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Nachdem ich darüber geschrieben habe, wie viel Alleinsein ein Mensch eigentlich verträgt, habe ich mich selbst auf die Probe gestellt.
Ob ich wollte oder nicht, selbst nach dem vielen positiven Feedback des Artikels, ich hatte wieder mal das Gefühl unzulänglich zu sein, weil ich so gerne und so viel alleine bin.
Es musste doch möglich sein, dass ich lerne, auch gemeinsam mit anderen Menschen so zufrieden zu sein. Ausgeglichen zu sein.
Also schloss ich mich für eine Weile mit Eve zusammen.
Eve ist der perfekte Mensch um mich langsam daran zu gewöhnen, mit jemandem zu reisen.
Sie ist genauso freiheitsliebend, braucht ebenso viel Solo-Zeit wie ich und tickt ganz allgemein so extrem ähnlich wie ich, dass es schon fast gruselig ist.
Es war Schicksal, dass wir uns im Dezember letzten Jahres im Camp in Chiang Mai gegenüberstanden und nicht nur oberflächlich von unseren Blogs wiedererkannten, sondern irgendwie auch auf einer tieferen Ebene.
Einen Menschen zu finden, der so denkt und fühlt wie Du, dem Du Dich in den meisten Fällen nicht erklären musst, weil er oder sie genauso denkt wie Du, ist sehr, sehr selten.
Ich wusste schon nach wenigen Stunden und Gesprächen mit ihr, dass ich eine neue, sehr gute Freundin gefunden habe.
Etwas das mir persönlich nur alle paar Jahre einmal passiert.
Wer also wäre besser geeignet um „zu lernen“ besser mit Menschen zusammen sein zu können, als sie?
Dreieinhalb Wochen später saß ich zum ersten Mal wieder alleine da.
Eve ist letzte Woche auf die Gili Inseln weitergezogen, mich hat es nach Ubud zurückgezogen.
Ich hatte vor, nur zwei Tage hierher zurückzukehren um ein paar Dinge mit stabilem Internet regeln zu können. Und versacke einfach.
Ich kann mich von dem Ort, der mir das Alleinsein wiedergegeben hat, einfach nicht lösen.
Nun, zum ersten Mal wieder komplett für mich, sortierten sich plötzlich meine Gedanken.
Es war, als wäre ich die gesamte Zeit nicht wirklich zum Nachdenken gekommen und der Nebel in meinem Kopf klärt sich wieder.
Ich wusste gar nicht, dass ich etwas vermisst habe in den letzten Wochen. Aber das habe ich.
Mit mir selbst ganz alleine sein zu können.
Wir predigen uns selbst jeden Tag, dass „normal“ etwas ist, dass wir nicht sein müssen.
Besonders Menschen wie ich, die schon ein ganz anderes Leben führen, als die meisten Anderen.
Aber Tatsache ist, dass tief in uns drin, immer etwas danach schreit „normal“ sein zu wollen.
Wir wollen so wie alle Anderen sein. Wir wollen dazugehören.
Nicht seltsam, komisch oder abstrakt sein.
Und dazu gehört in unserer Gesellschaft auch, sozial zu sein.
Gespräche mit anderen dem Alleinsein vorzuziehen. Partys den ruhigen Abenden mit einem guten Film vorzuziehen.
Gemeinsam reisen dem alleine reisen vorzuziehen.
Das alles gilt als „normal“.
Es gibt uns einsamen Wölfinnen das Gefühl, eben nicht normal zu sein. Und uns schlecht deswegen zu fühlen.
Also kämpfen wir gegen uns selbst an, gegen unsere inneren Überzeugungen. Immer wieder.
Denn Tatsache ist: Auf „normal“ nichts zu geben, die Gesellschaft Gesellschaft sein zu lassen und alle Stimmen zu ignorieren? Das ist einfacher gesagt als getan.
Es klingt super als Schlachtruf, aber in uns drin gibt es selten ein Echo davon. Dort prallt der Ruf immer mal wieder ab.
Ich habe die letzten 10 Jahre immer wieder auf Stimmen anderer Menschen gehört.
Jedes Mal wenn ich auf sie gehört habe, habe ich eigentlich nur gegen mich selbst gekämpft. Gegen meine inneren Einstellungen, dass das eigentlich gar nicht zu mir passt.
