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4 Tage und 3 Nächte in Abgeschiedenheit und ohne Internet. Der Gedanke macht mir ein mulmiges und vorfreudiges Gefühl zugleich.
Ein wenig Sorge hatte ich ja schon, dass mein Blog abstürzt, der Server aufgibt oder ähnliche Katastrophen eintreffen und ich sie nicht einmal mitbekomme.
Aber gleichzeitig konnte ich es kaum erwarten, mal einfach nicht erreichbar zu sein. Die Tage einfach mit dem Erkunden eines der 7 neuen Weltwunder zu verbringen und die Nächte mit dem (wortwörtlichen) anhimmeln der Sterne über mir.
Und so lasse ich mich auf das Abenteuer ein und verbrachte 3 Nächte im 7 Wonders Bedouin Camp in Petra…
Ich werde von Sami abgeholt, einem schwarzlockigen, schlacksigen Kerl, der eigentlich noch ein bisschen wie ein Teenager wirkt, aber wie ich in den nächsten Tagen erfahre, so alt wie ich ist.
Er bringt mich und meinen Rucksack in etwa 15 Minuten vom Stadtzentrum über Serpentinen und Schotterwege zum Camp. Und das Wort darf ich wörtlich nehmen.
Durch einen kleinen Eingang geht es direkt auf einen kleinen, runden Platz, der in jeder anderen Unterkunft den Aufenthaltsraum übernehmen würde. Umringt und eingehüllt von furchigen Felsen, die nachts von hunderten von kleinen Lichtern beleuchtet werden und dem Ganzen hier etwas Magisches verleihen.
Wie ich nach und nach lerne, ist das tatsächlich Wohnzimmer und Esszimmer für die Gäste und sogar Schlafzimmer für die Männer die hier alles übernehmen, vom Kochen der köstlichen jordanischen Mahlzeiten bis hin zum Aufräumen der kleinen Zelte in denen wir Besucher schlafen.
Ich fühle mich vom ersten Moment an wohl hier, dafür sorgen Sami und Artif. In der normalen Welt würde man sie vermutlich Manager nennen, aber hier draußen funktioniert das anders. Die ganze Gruppe an immer wieder auftauchenden und verschwindenen Männer zählt zur “Familie”. Ob das wirklich Blutsverwandtschaft ausdrückt – ich habe keine Ahnung.
Tatsache ist, hier hilft jeder jedem. Und man fühlt sich in ihrer Gegenwart ganz schnell beschützt und behütet. Was eigentlich so dem genauen Gegenteil von dem entspricht, was ich von jordanischen Männern erwartet hätte.
Aber gegenüber dem muslimischen Bild das ich bisher kennengelernt habe, sind Beduinen anscheinend sowieso eine Besonderheit.
Sie schlafen in dicke Decken gehüllt um die Feuerstelle, während wir anderen abends nach dem gemütlichen Beisammensein am Feuer in unsere Betten in den kleinen, liebevoll gestalteten Zelten verschwinden.
Sami erzählt mir auf einer der Fahrten zu Petra, dass sie lange gebraucht haben um dieses Camp aufzubauen und der Tiefschlag den die politischen Unruhen in Ägypten und Syrien ihnen und dem Strom des Tourismus verpassen, nicht einfach wegzustecken ist. Dabei hält sich Jordanien bei allen Unruhen heraus und ist seit Jahren eines der sichersten Reiseziele im Mittleren Osten.
Sami und sein Familie möchten dagegen einfach nur dass die Besucher von Petra und dem Camp eine schöne Zeit haben und ein wenig von der Schönheit mitnehmen, die hier draußen alles beherrscht und mich jeden Tag auf’s Neue wie einen Schlag trifft.
Nur 15 Minuten Fußweg vom Camp entfernt liegt die “kleine” Petra. Meist von den Touristen vernachlässigt, bekomme ich hier einen ersten Eindruck von der Faszination die Felsentempel auf mich ausüben.
Ich bin froh das Hostelboookers mir diese Unterkunft zur Auswahl für meinen ersten Test in der neuen Reihe gegeben hat. Es mag auf den ersten Blick nicht der klassischen Unterkunft für eine alleinreisende Frau entsprechen und ist dabei doch so ideal dafür.
