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Als ich diese Zeilen getippt habe, saß ich in Vancouver, in einem kleinen Seemannshostel inmitten der Innenstadt. Ich hatte vor zwei Wochen die nächste große Langzeitreise begonnen und war sofort am ersten Stopp kleben geblieben.
Nach 3 1/2 Jahren auf Langzeitreise, on und off, habe ich festgestellt, dass sich das Reisen für mich stark verändert hat und ich so viel dazugelernt habe.
Es wurde also Zeit, diese Lerneffekte zusammenzufassen. In der Hoffnung, dass Du sie vermeiden kannst, wenn Du auf Deine erste oder nächste Langzeitreise aufbrichst…
1. Fehler der Langzeitreise: Ich bin viel zu schnell gereist
Meine ersten beiden Monate in Australien deckten das halbe Land ab: Ich reiste von Sydney aus in die Blue Mountains, anschließend nach Melbourne.
Danach schloss ich mich zwei Mädels an und fuhr die Great Ocean Road entlang bis Adelaide. Ich nahm den Zug nach Perth, machte eine Tour die halbe Westküste entlang bis Coral Bay und fuhr von dort mit dem Bus nach Broome.
In Broome stieg ich in ein Flugzeug nach Darwin und suchte dort nach einem Job.
Alles innerhalb von 8 Wochen.
Ich hatte so sehr Sorge, dass ich dieses ganze Land nicht in das Jahr meiner Langzeitreise packen könnte. Also hatte ich letztendlich nach nur fünf Monaten Australien einmal komplett umreist.
Krank? Ja. Und absolut zehrend. Ich sehnte mich fast nach einem Job, nur um mal an einem Ort bleiben zu können.
Dabei hatte ich mir das selbst auferlegt.
Die Sucht auf meiner Langzeitreise, „alles“ sehen zu wollen, treibt viele von uns. Und ich bin sicher, es lässt uns dabei eigentlich nur halb so viel „wirklich“ sehen.
Mit Kanada hätte es gut und gern zum gleichen Marathon mutieren können. Es ist riesig, es gibt unglaublich viel zu sehen, und theoretisch hätte ich ein Jahr zur Verfügung. Warum also nicht durch jede Ecke und jeden Winkel durchrennen?
Weil ich nun viel mehr auf mich selbst höre!
Ich möchte langsamer reisen, um auch mal die Details und Feinheiten eines Ortes zu entdecken. Ich nehme gerne in Kauf, dass ich bei dieser Langzeitreise vermutlich nur einen winzigen Teil von Kanada sehen werde. Aber dafür werde ich entspannter und ohne Reise-Burn-out weiterziehen.
Eine Langzeitreise ist ein Marathon, kein Sprint!
Und ich höre viel mehr auf das, was ich will, im Gegensatz zu dem, was ich laut anderen „unbedingt“ gesehen, gemacht und erlebt haben muss.
Ich liebe Großstädte, deshalb werde ich gut einen Monat in Vancouver verbringen. Ich liebe die Wärme, also werde ich wohl schneller wieder aus Kanada verschwinden. Warum?
Weil es meine Art zu reisen ist und ich mir von niemandem etwas vorschreiben lassen muss.
Vergiss also, was Dir alle anderen auftragen, davon, wie sie ihre Langzeitreise gestalten, lass Dich nicht hetzen und nicht bevormunden – dies ist Deine Reise! Und Du solltest jede Minute davon genießen!
2. Fehler der Langzeitreise: Ich hatte das Gefühl, ich muss täglich etwas „erledigen“.
Letzte Woche habe ich eine weitere Langzeitreisende getroffen, die mich über Facebook gefunden hat.
Sie ist bereits einen guten Monat hier und beschrieb ein Gefühl, das ich schon fast vergessen hatte, aber doch so gut kannte:
Ihr fällt es schwer, einfach mal einen Tag nichts zu machen.
Kein Sightseeing, kein Arbeiten, keine Erledigungen.
Bei meiner ersten Langzeitreise hatte ich das Gefühl, die ersten Monate überhaupt nicht abschalten zu können.
