Dieser Artikel enthält Werbe-Links* und/oder werbende Inhalte. Mehr dazu liest Du hier!
Nachdem Du den Artikel zur Reisekreditkarte und fremden Währungen gelesen hast, will ich Dir in diesem Artikel noch den schlimmsten Albtraum auf Reisen vorführen: wenn Du im Ausland ohne Geld dastehst. Und vor allem eine Möglichkeit, aus diesem Albtraum so schnell wie möglich aufzuwachen.
Auf einer meiner Reisen stellte ich mit Erschrecken fest, dass das Limit meiner Kreditkarte fast ausgereizt war.
Dummerweise merkte ich das erst, als der Geldautomat meine Kreditkarte wieder ausspuckte und ich ohne Geld dastand. Wortwörtlich, denn ich hatte fast all mein Bargeld bereits ausgegeben.
Ein absoluter Schusselfehler.
Ich hatte vergessen, mein Kreditkonto wieder aufzufüllen, mein Kreditkartenlimit auf meinen eigenen Rat hin deutlich geschmälert (nachdem ich meine erste Reisekreditkarte verloren hatte, wurde ich überängstlich) und war nachlässig geworden, was den geheimen Geldpuffer im Rucksack anging.
Ich hatte nämlich keinen. Nachdem ich ihn noch nie gebraucht hatte und die letzten Dollars dann in Thailand eingetauscht hatte, hatte ich einfach kein neues Polster angelegt.
Blöde Fehler, aber aus denen wird man ja meist am schlausten!
Onlinebanking ist ja heutzutage kein Problem, also gab ich eine saftige Auffüllung meines Kreditkontos in Auftrag und gleichzeitig die Erhöhung meines Kreditkartenlimits. Eines von beidem würde schon greifen.
Tat es aber leider nicht.
Dank der deutschen Feiertage schien sich an Silvester keiner mehr darum zu kümmern, an Neujahr sowieso nicht, und am 2. Januar schien alles noch im Hangover. Dazu kamen 7 Stunden Zeitverschiebung, und so saß ich am Freitag, den 03. Januar mit noch genau 3 Euro in der Tasche in meinem Hostel und betete, dass das Geld am selben Tag noch ankommen würde.
Denn ein Wochenende im Ausland ganz ohne Geld würde abenteuerlich werden!
Da ich immer schon nach einem Plan B suche, falls Plan A nicht funktioniert, stöberte ich auf der Western-Union-Website schon mal nach den Gebühren, um im Notfall jemanden zu bitten, mir Geld zu schicken.
Dabei entdeckte ich etwas Grandioses: Per Western-Union-Überweisung ins Ausland kannst Du Dir quasi selbst Geld schicken! Bei mir lag das Problem ja nicht daran, dass ich kein Geld mehr hatte, sondern nur, dass ich nicht dran kam!
Im Ausland ohne Geld: So schickst Du Dir selbst Bargeld!
In diesem Fall kannst Du online von Deinem Tagesgeldkonto oder EC-Konto (für das man ja im Normalfall bei Reisen – abgesehen von Reisen innerhalb Europas – seine EC-Karte nicht mitnimmt, weil man sie nur unter hohen Gebühren nutzen kann) eine Direktüberweisung tätigen und Dir dann selbst Bargeld schicken!
Dabei gehst Du einfach auf deren Website, gibst das Land an, in das Du Geld schicken möchtest, die Geldmenge, die Du schicken möchtest, und meldest Dich dann auf der Website an, um Deine Bankdaten zu verifizieren.
Anschließend bekommst Du einen Zahlencode, den Du bei jeder Western-Union-Filiale der Welt gegen Dein Geld eintauschen kannst. Laut Internet sogar schon nach wenigen Minuten!
Dies ist auch ein sicherer Weg, an Geld zu kommen, sollte Deine (einzige) Reisekreditkarte verloren gehen, gesperrt oder geklaut werden.
Ohne großen Aufwand, allerdings mit 14,5% Gebühren!
Im Notfall ist man allerdings gerne bereit, die zu bezahlen. In meinem Fall ging alles gut aus, aber das ist eine wertvolle Info, die Dich im schlimmsten Fall schon mal beruhigen kann…
Hast Du schon mal im Ausland ohne Geld dagestanden?