Seitdem lerne ich jedes einzelne Jahr, seit ich vor vier Jahren den Mut hatte aus „normal“ auszubrechen mehr, was mein „normal“ eigentlich für mich ist.
Für mich ist es normal, dass mein Beruf in einem Laptop steckt.
Für mich ist es normal, dass mir nach wenigen Wochen an einem Ort die Füße kribbeln und ich weiterziehe.
Für mich ist es normal, kein Heimweh zu haben.
Für mich ist es normal, an fremden Orten schon wieder Fernweh nach dem nächsten zu haben.
Für mich ist es normal, am glücklichsten und zufriedensten, am meisten mit mir im Reinen zu sein, wenn ich alleine bin.
Diese letzte Erkenntnis hat am längsten und mehrere Anläufe gebraucht. Denn sie ist am wenigsten „normal“ in den Augen anderer.
Und ob wir es zugeben und erkennen wollen oder nicht, das prägt uns stark.
Was ich Dir heute von meiner vier-jährigen Reise zu mir selbst mitgeben möchte, ist folgendes:
Finde heraus, was für Dich normal ist, nicht für Andere.
Finde heraus, wer Du eigentlich bist, wenn Du nicht von Anderen gesagt bekommst, wer Du zu sein hast.
Finde heraus, wer Du gern sein möchtest. Und sei Du selbst.
Sei immer Du selbst.
Melanie meint
Hallo Carina,
jetzt melde ich mich tatsächlich mal zu Wort, nachdem ich Deinen Blog schon seit einem guten Jahr eher still und heimlich verfolge. Dein Bericht kommt für mich genau zur richtigen Zeit. Bin jetzt fast ein Monat allein in Europa unterwegs und merke, dass ich am besten alleine funktioniere, trotzdem noch dagegen „ankämpfe“, da der andere Teil in mir sagt, dass das nicht „normal“ ist und man nicht alleine wirklich glücklich sein kann. Dein Bericht bekräftigt mich aber darin, nur auf mich und mein Gefühl zu hören und mich nicht der Norm wegen zu verbiegen. Hauptsache man tut das was einen glücklich und zufrieden macht. Vielen Dank dafür!
Liebe Grüße
Melli
Carina Herrmann meint
Melli, ein schöneres Dankeschön als Deinen (ersten) Kommentar hättest Du mir nicht geben können 🙂
Bleib Dir selbst treu!
Ich freue mich, dass Du schon so lange hier mitliest…
Ganz liebe Grüße,
Carina
Melli meint
Wunderbarer Artikel Carina. Man bekommt gesagt, dass es nicht schlimm ist anders zu sein und trotzdem versuchen alle einen das „normale“ Leben einzureden. Dabei sollte man wirklich das „normal“ für sich suchen und es nicht auf alle Menschen beziehen.
Liebe Grüße
Carina Herrmann meint
Noch eine Melli 🙂
Du hast absolut Recht – so schwer das auch oftmals umzusetzen ist!
Liebe Grüße,
Carina
Christine meint
Kompliment!
Das sind mal wahre weise Worte.
Willkommen im Club. 🙂
Carina Herrmann meint
Danke!
Ich lass dann mal die Sektkorken knallen 😀
Sylvia meint
Danke, Carina, für einen weiteren starken und so wahren Artikel! 😀
Carina Herrmann meint
Gerne 🙂
Jana meint
Ich bin schon alleine gereist und auch mit anderen. War auch schon mit meinem Freund in Thailand unterwegs und fand’s auch super. Bin sehr extrovertiert und suche eigtl immer Anschluss.
Aber dass DU jetzt unnormal bist, der Gedanke waere mir nie gekommen. Du fuehrst ein unabhaengiges Leben – eigentlich schade dass du das Gefuehl hast, dich fuer irgendetwas rechtfertigen zu muessen. Lebe dein Leben wie du moechtest, Carina. 🙂
Jana meint
Danke, dass du all das einmal hier geteilt hat. Deine Worte sprechen mir aus der Seele! ich bin zwar ein geselliger Mensch und unterhalte mich gerne aber eben nur für eine gewisse Zeit. Dann freue ich mich wieder ungemein darauf alleine und mit mir selbst zu sein. Die einzige Person, bei der das (glücklicher Weise) nicht so ist, ist mein Verlobter. Er merkt einfach wenn ich Zeit für mich brauche und gibt mir diese auch. Deshalb bin ich so gerne mit ihm zusammen. Beim Wandern können wir manchmal einfach nur nebeneinander laufen ohne etwas zu sagen und es ist trotzdem schön!