Ich war getrieben von dem Gedanken, meine Tage füllen zu müssen. Die Gewohnheit, dass in unserem Alltag jeder Tag eine bestimmte Aufgabe hat (Job, Haushalt, Freizeit) und entsprechend genutzt werden muss, steckt tief in unseren Knochen.
Und muss da erst einmal raus!
Erst nach sechs Monaten auf Reisen habe ich den ersten Tag mal einfach nur auf der Hostelcouch verbracht. Ich kam mir komisch dabei vor und entschuldigte es vor mir selbst damit, dass ich auch einfach schlapp und k.o. war. Nun rate, weshalb!
Wir müssen nicht nonstop eine Bestimmung erfüllen!
Lass auch mal einen Tag vergehen, ohne irgendetwas abzuhaken.
Heute wache ich auf und mache das, wozu ich Lust habe. Natürlich bestimmt das Arbeiten immer noch viel meinen Alltag auf Reisen, aber wenn ich mal einfach gar keine Lust habe, dann arbeite ich eben nicht.
Und wenn ich keine Lust auf Sightseeing habe, dann liege ich eben auch mal einfach faul auf der Wiese am Hafen und lese ein Buch.
Auch das ist der Vorteil, wenn Du langsam reist: Du hast genug Zeit zu wählen, wann Du die Stadt, den Ort oder die Gegend erkundest, und musst Dir selbst keinen Zeitplan aufstellen.
Lerne, keine Checkliste im Kopf herumzutragen und einfach mal den Moment zu genießen. Zu gammeln, zu faulenzen und einfach nichts zu tun.
Gar nichts.
3. Fehler der Langzeitreise: Ich habe Low-Budget bis an die Grenzen der Sicherheit getrieben.
Das ist der Punkt, aus dem ich am meisten gelernt habe!
Oft zu Beginn einer neuen Langzeitreise war so tief in meinem Kopf verankert, dass ein gewisses Budget für eine bestimmte Zeit ausreichen muss, dass ich zum Sparfuchs wurde.
Oft ist das ja nichts Schlechtes. Aber es hat manchmal dazu geführt, dass ich wegen 13ct mit meinem 15kg schweren Rucksack in der prallen Hitze lieber einen Berg hinauf gestiefelt bin, als mir ein Tuk-Tuk zu nehmen.
Irgendetwas im Hirn hat dann aber auch nicht mehr richtig funktioniert.
Wir verlieren das Bewusstsein für Proportionalität. Sparen ist irgendwann so tief in Dir drin, dass Du kaum noch bedenkst, wie viel oder was Du sparst, sondern einfach nur noch sparst.
Heute versuche ich also, viel bewusster zu sparen.
An den Dingen, die wirklich das Budget fressen, wie Aktivitäten und Langstreckentransporte, und nicht an den kleinen Dingen (wie 500m Transport und einer Briefmarke). Bildlich gesprochen.
Ja, es sind die kleinen Dinge, die sich läppern.
Aber wenn Du bei Flügen, Zügen und Unterkünften ein wenig bewusster auswählst, dann fallen die kleinen Dinge gar nicht ins Gewicht. Spar an Ausgaben, die einfach nicht notwendig sind, wie Kreditkartengebühren und Buchungsgebühren. Bei denen wird Dir auch nichts wehtun, wenn sie fehlen!
Werde zum schlauen Sparfuchs statt zum Sturkopf!
Dies sind die drei größten Lernkurven, die ich in den letzten Jahren und bei jeder einzelnen Langzeitreise durchgemacht habe, aber es gibt noch so viele mehr.
Das Reisen bringt Dir unglaublich viel bei, für die Zeit währenddessen und für das restliche Leben danach! Mach Dir also Deine Langzeitreise nicht damit kaputt, indem Du die gleichen Fehler machst wie ich!
Welche Erfahrungen hast Du von Deiner Langzeitreise mitgebracht?
