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Als ich 2010 beschloss zu reisen, war mein Konto gerade mal etwas mehr als ausgeglichen. Große Sprünge hätte ich damit nicht machen können, nachdem ich mich gerade erst aus einem finanziellen Loch gegraben hatte.
Ich wusste also, dass es nicht einfach werden würde, mir meinen Traum vom Reisen zu erfüllen. Mir war klar, dass ich nicht als Alleinreisende mit 200€ in der Tasche in Australien stehen und in Foren verzweifelt um Hilfe bitten wollen würde. Nur, weil ich keinen Job finden und nicht einmal mehr Geld hätte, um nach Hause fliegen zu können.
Solche Szenarien waren für mich als tief verwurzelte Deutsche mit dem klischeehaften Sicherheitsbedürfnis mein absoluter Horror.
Aber mein Traum war da und nicht kleinzukriegen.
Also handelte ich mit dem panischen Teil meines Unterbewusstseins einen Deal aus: Ganz oder gar nicht, aber mit Sicherheitsnetz!
Also reduzierte ich meine laufenden Kosten auf ein Minimum.
Mit einer geringen Miete für ein WG-Zimmer sparte ich damit schon das meiste meiner bisherigen Ausgaben. Außerdem lud ich nun Freunde zum Kochen oder zum Spieleabend zu mir nach Hause ein, statt in Restaurants essen zu gehen.
Alle meine kostenpflichtigen Verträge schraubte ich herunter und kündigte, was ich nicht wirklich brauchte.
Das Mainufer wurde statt dem Starbucks mein bevorzugter Aufenthaltsort. Ich mied Edeka und kaufte stattdessen bei Aldi oder Lidl ein.
Ich schwor mir selbst, niemals am Essen zu sparen (denn es gibt nichts Ungesünderes, als von Tütensuppen und Pasta mit Soße zu leben). Aber ich verzichtete auf Markenprodukte und versuchte, bewusster einzukaufen, um weniger wegzuwerfen (was sowieso jeder Ressourcen-bewusste Mensch tun sollte).
Besitz reduzieren, macht Dich reich(er)!
Zusätzlich fing ich an, mein Hab und Gut zu verkaufen und mit dem Erlös meine Reisekasse zu füllen.
Kleidung wurde auf Online-Flohmärkten verkauft, alles andere bei ebay oder Momox.
Anstatt mir einen Zweitjob suchen zu müssen (was generell schwierig ist, wenn man im Schichtdienst arbeitet), machte ich mehr Überstunden und tauschte den Freizeitausgleich gegen Ausbezahlung. Ich arbeitete vermehrt an Feiertagen (Danke für Schicht- und Sonderzulagen!) und zum ersten Mal an beiden großen Feiertagen: Weihnachten und Silvester.
Ich setzte mich hinter meine Steuererklärungen der letzten beiden Jahre und brachte damit noch mal ein paar Hundert Euro zusätzlich auf die Seite.
Kurz bevor ich nach Australien aufbrach, verkaufte ich schließlich noch meine gesamten Möbel. Zum Abschluss packte ich dann noch die hinterlegte Kaution auf mein Reisekonto.
Mit nichts mehr als ein paar Kisten voller Bücher, die bei meinen Eltern verstaut wurden, und dem Rucksack, den ich mitnehmen würde, hatte ich es also geschafft, meinen Traum zu verwirklichen!
Ich hatte fast 8000€ zum Reisen zur Verfügung, so viel Zeit, wie mein Geld zum Reisen hergeben würde, und einen Puffer von 3500€ für meine Rückkehr.
Das alles erzähle ich Dir nicht, um damit anzugeben.
Ich erzähle es Dir, um Dir eine wichtige Botschaft zu senden:
Du kannst das auch!
Denn wenn ich das geschafft habe, mit nicht viel mehr als einem durchschnittlichen Gehalt und einem unbezwingbaren Willen, dann kann es jede!!
Lass Dich nicht aufhalten von Freunden oder Familie, die dir sagen, dass Du nicht die nötigen Mittel und Möglichkeiten hast.
Lass Dich nicht von Deiner eigenen Angst oder dem Bedürfnis nach Sicherheit aufhalten. Und lass Dich erst recht nicht von einem leeren Konto aufhalten.
Das möchte ich Dir mit auf den Weg geben und Dir mit meinen Artikeln (neu hier?!) praktische Tipps zeigen, wie ich es geschafft habe, sparsam genug zu leben, um zu reisen!
Denn in weniger als 10 Monaten kannst Du schon auf der Reise deiner Träume sein…
Wenn Du nur willst…
Und? Was hält Dich noch auf?
Andrea meint
Hallo Carina,
deine Artikel machen echt Mut, es selber mal mit dem Reisen in Angriff zu nehmen. In der Schule war es mein größter Traum, ein Jahr im Ausland zur Schule zu gehen. Damals war es meinen Eltern leider noch nicht möglich, dies zu finanzieren. Mittlerweile war ich vor 6 Jahren für 3 Wochen im Westen der USA (Dein Beitrag über – ich glaube – Jahr 3 mit Grand Canyon etc. hat mich dorthin zurück versetzt) und dieses Jahr für 2 Wochen alleine in New York (eine Woche Studienprogramm und eine Woche Urlaub). Seitdem lässt mich das Reisefieber nicht mehr los, und mittlerweile habe ich meinen Job gekündigt, um eigentlich nach Frankfurt zu ziehen und dort mein Studium zu beenden (haha Pustekuchen). Dies hat sich allerdings innerhalb von 4 Wochen von Jobsuche auf Auslandsjahr geändert und gerade bewerbe ich mich für ein Auslandspraktikum, damit ich trotzdem ein bisschen Berufserfahrung sammeln kann (Deutschland wäre ja zu langweilig).
Ich habe immer damit gehadert meinen gesamten Besitz zu verkaufen, aber dein Artikel hat mir glaube ich den letzten Kick gegeben, es doch einmal zu versuchen.
Vielen Dank für deine schönen Geschichten und dass du deine Erlebnisse mit uns teilst!
Liebe Grüße aus einem Hotelzimmer (bäh) in Frankfurt (yippie)
Andrea
Carina meint
Hahaha – Danke Andrea, für diesen Tollen Kommentar!
ich drück Dir alle Daumen dafür <3
Fräulein_ich meint
Halöchen!
Ein wunderschöner Beitrag und echt mutmachend. Mittlerweile habe ich auch angefangen alles rauszukündigen, was ich nicht brauche. Fängt ja schon mit irgendwelchen Zeitungsabos an und geht weiter mit Handyverträgen von denen man nicht mal alle Bestandteile wirklich voll und ganz ausnutzt.
Man muss sich nur mal Konsequent hinsetzten und sich zusammenschreiben was man eigentlich alles so bezahlen muss und was man davon wirklich braucht. Nimmt man das alles mal zusammen, ist das echt teilweise ein stolzes Sümmchen, was da zusammen kommt. Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist.
Mittlerweile bin ich auch an dem Punkt, an dem ich z.B. Sonderlohnzahlungen auf die Seite schiebe um mir davon dann Urlaube zu finanzieren. Persönlich bin ich eher jemand, der gerne auch wieder nach Hause kommt. Weshalb ich eher auf mehrere Etappen auf reisen gehe, so habe ich immer was auf das ich mich freuen kann 🙂
Viele Grüße