Vor allem, wenn ich mit anderen Frauen reise, für die es „normal“ ist, dass man ständig redet und sich austauscht, merke ich, dass das so gar nicht mein Ding ist! Auch bin ich nicht mehr gerne auf Parties. Ich verbringe meine Abende oft lieber alleine mit einem guten Buch oder mit Christian bei einem leckeren Essen! Oder ich probiere neue Rezepte aus. Auf einer Party rumzuhängen bei der mich die meisten Leute sowieso nicht interessieren und mich volllaufen lassen? Absolut nicht mein Ding!!!
Aber ich glaube, wir sind da gar nicht so alleine! Es gibt noch viele andere Menschen wie uns die aber einfach immer selber gegen dieses „Anderssein“ ankämpfen und sich selber dagegen wehren… Eigentlich sehr traurig und ich habe auch für mich entschieden einfach zu akzeptieren, dass ich eben nicht der gesellschaftlichen Norm entspreche!
Anto meint
Hey Jana,
du sprichst mir aus der Seele. Seit einigen Jahren bin ich auch sehr viel ruhiger geworden, vor allem seit ich mit meinem Studium begonnen habe. In meinem Dorf wird das nur sehr schwer akzeptiert, weil ich lieber abends gemütlich koche bzw wenn ich weggehe, dann lieber auf n Glas Wein und dann ists gut, als Lust auf großes Gesaufe in irgendeiner versifften Kneipe.
Im Studium begegne ich immer mehr Leuten, die so ticken wie ich, was ich echt cool finde, weil ich mich selber dann nicht mehr als so „sonderbar“ empfinde. Aber jedes Mal, wenn ich wieder mit den Leuten aus meinem Heimatort Kontakt habe, fühle ich mich, als wäre ich Ihnen nicht genug. Es haben sich einfach unsere Interessen sehr stark auseinander entwickelt. Mein Freund versteht das zum Glück und ich muss mir nie was anhören, ich komme mir aber trotzdem fehl am Platz vor, vor allem seit ich gesehen habe, dass es durchaus Frauen gibt, die so ticken wie ich.
Jana meint
Es freut mich wirklich zu hören, wie viele es von uns eigentlich gibt und dass daran absolut nichts falsches ist! Ich denke immer, warum sollte ich meine Zeit so sinnlos verschwenden und abends auf blöden Parties abhängen nur um dann den kommenden Tag zu verschlafen oder komplett verkatert zu sein.
Ich freue mich auf jeden Tag und stehe gerne früh auf. Ich genieße gutes Essen, ein gutes Glas Wein und eine schöne Wanderung in der Natur! Das alles gibt mir so viel mehr als irgendwelche Parties!!!
Dani meint
Hach, wie schön ist dieser Artikel denn bitte? Eigentlich glaube ich ja nicht, dass es normal überhaupt gibt, wenn überhaupt ist das doch der Durchschnitt. Und wer möchte schon Durchschnitt sein? Also ich nicht. 😉 Ich bin vor ein paar Wochen alleine 5000km durch aus Australien gefahren. Und kaum einer hat verstanden, dass ich mich darüber gefreut habe, mal ohne meinen Freund zu reisen und wirklich Zeit für mich alleine zu haben. Das ist sooo ein tolles Gefühl. Ich verstehe die Menschen einfach nicht, die nicht alleine sein können. Ich glaube, die kommen nicht mit sich selbst zurecht. Das ist jawohl auch nicht normal. Ich bin stolz darauf nicht Durchschnitt und normal zu sein. 😀
Ganz liebe Grüße aus Perth,
Dani
Ilona meint
Hallo liebe Carina,
danke dir für diesen tollen Artikel! Er kommt genau zur richtigen Zeit!
Ich hatte während der letzten Wochen immer mehr einen Konflikt mit mir selber, obwohl ich mir schon lange eingestanden habe, dass ich nicht so recht in unsere Gesellschaft reinpasse und am liebsten ein ganz „unnormales“, aber freies Leben führen möchte.
Wenn dir dann aber jemand mit voller Überzeugung einredet, dass du deswegen echt verrückt bist (vor allem, wenn es jemand deiner liebsten Menschen ist), bekommt man unglaubliche Zweifel und fängt an sein eigenes Ich zu verleugnen.