Farina meint
Toller Post, sehr lehrreich. Ich möchte in meinem Jahr in Australien auch so viel sehen wie möglich. Manchmal steigt mir alles bei der Planung schon zu Kopf. Weshalb ich auf die Idee kam die ersten 6 Wochen per Workaway an einem Ort zu verweilen und erst mal auf dem Kontinent anzukommen und mir klar zu werden was mich alles noch erwartet 🙂
LG
Farina
Carina Herrmann meint
Hi Farina,
finde ich einen tollen Ansatz!
Super!
und wenn Du erstmal „angekommen“ bist, rutschst Du glaube ich auch gar nicht mehr so leicht in diese Schiene des „durchrennens“.
Liebe Grüße und eine tolle Zeit Down Under!
Carina
Mary meint
Ich war 8 Monate lang auf Reisen, davon 5 Monate in Australien. Dieses Gefühl immer etwas sehen, machen, erleben zu müssen kenne ich nur zu gut. Es hat ganz klar Vor und Nachteile. Ich hätte mich extrem geärgert, wenn ich während meiner 3 Wochen in Neuseeland nicht alles gesehen hätte. In Australien hat mich dieses Gefühl hingegen oft gestört, obwohl ich hier noch nichteinmal die Hälfte gesehen habe.
Beim Thema Low-Budget stimme ich dir vollkommen zu. Ich habe Backpacker kennen gelernt die tagsüber in der Bibliothek geschlafen haben, um sich die Kosten für ein Hostel zu sparen oder sich wochenlang nur von Instantnudeln ernährt haben. Unbestritten kann man dadurch sicherlich ne Menge Geld sparen. Aber Verständnis habe ich dafür definitiv nicht.
Carina Herrmann meint
Hi Mary,
ja, bei drei Wochen kann ich das auch sehr gut verstehen!
Australien ist auch einfach zu groß eigentlich, um alles sehen zu können. Dann doch lieber verschiedene Ecken intensiver, oder?
Oh ja, da hab ich auch so ein paar Beispiele gesehen, die mich absolut wachgerüttelt haben. Ein Franzose hat sich den ganzen Tag von Toastbrot mit Marmelade ernährt und ein Backpacker auf Bali hartnäckig um 50ct gehandelt. Da hört der Spaß auch für mich auf…
Liebe Grüße,
Carina
WorldWhisperer meint
So, ich komme doch tatsächlich auch nochmal dazu deinen blog zu lesen.
Sehr schön zusammengefasst und ich muss auch sagen, dass es mir bei Australien ähnlich ging: Ich bin viel zu schnell gereist in viel zu kurzer Zeit – für Neuseeland habe ich mir dann viel mehr Zeit genommen 🙂
Carina Herrmann meint
Wir lernen doch alle aus unseren Fehlern 😉
Liebe Grüße!
Tobi meint
Super Artikel Carina. Gerade der erste Punkt ist mir auch immer wiederfahren. Ich bin viel zu gehetzt gereist anstatt mir mehr Zeit zu nehmen. Man möchte halt so viel wie Möglich sehen 😉 Aber mit der Zeit habe ich mir dann einfach weniger vorgenommen und bin langsamer gereist. Bringt auch viel mehr Spaß und man ist einfach innerlich ruhiger. Kann deine Punkte echt super nachvollziehen.
Viele Grüße
Tobi
Lisa meint
Wow das ist ein super Post und es kann sich wahrscheinlich jeder, der schon mal etwas länger gereist ist, darin wiedererkennen. Ich hatte in Auckland so einen Mir-ist-alles-zu-viel-Moment und habe versucht, diese Gefühle in einem Post zu beschreiben. Ich hatte leider nur einen Monat Zeit in Neuseeland und wollte so viel wie möglich sehen. Wenn man nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung hat, dann kann das manchmal in Stress ausarten, weil man einfach nichts verpassen will und keine Zeit hat, sich mal treiben zu lassen. Der Monat war trotzdem super und ich habe unglaublich viele fantastische Dinge gesehen und erlebt, aber als ich von dort nach Kambodscha geflogen bin brauchte ich erst einmal eine kleine Auszeit und war froh, 2 Wochen an einem Ort zu sein!
