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Wir neigen alle dazu, uns viele Gedanken um die Zukunft zu machen.
Du und ich sind da höchstwahrscheinlich keine Ausnahme.
Wenn es dann an die Umsetzung eines lang gehegten Traums und die Realisierung einer großen Reise geht, hören wir immer wieder die Frage: Hast Du keine Angst, dass Dich dann keiner mehr einstellt, wenn Du einfach „nichts“ machst für 1 Jahr? 6 Monate? 3 Monate? (Passendes bitte einsetzen!)
Völlig falscher Gedanke!
Heutzutage kommen wir langsam an einen Punkt, an dem viele Arbeitgeber durchaus die Vorteile einer Langzeitreise erkennen, und die, die sie (noch) nicht sehen, kannst Du mit diesen Argumenten ganz leicht überzeugen:
• Organisationstalent •
Wer lernt bitte mehr darüber, sich selbst zu organisieren, als ein Reisender? Flüge, Unterkünfte, Transporte, Einkäufe… all das will gut überlegt und arrangiert sein, sonst würdest Du ja einfach monatelang an einem Fleck sitzenbleiben. Noch dazu die ganze Vor– und Nachbereitung zu Hause. Unschlagbares Argument!
• Flexibilität •
Schon mal einen Bus oder einen Zug verpasst oder musstest Du auf Deiner Reise vielleicht mit dezenten (2 Stunden aufwärts…) Verspätungen zurechtkommen? Niemand muss so schnell umdenken oder umplanen wie ein Reisender. Dein Hostel erwartet Dich ja schließlich um 5 Uhr nachmittags und eigentlich nicht um 11 Uhr abends…
• Krisenmanagement •
Dein Flug wird gestrichen, Dein Laptop geklaut oder die Kreditkarte steckt im Automaten. Bäm! Da ist Panikschieben einfach. Aber Du hast gelernt, mit dem Unmöglichen klarzukommen und Lösungen für jedes Problem zu finden. Das soll Dir erst mal jemand nachmachen!
• Kulturoffenheit •
Gerade in multikulturellen Ländern wie unserem ist so etwas oft Grundvoraussetzung, aber leider noch lange nicht jedem gegeben. Vorbehalte und Intoleranz spielen überall immer noch eine große Rolle.
Du hast auf Reisen so viele verschiedene Menschen kennen und respektieren gelernt. Mach Dir das zum Sternchen in Deinem Lebenslauf! Auch wenn – sind wir ehrlich – das tatsächlich selbstverständlich sein sollte…
• Zeitmanagement •
Um 5 Uhr aufstehen, um Dich um 5.30 Uhr mit dem Bus zum Bahnhof fahren zu lassen, um den Zug kurz nach 6 Uhr zu erwischen, der Dich zum Flughafen bringt. Dort genügend Zeit eingeplant, um einzuchecken, Wasser aufzufüllen und einen Happen zu essen? Gut, denn Dein Flug wird lang und anstrengend, und Deine Ankunft ist am Flughafen des Zielortes noch nicht komplett.
Eine Reise in verschiedene Länder mit häufigem Ortswechsel ersetzt jeden Kurs, den Du über Zeitmanagement belegen kannst. Das wette ich mit Dir!
• Stressresistenz •
Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber nichts hat mich geduldiger werden lassen, als immer wieder an Bootsanlegestellen warten zu müssen, bis das Boot gefüllt ist (Abfahrtszeiten? So ein Käse!), oder mich tolerant werden lassen Bussen gegenüber, die bis zur Decke mit Menschen, Taschen, Tüten oder Hühnern gefüllt wurden.
Go with the flow ist Dein neustes Mittel gegen Stress!
• Finanzwesen •
Du hast 3000€ gespart, willst etwa drei Monate reisen und musst Dein Budget entsprechend anpassen…. Kein Problem für Dich, die richtigen Unterkünfte und Länder zu planen. Nirgendwo lernst Du so selbständig (Deine) Finanzen zu regeln. Und wirst das auch nie wieder verlernen, so viel ist sicher!
• Mein Fazit •
Dies sind nur einige Punkte, die Du nicht nur als Gegenargument für die Vorurteile nutzen kannst, die vielleicht noch am Image des Nichtsnutzes kleben, und ich bin sicher, Dir fallen spezifisch auf den Job bezogen, auf den Du Dich bewirbst, noch einige mehr ein.
Wichtig ist vor allem, dass Du selbst an Deine Fähigkeiten glaubst! Denn wenn Du das tust, strahlst Du es auch aus und überzeugst allein dadurch schon Deinen neuen Chef davon, Dich unbedingt einstellen zu müssen!
Wie sind Deine Erfahrungen
mit Chefs und Langzeitreise?
Überholte Sorge oder harte Realität?
Für das Jobinterview „danach“ aufbewahren?
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Jana meint
Also ich hatte noch nie Probleme durch diese „Lücke“ im Lebenslauf. Meine neuen Chefs waren meistens daran am meisten interessiert und fanden das Ganze unglaublich spannend und gut, dass ich die Reise gemacht habe! Die Angst vor möglichen Negativbewertungen bei zukünftigen Bewerbungen sollte auf keinen Fall der Grund dafür sein, eine solche Reise nicht zu machen!
Carina meint
Hi Jana,
das sehe ich ganz genauso und ich hatte auch Chefs die das zwar sehr positiv aufgenommen haben, aber durchaus Zweifel hatten ob ich langfristig überhaupt bleiben würde. (Was sich ja nun leider auch tatsächlich bestätigt hat).