Verleugnung der wahren Persönlichkeit ist wahrscheinlich das Schlimmste, was man auf dieser Welt durchstehen kann..
Ich danke dir deswegen für diesen so ehrlichen Artikel!
Vielleicht sind wir nicht ganz „normal“, aber wahrscheinlich ist das genau gut so!
LG
Ilona
Andrea meint
Auch wenn ich noch keine Erfahrungen damit habe, längere Zeit mit mir selbst zu verbringen, kann ich das wirklich sehr gut nachvollziehen. Ich brauche im Alltag immer wieder Zeit allein und verreise auch mindestens einmal jährlich ohne meinen Freund.
Danke, dass du dein Lebensgefühl mit uns teilst. Ich finde es super wichtig und mutig und toll, dass du so offen darüber redest. Gerade weil es irgendwie immer noch ein Tabuthema ist, man „hat“ als Frau einfach keine Zeit alleine verbringen zu wollen. Total strange.
Ich jedenfalls finde es total normal, dass du DEIN Leben so lebst, wie es sich für DICH gut anfühlt.
Das ist mir viel lieber, als das, was die Gesellschaft so als normal ansieht 🙂
Denise meint
Liebe Carina,
normal… ich bin mittlerweile zu der Erkenntnis gekommen, das „normal“ einfach eine Auslegungssache ist.
Ich habe seit über einem Jahr einen Tortenblog. Verbringe, seit mittlerweile fünf Jahren, bis mitten in die Nacht Zeit Torten zu backen und zu dekorieren, bilde diesbezüglich ständig weiter … und immer öfter bringt mich dieses „Hobby“ dazu, in andere Städte oder gar Länder zu reisen (was ich schon immer geliebt habe).
Von vielen werde ich belächelt, aber ich ziehe mein „Ding“ durch.
Ich habe Deinen Blog erst vor kurzem entdeckt und bin seitdem ununterbrochen am lesen.
Deine Worte geben unheimlich viel Kraft!
Mach weiter so!
Und denke daran… wir sind alle normal… jeder auf seine Weise.
Liebe Grüße
Denise
Maike meint
Liebe Carina,
Du sprichst mir ebenfalls voll aus der Seele!
Ich habe mittlerweile auch das Alleinreisen für mich entdeckt. Tun und lassen zu können, was man will, ausschlafen oder früh aufstehen, gammeln oder Kultur – Entscheidungen, die ich alleine komplett meiner inneren Stimme überlassen kann. Wie schön!
Nachdem ich lange Zeit in meinem Leben immer Rücksicht genommen habe, geniesse ich das jetzt total.
Ich selbst konnte mir lange nicht vorstellen alleine zu reisen, weil ich Angst davor hatte. Aber ich habe mich weiterentwickelt und habe festgestellt, dass ich mittlerweile total glücklich über Zeiten mit mir selbst bin.
Ich weiss aber auch, dass viele sich nicht vorstellen können, alleine zu reisen und deshalb immer entsetzt reagieren, wenn ich sage, dass ich alleine wegfahre. Bei machen hab ich das Gefühl, sie halten mich da für sonderbar oder fragen sich, was bei mir nicht stimmt, dass ich alleine verreisen „muss“. Bei anderen spüre ich aber auch Neid oder Bewunderung.
Ich glaube mittlerweile „normal“ ist alles was Durchschnitt ist. Was viele Leute tun, weil sie sich das, was sie eigentlich möchten, nicht trauen. Auch davon kann ich mich (noch) nicht ganz ausnehmen.
Aber scheiss auf normal! Wir haben nur das eine Leben und es macht absolut Sinn, dass so zu verbringen, wie es für uns gut ist. Beschäftigen wir uns also lieber mit uns selbst (wofür alleine reisen echt gut ist) und lassen uns nicht von äusseren Störfeuern abhalten! Chaka!!
Liebe Grüße und viel Spaß auf Deinen weiteren Trips!
Maike
Sonja meint
Liebe Carina,
ich mag Deine Leseschrift auch sehr gerne -:). Alleinsein ist so wichtig! Deine Zeilen zeigen, wie wichtig es ist, sich immer wieder neu zu reflektieren, denn unliebsame Emotionen kommen gerne wieder.