Ich glaube, diesen Fehler wird jeder Anfänger, trotz guter Ratschläge, bei der ersten Reise genauso machen. Aber aus Fehlern lernt man ja!
😉
Tanjuschka meint
Das mit dem Sparen ist echt immer so ne Sache, man sollte die Grenze zum „Kaputtsparen“ nicht überschreiten und halt vorher das Reise-Budget auch nicht zu knapp kalkulieren. Selbst in Thailand kann man ordentlich Geld lassen, weil die Verführungen so groß sind, wenn alles scheinbar so günstig sind. Z.T. wird man aber auch über den Tisch gezogen, weshalb ich mir auch das ein oder andere Mal ein Tuktuk in Asien verkniffen habe.
2009 bin ich für ein Jahr nach Australien und war letztlich fast 6 Monate, wenn auch nicht am Stück, in einem kleinen Kaff 8 Std. nördlich von Melbourne. Im Rückblick die schönste Zeit, da man sich ein kleines Netzwerk an Leuten aufgebaut hatte und so auch bessere Jobs angeboten bekam 😀
Als nächstes steht 1 Jahr Kanada auf dem Plan, und manchmal gilt für mich: the best plan is no plan 😉
Carina Herrmann meint
Sehr cool!
Vor allem die Ecke um Melbourne fand ich auch traumhaft und hatte leider am Ende von meinem Australien-Jahr nur noch 1 Woche dafür. Das kommt davon! 😀
Mit Kanada mache ich es aber auch gerade ganz genauso wie Du: No plan! Und so sitze ich nun schon seit fast drei Wochen einfach in Vancouver und genieße diese Stadt! Who cares 😉
Liebe Grüße!
Tanjuschka meint
Genieße deine Zeit in Vancouver und lass dich einfach mal treiben, das machst du schon richtig. No worries, mate 😉
Bei mir gehts zwar erst im Mai ’15 los, aber ich lese mit Interesse deinen Blog (dank Hinweis von Spiegel online). Werde mir vermutlich zwei, drei Ecken in Kanada aussuchen zum Reisen, oder einfach schauen, welche Möglichkeiten sich vor Ort ergeben. Aber du weißt ja, meistens kommt alles eh ganz anders 🙂 Und genau das macht es aus!
Aylin meint
Huhu Carina! Vor allem bei Punkt 1 Hetze stimme ich Dir zu- langsam hat man mehr von einer Reise, und gerade wer lange unterwegs ist, muss immer mal wieder Zeit zum durchatmen haben. Es gibt dazu sogar ein Buch (Slow Travel oder so). Sparen macht solange Spaß, wie man eben noch Lebensqualität hat (und die würde mir bei nur Instant Nudeln fehlen).
LG & Gute Reise weiterhin!
Aylin
Becky meint
Oh, ich weiß auch genau, wovon du schreibst! Bei meinen ersten Touren bin ich auch immer durch die Gegend gerannt. So richtig bewusst wurde mir das erst, als ich ein paar Mal am gleichen Ort war. Als ich dann keinen (inneren) Druck mehr hatte, möglichst viel zu sehen, habe ich die Stadt und die Menschen erst richtig wahrgenommen. Das war ein tolles Gefühl!
Grüße, Becky
Carina Herrmann meint
Hi Becky,
kann ich zu 100% unterschreiben. Es fallen einem auch plötzlich ganz viele Facetten eines Ortes oder einer Stadt auf, die man sonst gar nicht wahrgenommen hat. Wirklich spannend!
Liebe Grüße,
Carina
Pedel meint
Ich bin gerade an einer groben Planung einer Weltreise. Anfangen will ich in St. Petersburg und dann von Moskau mit der Transsib nach Peking. Bis dahin läuft es noch ganz gut, aber dann bin ich in China und da gibt es so viel zu sehen – die Landschaft, die Tempel und dann würde ich gerne noch Meditationen und Yoga mitmachen. Natürlich sind auch Nepal, Indien, Bhutan und Thailand in der Nähe und die ganzen Inseln erst! Jetzt habe ich schon Angst, dass aus der Weltreise eine Asienreise wird, weil ich ja von der Zeit (1 Jahr) her das alles gar nicht schaffen kann, wenn ich noch nach Australien und Kanada will.