Sami und Artif warnen mich vor allen Fallen in die man als Frau hier tappen kann, passen auf mich auf wie große Brüder und stellen sicher, dass ich immer und überall abgeholt werden kann und nicht auf Taxis angewiesen bin oder mit fremden Männern verschwinde. (Die Beduinen scheinen an Europäerinnen großen Gefallen zu finden…)
Auch wenn das ein bezahlter Service ist den sie anbieten, fühlt es sich wie eine Selbstverständlichkeit an, dass ich nicht angeben muss wann und wo ich geholt werden möchte, sie einfach jederzeit von anderen Taxifahrern anrufen lassen kann und ich trotzdem nie länger als 10 Minuten auf sie warten muss.
Und nicht nur das. Sobald ich irgendeine Idee meiner weiteren Planung auch nur andeute, regeln Sami un Artif das für mich.
Petra bei Nacht? Die Tickets warten am Eingang schon auf mich. Mein Bus nach Amann am letzten Tag? Ich werde direkt vor der Haustüre eines befreundeten Hotels eingesammelt, in dem ich solange kostenlos das Internet nach dreitägiger Abstinenz nutzen darf. (Gut das ich das nicht vorher wusste…)
Das alles ist im Service inbegriffen und zählt bei Sami und Artif unter dem Motto “Don’t worry about it!” Einfach unbezahlbar.
Petra war eine ganz besondere Erfahrung, ein unglaubliches Erlebnis und ein unvergessliches Abenteuer. Aber die Feinheiten, die Besonderheiten, das völlige Gefühl von Sicherheit und die perfekte Ausnutzung meiner begrenzten Zeit hier, dass alles habe ich den Jungs vom 7 Wonders zu verdanken!
Wenn Du einen Besuch hier planst, stell sicher das Du nicht nur auf der Durchreise bist. Mach keinen der angepriesenen Tagestouren, bei denen Dir allenfalls soviel Zeit bleibt um einen Blick um die Ecke von Petra zu erhaschen und verbring Deine Nächte nicht in einem Hotelzimmer, das denselben Charme hat wie jedes andere auf dieser Welt.
Ich weiß, die Versuchung ist groß diese Lobeshymnen auf die Tatsache zu schieben, dass mein Aufenthalt gesponsert wurde. Aber weder Sami, noch Artif oder einer der anderen Jungs wusste, dass ich über meinen Aufenthalt schreiben würde (ich bezweifle, dass sie überhaupt wissen was ein Blog ist) und haben mich trotzdem behandelt wie eine von ihnen. Noch dazu stand mir die Auswahl meiner Unterkunft in Petra frei.
Ich hoffe nun lediglich, dass ich das Versprechen das ich Sami beim Abschied gegeben habe einhalten kann und eines Tages zurückkommen werde an diesen besonderen Ort und zu den Sternennächten am Feuer…
Du kannst das 7 Wonders Camp hier auf Booking.com finden und buchen!
Ulrike meint
Hallo Carina,
ich stöbere seit Monaten durch Deinen Blog und bin schwer begeistert!
Ich reise selbst seit 4 Jahren allein durch die Welt, seit mein Kind erwachsen ist und ich wieder nur für mich entscheide.
Angefangen hat alles mit Thailand und den Inseln in der Andaman-See, das bisher größte Abenteuer waren 8 Wochen Chile – von Santiago bis ans Ende der Welt nach Puerto Williams.
Gerade zurück von einem 4-Wochen-Trip nach Zypern „plane“ ich schon die nächste Reise und hab mich fast festgelegt auf Israel und Jordanien. Und daran bist auch Du „schuldig“ 😊
Ich weiß, dass ich da sicher auch selbst drauf komme, trotzdem will ich Dich (aus Faulheitsgründen?) gern fragen, ob Du von Israel nach Jordanien gereist bist? Wenn ja, welche Route / welches Verkehrsmittel hast du genommen? Und von wo in Jordanien bist Du nach Petra / ins 7 Wonders gekommen und wie?
Bis hierher schon mal vielen Dank für Deine wunderbare Seite und für die zahlreichen Tipps und Anregungen (u.a. der Test der Handgepäck-Rucksäcke – ich liebe meinen karibikblauen Ospray Farpoint 40!)
Herzliche Grüße von einer Fernwehen, der fürs Komplettaussteigen die Traute fehlt…
Ulrike