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Ich habe nun schon zweimal meinen festen Arbeitsplatz aufgegeben, um dauerhaft reisen zu können.
Ich hatte kein Interesse an einem Sabbatical oder unbezahltem Urlaub, denn ich wollte frei und unabhängig entscheiden können, wann ich zurückkomme. Oder ob überhaupt.
Trotzdem wollte ich meinen Job mit einem guten Gefühl verlassen können, und ich finde, das solltest Du auch!
• Gute Gründe dafür,
nicht alle Brücken hinter Dir abzubrennen •
- Der doppelte Boden! Der gute alte Spruch „man sieht sich immer zweimal im Leben“ bewahrheitet sich häufiger, als Du denkst. Und vielleicht auch öfter, als Dir lieb ist…
Ich hätte nach meiner ersten Reise und der Rückkehr sofort wieder an meiner alten Arbeitsstelle anfangen können, und auch bei meinem zweiten Aufbruch war das so.
Es geht nun gar nicht so sehr darum, ob Du das von heute aus gesehen möchtest, aber Du weißt nie, in welche Notlage Du mal gerätst, und vielleicht bist Du irgendwann doch wieder auf ein sicheres Gehalt angewiesen. Dieses Sicherheitsnetz im Hinterkopf ist unbezahlbar!
- Dein Ego! Es tut doch gut zu wissen, dass Dich Dein Chef und Deine Kollegen vermissen werden, oder? Richtig. Und niemand vermisst Dich, wenn Du sie eiskalt hängen gelassen und Dich auf unschöne Art verdünnisiert hast!
- Der Anstand! Der ist leider oft nicht mehr viel wert, aber ich gebe viel darauf. Es gehört sich einfach so, alles Dir Mögliche zu tun, Deinem Chef und Deinen Kollegen nicht noch unnötig das Leben schwerzumachen. Auch wenn es nur ein Job ist, sei fair!
- Der Weg zum Ziel! Die restliche Arbeitszeit wird sich ziehen wie Kaugummi, und in angespannter, negativer Stimmung wird sie Dir gleich doppelt so lang erscheinen. Wenn Du alle fair behandelst, kannst Du die restliche Zeit mit Deinen Kollegen noch richtig genießen.
• Tipps für die „richtige“ Kündigung •
- Gib Deinem Chef so viel Vorlaufzeit wie möglich! Es sei denn, Du hast Angst, schlecht behandelt zu werden, schadet es sonst überhaupt nicht, Deinem Chef schon von Deiner Entscheidung zu erzählen, selbst wenn die Kündigungsfrist noch lange nicht ansteht.
Es zeugt von Ehrlichkeit und gibt ihm so die Möglichkeit, Deine Stelle in Ruhe und mit Sorgfalt neu zu besetzen. Nicht für jede Stelle findet man auf die Schnelle Ersatz! - Sorg um jeden Preis dafür, dass Dein Chef nicht über Gerüchte und von einer anderen Person als Dir davon erfährt, dass Du kündigen möchtest! Nichts wirft ein schlechteres Bild auf Dich und hinterlässt einen sehr bitteren Nachgeschmack, wenn Du gehst.
- Informiere Dich rechtzeitig über Deine Kündigungsfrist, sodass Du am Ende nicht zu krummen Lösungen gezwungen bist. Vermerk sie Dir im Kalender, sodass Du sie auf keinen Fall verpasst!
- Überstürze es nicht! Auch wenn das Reisefieber groß ist, schmeiß Deinen Job nicht früher hin, als Deine Reisekasse es eigentlich zulässt. Spar Dir ein gutes Polster an, werde schuldenfrei, und denk an die Rücklagen!
Dann kannst Du mit deutlich besserem Gefühl losreisen, als wenn Du Dir Deine Reise schon nach wenigen Wochen mit Sorgen um Geld verderben musst. - Gib Deinen Kollegen rechtzeitig von Deinen Absichten Bescheid, und sorge auch hier dafür, dass die Menschen, mit denen Du eng zusammengearbeitet hast, es nicht über Dritte oder die schon ausgeschriebene Stellenanzeige erfahren. Das lässt sie sich unwichtig fühlen, und wenn Du nette Kollegen hattest, verdienen sie auch, nett behandelt zu werden!