Der Ehrgeiz alles sehen zu wollen, kann einen echt fertig machen. Irgendwie muss ich da auch noch einen Trick finden, mich einfach auf das reisen drauf einzulassen und dann zu sehen, was man schafft.
Steffi meint
Ich denke ich wäre genau so! Und deshalb macht mir das so zu schaffen, wenn ich nächstes Jahr für 2 Monate in Australien bin!!
Da meine Mutter aus Bali ist, denke ich, wird es für mich einfacher, wenn ich 1 Monat in Bali reise.. 🙂
Das mit dem Sparen ist auch so eine Sache, man weiss ja nicht erst 1 Monat vorher, dass man lange verreist 😉
Carolin (Sprachchamäleon) meint
Kommt mir sehr bekannt vor, was du schreibst 😉
Bei meiner ersten großen Reise (auch nach Australien) habe ich mir die 7 Wochen so sehr vollgepackt (Stopover in Bangkok, weiter nach Sydney, in die Blue Mountains, hochgeflogen nach Cairns, von dort aus die Ostküste runter bis zur Gold Coast, ganz Tasmanien erkundet, nach Melbourne und mit dem Van über die Great Ocean Road Richtung Grampians), dass ich kurz nach der Hälfte dank Stress und Kälte auf Tasmanien erstmal ein paar Tage krank im Bett lag.
Mittlerweile reise ich auch langsamer und werfe gemachte Pläne auch gerne spontan über den Haufen, wenn ich gerade mehr Bock habe, an einem Ort zu bleiben.
Und egal, ob ich eine Woche, einen Monat oder ein halbes Jahr an einem Ort bin: Es ist wirklich ein wichtiger Schritt, sich nicht von den Meinungen anderer abhängig zu machen. Wenn deine (Teilzeit-)Mitreisenden unbedingt jeden Tag Strand, Sightseeing etc. machen wollen, ist das ihr gutes Recht. Aber es ist auch DEIN gutes Recht, einfach mal einen Tag faul zu sein, dich auf dein Bett zu legen und ein Buch zu lesen 🙂
Was die Sparerei angeht: Damals dachte ich, die super Sparfuchs-Backpacker seien die, die wissen, wie es geht (und ich nur eine jämmerliche Anfängerin, haha 😀 ) Mittlerweile sehe ich das eher andersrum: Die, die „richtig“ reisen und ihre Zeit genießen, sparen nicht an jedem Getränk, an jeder Busfahrt oder jeder Postkarte, sondern fuchsen an den Stellen am Preis rum, wo es für einen selbst keine Einschränkung bedeutet und wo es auch niemandem auffällt, dass man mit beschränktem Budget reist – ich würde zum Beispiel nie, nie, nie irgendjemandem sagen „Heute Kaffee trinken gehen? Nee, das kann ich mir nicht leisten“… 😉
Anja meint
Hallo Carina,
schöner Beitrag, der gerade sehr in mein Leben passt! 😀
Ich war vor ein paar Jahren auch schonmal 1 Jahr auf Weltreise, fand es damal sehr bereichernd, aber auch anstrengend, immer wieder alles neu zu organisieren (Bustickets, Hostels, Wäsche waschen etc. ..)
Nun habe ich mit 35 nochmal ein Working holiday in Kanada beantragt und genehmigt bekommen und weis nicht, ob ich es machen soll. Es wäre altersmäßig die letzte Chance, das in Anspruch zun nehmen.
Ich wohne in einer WG in Berlin, daher wäre es an sich unkompliziert zu realisieren. Aber auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, nicht mehr genug Energie für dafür zu haben und sehne mich nach Ankommen und eigenen vier Wänden.
Hättest Du vielleicht einen kleinen Tipp für mich? *Blümchenrüberreich* 😉 Geht’s Dir nicht auch manchmal so, dass Du Dich nach einem eigenen Zuhause sehnst oder konntest Du das einfach so loslassen?