Ich selbst bin gerade dabei mir ein eigenes unabhängiges Online Business (nach einiger Zeit auch ortsunabhängig) aufzubauen. Dabei konnte ich schon feststellen, dass es manchmal besser ist, nicht mit so vielen Menschen darüber zu sprechen und sich mehr und mehr Gleichgesinnten anzuschließen.
Letztens habe ich das Buch:“Heirate Dich selbst“ von Veit Lindau gelesen und es hat mich wieder darin gestärkt, meinen Weg zu gehen und stets an meine Ziele zu glauben.
Jetzt bin ich mal gespannt, wen ich so auf der DNX begegne.
Ganz liebe Grüße
von Sonja
Melly meint
Hallo Carina,
was für ein schöner Artikel! Er nimmt mir doch tatsächlich etwas Druck. Zu wissen, dass es andere gibt denen es auch so geht, ist erleichternd. Wenn ich erzähle, dass ich manche Urlaube nicht mit meinem Freund sondern meiner besten Freundin in abgelegenen Gegenden verbringe und manche Wochenenden ganz allein für mich bin und das auch anstrebe, fühle ich mich fast immer unverstanden und „unnormal“.
Ich bin diesbezüglich eigentlich im Reinen mit mir, aber wenn solche Reaktionen immer wieder kommen, lässt mich das doch manchmal an mir zweifeln…
Du hast wirklich schöne Worte gefunden. Vilen Dank:)
Melly
Nadine meint
Liebe Carina
Ich habe das Glück seit mehreren Jahren in einer Beziehung zu sein, wo wir einander die Freiräume geben, welche wir brauchen. Ich geniesse es total Zeit mit meinem Freund zu verbringen. Niemand kennt mich so gut wie er. Bei ihm kann ich ganz ICH sein.
Trotzdem, habe ich erst kürzlich wieder bemerkt, wie wichtig es für mich ist, auch nach einem schönen gemeinsamen Wochenende wieder Zeit für mich ganz alleine haben. Auch wenn ich bei ihm so sein kann wie ich bin. Ich merkte, dass ich nur alleine GANZ bei mir sein kann.
Dies hat mich anfangs etwas verunsichert. So zum Thema „normal“ 😉
Ich merke immer mehr, dass ich die Gesellschaft von lieben Menschen sehr geniesse, aber gleichzeitig auch wieder Zeit nur für mich brauche, um zur Ruhe zu kommen, um meine Gedanken zu ordnen, um in meine Mitte zu kommen. Ansonsten fühle ich mich sehr schnell eingeengt und unfrei. Und wenn man einmal dieses Gefühl von innerer Freiheit spüren konnte, will man es nicht mehr missen.
Für mein „normal“ brauche ich definitiv beides – gemeinsam erleben und alleine zu mir finden.
Ich empfinde es als grosses Geschenk, wenn man herausfindet, welches „normal“ für sich selber gilt.
Alles Gute auf deinem weiteren Weg Carina!
Herzlich
Nadine
Christine meint
Liebe Carina,
danke für diesen ermutigenden Artikel!! Irgendwie fühle ich mich jetzt bestätigt.
Ich bin schon desöfteren alleine verreist. Nach Schottland, Österreich und quer durch Deutschland, alles nicht weit weg und nie für mehr als 2 Wochen. Doch jedes mal wenn ich davon erzähle, wird mir die Frage nach dem Warum?/ warum alleine?/ und dann noch so weit weg?/… gestellt.
Ich weis dann nie was ich antworten soll, denn für mich waren es mit die schönesten Reisen die ich unternommen habe.
Viele Grüße und schreibe weiter so schöne, berührende Artikel!!!
Christine
Vivien meint
Hi Carina,
was ist schon normal. Du bist Ok so wie du bist und solltest niemals aufhören, deinem Herzen zu folgen! Und wenn das viel und oft allein ist, dann ist das halt der Normalzustand. Ich kann das sehr gut verstehen, ich bin ganz genauso wie du 🙂 Die Hauptsache ist, dass du tust was du liebst und es Dir gut geht. Hör nicht auf die anderen. Geh deinen Weg.
Liebe Grüße
Vivien
PS: Sieht man sich auf der DNX?