Es geht mir eichfach darum, darauf vorbereitet zu sein, dass kritische Nachfragen kommen könnten und dass man dann nicht ins Schwimmen kommt 😉
Liebe Grüße,
Carina
crriena meint
Na wenn das mal keine wasserfesten Argumente sind! Fantastische Zusammenfassung! Und wenn der Arbeitgeber darauf dann noch nicht anspringt, sollte man sich überlegen, ob das nicht Grund genug ist zu gehen. Man profitiert immer ganzheitlich von so einer Reise!
Carina meint
Danke Carina 🙂
Guter Punkt! Und ich teile da Deine Meinung zu 100%
Liebe Grüße,
Carina
Oli meint
Du weisst das und auch ich weiss das. Doch ob ein nichtreisender Personalchef diese Vorteile auch kennt, ist natürlich eine andere Frage. Ich gebe dir aber recht, dass man deswegen keine Panik schieben sollte.
Manuela meint
Gute Punkte hast du da zusammengefasst. Ich denke aber, am Ende entscheiden nicht die Argumente sondern die Unternehmenskultur. Ein junges, modernes Unternehmen versteht diese Argumente vermutlich noch eher als ein älteres Bauunternehmen. Ich habe hier bei uns allerdings auch schon unterschiedliches erlebt. Eine Kollegin hat gekündigt, ihr wurde angeboten doch nur eine längere Auszeit zu nehmen – und ein anderer Mitarbeiter hätte gerne eine Auszeit gehabt – ihm wurde gesagt das ginge nicht. Man sollte also nicht so schnell ersetzbar sein 😉
LG
Manuela
Carina meint
Da hast Du absolut Recht!!
Motte meint
Ja es ist wirklich gut sich dazu Gedanken zu machen. Für meine Au Pair Zeit habe ich mir auch immer Argumente überlegt die die positive Seiten davon zeigen.
Das war aber nie nötig da es alle bis jetzt sehr spannend fanden. Bei einen Bewerbungstraining während der Ausbildung wurde mir sogar mal gesagt, dass mich das viel interessanter macht. Ich wirke nämlich auf den ersten Blick ruhig und schüchtern, doch wenn man dann hört das ich einfach allein in ein fremdes Land gehe wirkt das positiv für mich.
Carina Herrmann meint
Siehst Du, damit hattest Du doch direkt das beste Argument für Dich! Super!!
Julia meint
Sehr coole Gedanken. Ich mache derzeit meine erste „Langzeitreise“, bzw, ich mache ein Auslandspraktikum für knappe fünf Monate, Ich wollte zwar verreisen, mal woanders leben, aber wollte auch nicht so eine „doofe, unerklärbare“ Lücke in meinem Lebenslauf haben, oder gar „Zeit verschwenden“. Nach dem Lesen deines Beitrages finde ich meine Überlegungen oder „Ängste“, die ich hatte, total dumm. (Nichtsdestotrotz bin ich natürlich glücklich mit meinem Auslandspraktikum). Du hast total Recht, bei einer Langzeitreise lernt man so viel, dass sollte jeder Arbeitgeber zu würdigen wissen! Und Zeitverschwendung ist ein Auslandsaufenthalt sowieso nicht!
Nicole meint
Es kommt einfach darauf an wie man es verkauft, korrekt.
Ich denke in vielen Fällen sehen Chefs auch lieber, dass jemand so ein Abenteuer hinter sich hat als wenn jemand halt stur vor sich hinstudiert und genau das macht, was alle von ihm erwarten ohne Risiko oder Eigeninitiative.
Sebastian meint
Hallo Carina
Ich bin gerade beim Googeln auf deinen Blog gestoßen, weil es mich interessiert wie manche Menschen einfach so aus dem System ausbrechen können. Ich beschäftige mich schon eine ganze Weile mit dieser Thematik, aber je mehr ich mich damit auseinadersetze, werden meine Fragen mehr und mehr. Ich steige da einfach nicht hinter, wie man es einfach macht (wenn man seinen Job aufgibt) und nur vom Ersparten von Land zu Land reist, das dauerhaft bewerkstelligt. Irgendwann sind doch die Ersparnisse aufgebraucht. Und wenn es um Sachen wie Altervorsorge und Krankenversicherungen geht, kommen bei mir wieder die nächsten Fragen. Ich ziehe den Hut und habe einen sehr großen Respekt vor Leuten wie Dich, die es einfach durchziehen und ihr Leben leben und es anscheinend sehr genießen. Ganz liebe Grüße an Dich Carina. Weiter so!
Carina meint
Hi Sebastian,
schau mal in diesen Artikel: https://www.pinkcompass.de/leben-als-dauerreisende/
Dann wird auch klar, dass ich nicht mehr seit 2011 von Erspartem lebe 😉
Viele Grüße,
Carina
Stephanie meint
Hallo Sebastian,
auch oder vielleicht gerade weil Dein Kommentar schon wieder etwas älter ist: wenn ich mir die politische und soziale Entwicklung der letzten Monate so anschaue, bin ich mir nicht so sicher, ob das mit der Altersvorsorge gerade für uns geburtenstarken Jahrgänge überhaupt noch so funktioniert. Wer sich alleine darauf verlässt könnte böse enttäuscht werden.
Die Erfahrung, die man durch das Reisen gewinnt machen einen stark und auch das Wissen: ich komme schon zurecht!