Viele Grüße,
Anja
Roswitha meint
Hallo Carina,
vielen Dank für diesen tollen Beitrag.
Auch ich war für einen ganzen Monat nur in Vancouver, und habe mir die Stadt mit viel Zeit und Muse, sowie nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln erobert. Ich wollte ganz bewusst eine Auszeit ohne Sehenswürdigkeitenmarathon.
Ich habe viel Menschliches kennengelernt und viele Kleinigkeiten gesehen, die diese Auszeit für mich zu etwas ganz Besonderen hat werden lassen.
Und ich bin ganz entspannt, und mit einem großen Glücksgefühl, nach Hause geflogen.
Für mich ist also nur dein Tipp mit dem Notgroschen noch beachtenswert 😉.
Viele Grüße
Roswitha
Vroni meint
Hallo Carina,
ich finde, diese Punkte treffen auf jede Reise zu. Jeder sollte das Tempo machen, das ihm gut tut, egal ob 1 Jahr Australien oder ein 3 Tage Städte Trip, denn auch da neigt man doch dazu, viel zu viel zu wollen und dann hektisch zu werden („Ich hab nur 3 Tage und will so viel wie möglich sehen…“), auch wenn es bei einem Kurztrip vielleicht nicht ganz so anstrengend wird. Ich hab mir das mittlerweile angwöhnt, mir auch bei einem Wochenendtrip das zu tun, was ich möchte. Und wenn ich mit Blick auf den Eiffelturm den ganzen Tag nur im Café gesessen bin und ein Buch gelesen hab, dann ist das eben so 🙂 Ist ja meine Reise, und wenn jemand der Meinung ist, er muss in Paris durch den ganzen Louvre hasten um dann das Musee d`Orsay noch zu schaffen und was weiß ich noch, dann darf er das gerne machen, ich muss es nicht. Leute beobachten oder einfach nur da sitzen und nichts tun kann mindestens genauso spannend und erfüllend sein.
Andy meint
Hi Carina,
tolle Artikel der einige Erinnerungen weckt. Vor allem der letzte Punkt „Low-Budget auf Kosten der Sicherheit“ kenne ich aus Südostasien nur zu gut. In Indonesien und Myanmar bin ich mit jedem noch so kleinen Boot gefahren, nur um einige Euros zu sparen. Bin mir bis heute nicht sicher, welcher Wahnsinn mich da geritten hat mit diesen Nussschalen zu fahren. Für mich war damals dann der Wendepunkt, als einer dieser Schalen fast untergegangen ist.
Bin aber immer wieder überrascht, dass es vielen anderen genauso ergangen ist wie mir. Dieser Low-Budget-Wahn auf Reisen in der Ferne, scheint also ein gängiges Phänomen zu sein.
Viele Grüße aus Heidelberg
Andy
Emily und Olivia meint
Liebe Carina,
ich danke Dir für Deine Zeilen, die ich zu 100% bestätigen kann.
Als Viel-Reiser hatte auch ich oft diese Ambitionen.
Auf einer 3-monatigen Reise um die halbe Welt mit 2 kleinen Kindern (www.emilyundolivia.de) wurde ich schnell vom Gegenteil überzeugt und noch heute, 1 Jahr nach unserer Rückkehr, zehren wir von unseren Eindrücken, obwohl wir vieles weggelassen haben oder trotz streng kalkuliertem Budget dazugepackt haben…
Und wir freuen uns auf unser nächstes Abenteuer!
Wir wünschen Dir weiterhin frohes und aufregendes Reisen (und sind ein bisschen neidisch)!
Kaja meint
Hallo Carina,
ein toller Artikel! Ich glaube du hast genau die Kernpunkte getroffen. Auch wenn man nicht gleich auf eine Langzeitreise gehen kann, so kann man die Tipps auch gut auf den „normalen“ Urlaub anwenden. So ging es uns zum Beispiel bei zwei Wochen Australien. WIr haben uns auch viel zu viel vorgenommen und ganz vergessen, dass man einen Kontinent eben nicht in ein paar Wochen bereisen kann.
Viele Grüße!