahren selbst in die Wildnis integriert hatte, als sie noch ein ganz junger Orang Utan war.
Nun ließ sie sich geduldig mit ihrem süßen Baby von uns fotografieren und bestaunen und ich bin sicher, dass sie, so freimütig wie sie zu uns kam, ohne gerufen oder herbeigeholt zu werden, unseren Guide immer noch kennt und wiedererkennt.
Damit beende ich die Schwärmerei. Für heute verwöhne ich Dich noch mit einer letzten Bilderflut…
**Hinweis: Da der Artikel, den ich zum Finden der richtigen Guides geschrieben hatte, leider in den Kommentaren immer kontroverser wurde und ich nicht ausschließen konnte, dass Kommentare auch fabriziert oder hinzukommende manipulierend waren, habe ich mich nach langem Zögern entschlossen, den zweiten Artikel der Serie zu entfernen und die Kommentar-Funktion unter diesem hier zu sperren, um eine Wiederholung auszuschließen.
Einen Besuch in Sumatra und bei den Orang Utans
kann ich weiterhin nur sehr empfehlen!**
Stefanie meint
Liebe Carina,
ein Artikel mit tollen Bildern und der nächste Punkt für meine Zu-tun-Liste! Danke dafür.
Stefanie
Carina Herrmann meint
Unbedingt! 🙂
Laura meint
Hallo Carina,
wow! Einfach super Gänsehaut-verursachend! Das würde ich auch gerne einmal erleben.
Viele Grüße,
Laura
Carina Herrmann meint
Hi Laura,
ich kann es wirklich nur jedem raten… es war ein absolut einmaliges Erlebnis!
Liebe Grüße,
Carina
Karina meint
Wow! Tolle Bilder, richtig schöne Geschichte. Das kommt sofort auf meine To-Do-Liste. 🙂
Carina Herrmann meint
Sehr gut! 😀
Christiane meint
Wow, ein ganz toller artikel – sehr bewegend!
Liebe Grüße
Christiane
Carina Herrmann meint
Danke Christiane! 🙂
Tiffany meint
Ich bereue es gerade total, dass ich mich für Java und gegen Sumatra entschieden habe… riesen Fehler Nächstes mal dann, bis dahin bleibt mir die tolle Inspiration von deinen wundervollen Bildern 🙂
Carina meint
Hi Tiffany,
danke für das Kompliment 🙂
Und gerade in Indonesien gibt es doch irgendwie immer ein „nächstes Mal“, oder?
Liebe Grüße,
Carina
Nicole meint
Hallo Carina,
ich bin seit einer Woche großer Fan Deiner Seite und habe gerade die Berichte über Bukit Lawang gelesen und die unglaublichen Bilder gesehen. Mir kommen hier die Tränen, weil es so unfassbar schön ist. Ich habe vor einem Monat gekündigt und plane jetzt eine „kleine Auszeit“ und werde 3 Monate Indonesien bereisen… Ich glaube, ich habe soeben meine erste Station auserkoren!! Danke für die Inspiration und Deinen super Blog!!! Mach weiter so!! Ich glaub hier zählen einige auf Dich!!! GLG Nici
Jasmin meint
Hallo Carina!
Ich plane im Moment meinen Trip nach Indonesien für Mitte Oktober! Ich komme erst nachmittags in Medan an und bin gerade auf der Suche nach Informationen ob man dann noch nach Bukit Lawang kommen kann und wie man am besten nach dort kommt. Kannst du mir da vielleicht weiterhelfen und berichten wie du damals dahin gekommen bist? 🙂
Ganz, ganz liebe Grüße
Jasmin
Carina meint
Hi Jasmin,
schau mal ob dieser Artikel noch weiterhilft:
https://www.pinkcompass.de/indonesien-visum-alles-fur-den-weg-nach-sumatra/
Liebe Grüße,
Carina