Janas Reisefieber meint
Ohne Geld dazustehen, ist wohl der Alptraum jedes Reisenden. Vor allem, wenn man welches hat und einfach nicht drankommt.
Ich bunkere auch immer einen Teil meines Geldes für Notfälle. Sich selbst Geld zu schicken, ist wohl ein echter Anker in der Not. Danke für den tollen Tipp.
Carina Herrmann meint
Hi Jana,
Ja, ist es wirklich! Und ich bin auch heilfroh, dass ich das entdeckt habe.
Egal wie gut man organisiert ist, man weiß nie was alles unvorhergesehenes passieren kann.
Und vor allem beim Langzeitreisen wird man irgendwann schluderiger… böse, böse.
Liebe Grüße,
Carina
Uwe meint
Bei meinen ersten Reisen nach Japan hieß es immer beim Geld abholen: Karte kaputt… nicht Du kriegst nix oder nicht möglich oder so… NEIN… Karte Kaputt.
Da hat mir einmal meine Mutter (Seinerzeit noch) DM in einem Briefumschlag zugeschickt und ich hab mich in der Zwischenzeit bei einer Bekannten in Osaka mit Geld versorgt…. Seit diesem Zeitpunkt habe ich immer an einem Ort in meiner Reisetasche 100 USD in 10$ Scheinen …. die wird man überall los bzw. bekommt fast überall dafür Landeswährung. (oder man geht wie letztens in Indonesien mit seiner EC Karte Geld holen) Aber vor 20 Jahren ging so was noch nicht….
Carina Herrmann meint
😀
Ein Grund mehr warum ich froh bin, im Zeitalter der Technologie zu leben 😉
Christoph meint
Stimmt, auf die Idee bin ich bisher auch noch nicht gekommen. Wohl auch, weil ich es noch nie so dringend hatte wie du 🙂 Not macht eben erfinderisch. Und wie du bereits geschrieben hast, ist das ein guter Grund, nochmal den Notgroschen im Geheimfach im Rucksack zu checken. Danke dir!
Carina Herrmann meint
Hi Christoph,
exakt – Not macht erfinderisch! 😀
Ich hätte auch nie gedacht, dass ich das mal brauchen würde. Aber, sag niemals nie 😉
Viele Grüße,
Carina
Natalie meint
Danke, Carina. Wie immer interessant und hilfreich! 1.Geheimversteck im Rucksack – 100€, bzw.100$-Schein. 2.Ähnlicher Betrag im Gürtel mit Versteck.
3.1-2 Travel-Checks (je nach Reisedauer). 4.Geld, eine von 2 Kreditkarten und ein flaches Stick mit eingescanten Dokumenten, immer am Körper – ganz dünnes Säckchen zwischen/unten BH und Taille.
5.Dokumenten eiscannen in einem spezial für die Reise vorbereitetem E-Mail-account in „Einwürfen“ speichern. Im Fall der Fälle in Polizeiwache oder im Konsulat das ausdrucken lassen.
Alles Gute,
Natalie
Karin meint
Nette Geschichte am Rande:
Ohne Geld im Ausland dazustehen ist auch mein großes Grauen. So hat jedes meiner Gepäckstücke irgendwo eine Stelle, wo ich einen Notgroschen in Form von Euro, Dollar oder Reiseschecks bunkern kann. Wenn ich ihn nicht brauche, auch gut.
Je nach Reiseziel und Laune wähle ich meine Gepäckstücke unterschiedlich aus, zum Glück. Einen Bunker hatte ich völlig vergessen in meinem Kamerarucksack, den ich sonst nur auf Kurzreisen verwende.
Genau diesen Kamerarucksack wollte ich meiner Tochter für ihre Reise nach Hawaii leihen. Ich erkläre ihr alle Funktionen, Täschchen, Einschübe etc. an dem Multifunktionsteil und finde dabei völlig vergessene 400 Euro! YES!
Viele Grüße,
Karin
Carina Herrmann meint
Hahaha – sehr cool!