- Fang nicht an, davon zu prahlen, was Du alles tun und erleben wirst, während der Rest im Büro unter den Arbeitsbergen versinkt. Es ist völlig in Ordnung, von Deinen Plänen zu erzählen, wenn Du gefragt wirst, aber bleib sonst einfach bescheiden und zurückhaltend und spar Dir die Vorfreude für Freunde und Familie auf!
- Gib einen Abschied im kleinen Kreis! Du musst keine Party für die ganze Abteilung schmeißen (das würde sowieso nur schmerzhaft Deine Reisekasse treffen), aber Du solltest Deinen engen Kollegenkreis spüren lassen, dass es Dir leidtut, dass du sie zurücklässt, und dass Du gerne mit ihnen zusammengearbeitet hast.
(Auch wenn Du gehst, um Deinen absoluten Traum zu verwirklichen!) - Und zu guter Letzt: Denk trotz allem daran, ein Zeugnis zu beantragen, und frag nette Kollegen und Deinen Chef nach Reference Letters! Die sind in der englischsprachigen Arbeitswelt sehr gefragt und beschreiben viel mehr Deinen Charakter als Deine Arbeit. So sind sie auch für alle möglichen Jobs gut zu gebrauchen!
Hast Du schon mal Deine Stelle
für das Reisen gekündigt?
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Lora meint
Bisher musste ich noch keinen Job kündigen um reisen zu können! Mein erstes großes Abenteuer, ein Auslandsjahr in Australien, habe ich einfach nach der Schule gemacht!
Was mich jedoch interessieren würde, welche Erfahrungen hast du gemacht bei einem neuen Arbeitgeber. Wie haben sie auf deine Reisen reagiert oder deine „Auszeiten“?
Carina Herrmann meint
Schau mal hier 😉 http://pinkcompass.de/so-verkaufst-du-eine-langzeitreise-im-lebenslauf-deinem-neuen-chef/
Katha meint
Hey! Bin auch Kinderkrankenschwester, möchte im Sommer aber auch endlich in die große weite Welt aufbrechen und habe im Moment Probleme das Reisen als Grund für meine Kündigung vernünftig in mein Schreiben einzubringen – hast du irgendwelche Tips? Wie hast du es formuliert?
Carina Herrmann meint
Hi Katha,
Du musst ja gar keinen Grund angeben. „Aus persönlichen Gründen“ zieht immer und klingt trotzdem professionell.
Liebe Grüße,
Carina
Katha meint
Das stimmt, mir wurde allerdings ans Herz gelegt, die Gründe näher zu erklären damit der Betrieb weiß, dass ich nicht wg Unzufriedenheit oder ähnlichem gegangen bin, da ich gerne die Möglichkeit hätte nach meinem Reisejahr wieder auf meiner Station anzufangen … na ja, ich werde schon eine passende Formulierung finden. Danke!
Carina Herrmann meint
Wenn Dir Dein Betrieb schon so wohlgesonnen ist, dann würde ich das tatsächlich auch so beschreiben: Dass es Dir leid tut die Firma verlassen zu müssen, aber Du auf eine Langzeitreise gehst und hoffst, sie danach wieder Deine Arbeitgeber nennen zu dürfen. So in der Art 😉
Jessica meint
Hallo, ich möchte im Dezember nach Australien gehen. Mein derzeitiger Chef weiß schon davon und möchte mich danach wieder haben. Wir wissen nur nicht wie wir es vertraglich regeln. Muss ich für diese drei Monate kündigen und beim Arbeitsamt melden? Wie läufts dann mit den Sozialversicherungen? Viele Grüße
Carina Herrmann meint
Hi Jessica,
warum gibt er Dir nicht einfach 3 Monate unbezahlten Urlaub? Das ist doch am wenigsten Bürokratie?!
Liebe Grüße,
Carina
Franzi meint
Hi,
überlege auch gerade zu kündigen, um erstmal zu reisen und zu überlegen, wie es bei mir weitergehen soll.
Bin gerade aber sehr unsicher, wie das alles laufen kann mit arbeitslos melden, mit Arbeitslosengeld und auch mit den Meldepflichten und Bewerbungspflichten etc. die das Arbeitsamt fordert.
Kannst du mir dazu Tipps geben?