Caro meint
Hallo, vielen Dank für deine offenen und schönen Worte. Normal sein macht den Mesnchen nicht glücklich. Wobei: Was ist schon normal?, kann man sich da fragen. 😉 Ich finde es großartig, wenn Menschen dazu stehen, wer und wie sie sind, auch wenn das ein wenig von den strikten Konventionen abweicht und man von manchen Mitmenschen Kopfschütteln erntet. Liebste Grüße aus Defereggental
Greta Silver meint
man muss es ausprobieren, um zu wissen, was man geschenkt bekommt. In jungen Jahren mit 3 kleinen Kindern war es der größte Luxus, allein verreisen zu können – ich hab es unglaublich genossen. Auch heute – im Alter – genieße ich es sehr, wenn meine eigenen Gedanken die Chance haben, aus der Tief ans Tageslicht zu kommen. Lehne smal-talk auf Reisen ab und möchte alleine sein. Das kann kaum jemand verstehen – aber das ist mir gleichgültig – denn es ist meine Urlaubszeit – die möchte ich auf meine Art erleben, erspüren, erfassen. Mancher fühlt sich abgelehnt – dabei ist das gar nicht der Fall – es ist keine Entscheidung gegen den anderen sondern eine Entscheidung für mich.
es mag Zeiten der Einsamkeit geben – auch die sind heilsam und gern genommen. Geben so viele Geschenke, so viel Klarheit – ich kann es nur empfehlen.
Was und wer ist schon normal – wer will nach Normen leben…… bitte fühle Dich richtig, so wie Du bist.
Danke für Deinen wundervollen blog mit Deinen Erfahrungen.
herzlichst Greta Silver
Dani meint
Ich habe das Gefühl, dass dieser Blog Eintrag endlich eine der großen Fragezeichen auflöst, die ich seit ich erwachsen bin mit mir herumschleppe. Ich verreise jedes Jahr alleine. Manchmal auch mit anderen zusammen, aber wenn ich wo hin möchte und entweder keiner Zeit und Lust hat mitzukommen, oder ich das Gefühl habe, ich will das Ding jetzt einfach alleine schaukeln, ziehe ich ohne zu zögern selbst los. Das ist eigentlich so, seit ich mit 19 beruflich das erste Mal alleine für 3 Monate nach Malaysia geflogen bin. Da war ich (vor allem am Anfang) gezwungen, alleine zu sein, als einzige Deutsche in einem Vorort von Kuala Lumpur, in dem die meisten mit mir das erste Mal einen Europäer gesehen haben. Ich habe diese Art von Reisen zu lieben gelernt. Ich hatte danach natürlich Freunde und Bekannte, mit denen ich etwas unternommen habe, aber immer wieder habe ich mich bewusst alleine auf die Pirsch begeben. Und seither habe ich das beibehalten, auch in Deutschland. Ich sondere mich immer wieder bewusst ab und bin mir meiner Sache dabei eigentlich sehr sicher. Rückschläge gibt es immer mal wieder, das kennt sicher jeder, der allein unterwegs ist. Aber am meisten verunsichern mich die Kommentare aus meinem Umfeld. Das geht soweit, dass ich oft selbst dasitze und zB am Abend alleine ins Grübeln gerate, nur um zu dem Schluss zu kommen, dass ich nicht richtig ticke. Es ist wie ein ständiger Zwiespalt. Ich bin ein sehr extrovertierter Mensch, bin durch meinen Job ständig von Menschen umgeben und gefordert. Da ziehe ich es in meiner Freizeit einfach vor, für mich zu sein. Jetzt habe ich zum Beispiel wieder die Möglichkeit mit einem alten Bekannten im Winter nach Thailand zu fliegen. Aber ich bin jetzt so weit, dass ich entschieden habe, alleine zu reisen. Da wurde ich schon wieder gefragt, ob ich mir das wirklich „antun“ will… Antun? Ich würde sagen, es gibt Schlimmeres als 3 Wochen in so ein tolles Land zu reisen und sich die Zeit ganz nach eigenem Geschmack einteilen zu können. Ich bin mir einfach aufgrund der Vergangenheit sicher, dass ich mit dem Bekannten früher oder später aneinander geraten werde. Wir halten es eigentlich keine 2 Wochen ohne Streit aus. Und das ist mir einfach zu riskant so eine tolle Reise damit zu gefährden. Dennoch fühle ich mich wieder irgendwie „unnormal“ dadurch und hoffe, dass mir meine Zweifel die Reise nicht überschatten werden…