Das könnte ich sein 😀
Nur leider finde ich meist völlig vergessene fremde Währungen 😉
Liebe Grüße,
Carina
Jan meint
Mir wurde damals am Flughafen das Sakko mit allem aus dem Arm gerissen. Zum Glück hatte ich meinen Reisepass noch in der Hand. Natürlich Sofort zur Botschaft geeilt und habe alle Karten sperren lassen. Aber bei Geld wollten sie mir nicht weiter helfen. So kam es das ich die erste Nacht im Nachtbus schlief der immer im Kreis um die Stadt herum fuhr. Am nächsten Morgen bin ich zur örtlichen Kirchengemeinde gegangen welche mir ein bisschen Zehrgeld gab. Eine Unterkunft hatte ich nicht, so kam es dazu, dass ich mein privates Notebook und meine Goldkette zum Pfsndleihhaus brachte. Sofort hatte ich 970€. Natürlich habe ich dem Pfandleiher meine Situation geschildert und er war damit einverstanden, das ich das Geld sobald ich zu hause bin zzgl. den Zinsen und einer Gebühr von 15€ auf sein Konto überweise Und ihm einen Scan des Pfandbriefes per Mail zukommen lasse. Dies tat ich ubd ein paar Tage später erhielt ich ein versichertes Paket mit meinen Gegenständen und einem Rückumschlag für dem originalen Pfandbrief.
Karl Ernst meint
Hallo, die Ide, alle Passinformationen einzuscannen in eine email und diese in ‚Entwürfe‘ zu speichern, um sie bei Bedarf auszudrucken, find ich sehr gut. Es erhebt sich dann noch folgende Frage: Kann ich mit einer Kopie meines Ausweises beispielsweise Geld bei Western Union abholen, wenn ich übers Internet Geld an mich selbst überweise?
Dies für den Fall, falls ich z.B. irgendwo im Ausland beraubt werde und nichts mehr besitze außer dem Wissen, wie ich mir selbst Geld überweisen und per Zugriff auf mein eMail-Konto mir eine Kopie meiner Ausweispapiere ausdrucken lassen kann.
Leider habe ich bisher nirgendwo eine zuverlässige Aussage zu diesem Punkt gefunden.
Danke und viele Grüße
Karl Ernst
Carina meint
Hallo Karl Ernst!
Dabei kann ich Dir leider auch nicht weiterhelfen. Keine Ahnung.
Viele Grüße,
Carina
Daria meint
..das würde mich auch mal interessieren….gibt es diesbezüglich vll neue Anregungen? 😉
Lg!
Daniela meint
Hallo Carina,
das ist ein toller Tipp mit der Western Union. Den werde ich mir auf jeden Fall merken.
Ich stand schon ohne Geld in den Niederlanden, weil meine Karte kaputt war. Ein nicht so schönes Gefühl. Zum Glück hat der Lebensgefährte meiner Mama per Expressüberweisung Geld auf das Konto meines Freundes überwiesen. Danach konnte es dann in aller Ruhe weiter gehen.
Seit dem habe ich aber immer die Online Banking Sachen dabei.
Liebe Grüße
Daniela
SueTheClue meint
Geld kann frau tatsächlich innert Minuten überweisen, Wenn frau vor der Reise selber ein Konto bei WU eröffnet, betragen die Gebühren ’nur‘ CHF 4.90 statt 14 Prozent.
Reise-Dokumente gehören für mich in ein Cloud-Konto z.B. Dropbox) spart den stick am BH!
Bei Reisen in ‚gefährliche‘ Gegenden können CH-Bürgerinnen die eigene Regierung (EDA) informieren.
Strohmus Davus meint
sorry vorab, das sich so nen alten Bericht nochmal zum Leben erwecke 😀
Aber ich habe grad ähnliches Problem. Bin vor ein paar Jahren von Österreich nach Deutschland ausgewandert. Da wir in der EU sind und ich keinen Grund gesehen habe zu wechseln, bin ich bei meiner Bank in Österreich geblieben. Heute stell ich fest, das meine EC-Karte im Eimer ist und grad heute brauch ich mehr Geld, als ich normalerweise so bei mir habe. Auf der Suche nach ner Lösung bin ich hier gelandet und hab mich sofort bei WU registriert und mir Online selbst Geld gesendet. Und das beste ist, ich hab mein Geld bei meiner Stamm-DHL Filiale abholen können 😀 Danke für den Tipp,…. jetzt rollt der Rubel wieder, haha
Lothar meint
Denkt nicht nur an Ersatz Geldkarten, sondern auch an Ersatz Ausweise im anderen Gepäck.