Lg
Franzi
Carina Herrmann meint
Hi Franzi,
schau mal hier:
https://www.pinkcompass.de/das-update-wie-ist-das-mit-dem-arbeitsamt-den-sozialversicherungen/
Liebe Grüße,
Carina
Bea meint
Hallo Carina,
Auch ich habe für meinen Traum von Australien im Dezember meinen gut bezahlten Job im öffentlichen Dienst gekündigt! Mein Chef hat es total gut aufgenommen und hat sich für mich gefreut das ich so eine Chance nutzen kann. Und alle anderen waren auch total lieb zu mir!
Muss also nicht immer doof enden sowas!
Liebe grüße aus Down Under 🙂
Franzi meint
Hallo Carina,
du hast absolut recht mit diesem Artikel und genau mit diesem anständigen Verhalten und einer rechtzeitigen Kündigung bei meinem Arbeitgeber habe ich 2013 meinen AG im Guten verlassen und hatte dann auch das Glück nach meinem einjährigen Arbeitsaufenthalt wieder dort anfangen zu können, auf Wunsch befristet! Während meines Auslandsaufenthaltes wusste ich, dass ich wieder weg möchte, dass ich die Welt weiter bereisen möchte, aber dafür wollte ich wieder gut Geld im Rücken haben. DAher fragte ich einfach bei meinem alten AG wieder an, ob er denn nicht Arbeit hätte für mich , auf 9 Monate befristet. Und es hatte tatsächlich geklappt. Somit hatte ich meinen alten Job mit altem Gehalt und hatte offen kommuniziert, dass ich auch wieder gehen möchte. Das war ein echter Glücksfall. War übrigens zuerst ein Jahr in Kanada und gehe nun nach Australien. 😉 Viele Grüße
vegantraveldreams meint
Sowas ist natürlich ein Traum, wenn man nicht alle Brücken abreißen möchte! 🙂
Tanja meint
Hallo!
Ich habe mir nach 8 Jahren beim gleichen Arbeitgeber eine Auszeit gegönnt und war 1 Jahr auf Reisen. Nun arbeite ich seit Oktober 2015 wieder bei einer Firma. Der Job ist ok, aber kein Traumjob. Mein Freund und ich möchten nun im Oktober 2016 nochmals reisen für mindestens ein halbes Jahr, d.h. ich müsste meine Stelle bereits wieder kündigen – dies macht mir doch Bauchschmerzen. Hab ziemlich ein schlechtes Gewissen. Kennst du das? Liebe Grüsse, Tanja
Mathias von UNDERWAYGS meint
tolle Argumente, Carina!
Auf underwaygs.com findest Du zahlreiche Reiserouten vergangener Weltreisen und kannst ebenfalls Deine eigene individuelle Route planen.
Viele Grüße
Mathias
melli14 meint
Wow, echt toller Blog! Ich arbeite nur Teilzeit und brauche nicht lange Urlaub, oft nur 1 Woche. Meistens sind es Wanderferien gemischt mit Wellness, da ist man nach einigen Tagen wieder gut erholt.
Nicole meint
Hey Carina,
ich hatte mich erst für ein Sabbatical entschieden, während dieser Zeit aber schon festgestellt, dass mir ein halbes Jahr reisen nicht reicht. Also habe ich noch ein Jahr gearbeitet, um Geld zu sparen und habe dann gekündigt. Das war die beste Entscheidung.
Aber so wie du es schon sagst, das wichtigste ist, es mit Stil zu tun. Ich habe meinen Chef schon nach der Rückkehr meines Sabbaticals informiert, dass ich nur noch ein Jahr bleiben werde und so haben wir noch heute ein super Verhältnis. Ich konnte in Frieden und professionell gehen und man hatte ausreichend Zeit für mich Ersatz zu finden.
Inzwischen reise ich seit 4 Monaten durch Südamerika, zwei liegen noch vor mir und ich freue mich nicht nur auf diese, sondern auch auf die Zeit danach. Ich werde mein Leben ändern, werde versuchen mich selbstständig zu machen, denn das ist mir durch das Reisen klar geworden: ich will selbstbestimmter Arbeiten. Das Reisen hat mich noch mutiger gemacht und mich noch mehr darauf fokussieren lassen, was ich wirklich will.
Insofern kann ich es auch nur jedem empfehlen, egal ob als Sabbatical oder doch mit Kündigung. Und was den häufig gefürchteten Lebenslauf angeht, ich habe lange im Personalbereich gearbeitet, da stört sich nun wirklich keiner mehr dran, wenn jemand eine Weltreise gemacht hat, fast schon im Gegenteil.
Liebe Grüße
Nicole