Üblicherweise braucht man im außereuropäischen Ausland nur den Reisepass aber der aktuelle Perso ist immer noch vertrauenswürdiger als nur eine Kopie des Reisepasses.
Übrigens, als Ersatz Geldkarten in den verschiedenen Gepäckstücken eignen sich nicht nur Maestro sondern auch Postbank SparCard auf VISA basis. Bringt genauso wenig Zinsen wie Bargeld, kostet keine Gebühren, aber das Geld ist im Falle eines Kartendiebstahl nicht verloren.
Petra meint
Super Tipp. Ich hatte das Problem im August in Kanada. Allerdings weil meine Kreditkartengesellschaft aufgrund ungewöhnlicher Buchungen (das Hotel hatte jede Nacht einzeln abgebucht) die Karte gesperrt hatte. Mit der Zeitverschiebung konnte ich auch niemanden erreichen und das Hilton in Niagara Falls sperrte daraufhin meine Zimmerkarte. In dem Fall ging es glimpflich ab, da die Karte meines Mannes nicht betroffen war. Aber da wird einem dann schon mulmig. Gut zu wissen, dass es eine Notfalloption gibt.
Carina meint
Ohje, das kann ich mir vorstellen. Vor einem verschlossenen Zimmer zu stehen, ist dann aber auch hart…
Gut, dass das noch zu lösen war!
Es hilft übrigens, der Bank vorab Bescheid zu sagen, dass man viel auf Reisen sein wird. Anfangs wurde meine Kreditkarte auch ständig gesperrt, weil natürlich kreuz und quer aus verschiedenen Ländern Abbuchungen entstanden.
Liebe Grüße,
Carina
Marion meint
Hallo Carina
danke für den Artikel,
habe eben in Mexiko das gleiche Problem gehabt, weil ich nicht wußte, dass ich mein Kreditkartenkonto überhaupt aufladen muß, da meine 2. Kreditkarte über die Bankabbuchung läuft (für diese hatte ich keine Pin – die sie mir vor dem Urlaub noch zusenden wollten!!!). Überall wollten sie Bargeld und ich hatte eine Woche kein Geld, weil ich nämlich auch meine pushtan nicht mit hatte. Kreditkarten im Urlaub sollten doch reichen oder 😉 ? nun denn nächstes Mal bin ich schlauer und am Ende hat mir jemand das mit der Western Union auch erzählt….
Carina meint
Ja, manchmal ist diese ganze Kreditkarten-Sache echt verwirrend. Den Artikel dazu sollte ich auch dringend mal aktualisieren! 😀
Liebe Grüße,
Carina
Fräulein_Ich meint
Halli Hallo,
oh Gott, für mich wäre das der Albtraum schlecht hin. Wobei ich zugeben muss, dass mir das schon mal passiert ist.
Ich bin bei einer Bank, bei der ich mit meiner EC-Karte im Europäischen Ausland kostenlos Geld abheben kann. Entsprechend habe ich auch nicht mein gesamtes Geld als Bargeld mitgenommen.
Dann benötigte ich, eines schönen Tages, wieder Bargeld. Was so gegen ende der Reise gewesen sein dürfte. Ich wusste, dass Geld auf dem Konto ist, allerdings haben mir die Automaten, in diesem kleinen „Kaff“, in einer Tour lediglich meine Karte wieder ausgespuckt. Aber ohne Geld. Was bei mir ein wenig Panik ausgelöst hatte. Irgendwann hatte ich dann aber doch einen Automaten gefunden, der mir dann mein Geld ausspuckte. Das Problem lag darin, dass die vorherigen Automaten meine Karte nicht akzeptiert hatten. Wahrscheinlich weil keine Kooperation mit meiner Bank vorlag. Oder so in die Richtung. Genau weiß ich das bis heute nicht. Trotzdem hat mir das ganze einen gehörigen Schrecken eingejagt.
Viele liebe Grüße