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Als ich den Bericht zur besten Kamera auf Reisen geschrieben habe, war ich gerade frische Besitzerin einer eigenen digitalen Spiegelreflexkamera (DSLR), der Canon 600 D*, und habe versprochen, über die Vor- und Nachteile beim Reisen zu berichten.
Nachdem ich sie danach auf meiner Reise durch Europa, den Mittleren Osten und Südostasien dabeihatte und bis heute als Kamera meiner Wahl nicht aufgegeben habe, folgen hier nun die Vor- und Nachteile dazu!
• Die Vorteile einer DSLR auf Reisen •
Das Gute zuerst! Um gleich einmal einen Spoiler vorab einzuwerfen:
Auch wenn nicht an Anzahl, aber an Stärke überwiegen die Vorteile für mich definitiv gegenüber den Nachteilen!
Und um die Ehrlichkeit gleich hinterher auszurollen: Ich habe noch keine Systemkameras oder Bridge-Kameras getestet, also bezieht sich dieser Artikel wirklich nur auf die digitale Spiegelreflex-Kamera (DSLR).
- Die Qualität der Fotos
Un.schlag.bar. Das ist auch mein Totschlag-Argument gegen alle Nachteile, die kommen. Ich weiß nicht, was ich ohne meine Canon 600 D* in Sumatra und vor den Orang-Utans fabriziert hätte, aber es wäre definitiv nichts Gleichwertiges gewesen!
Ja, es gibt auch gleichwertige Kameras anderer Klassen, die hiermit punkten können (Systemkameras, Bridge-Kameras…), aber im Vergleich zu den Canon Powershot-Kameras, also den Kompaktkameras, nicht zu vergleichen.
Zumal viele Fotos mit verschiedenen Objektiven einfach nicht mit vergleichbaren Kameras einzufangen sind.
Schau Dir einfach mal die Artikel zu Bukit Lawang oder Petra in Jordanien oder Bangkoks Protesten an und entscheide selbst. (Auch wenn die Qualität der Fotografin *hust* damals noch nicht derjenigen der Kamera glich…)
Ich bin keine Profi-Fotografin, und bei den meisten Fotos hatte ich die Kamera gerade mal ein paar Monate. Wenn Du Dich also ein wenig damit beschäftigst*, kannst Du mit wenig Aufwand unglaublich tolle Fotos zaubern!
- Die Speicherform der Fotos
Damit habe ich noch nicht viel Erfahrung, aber da ich mir nun Photoshop und auch Lightroom zugelegt habe (Letzteres ist für Anfänger leichter zu handhaben), wird es vielleicht endlich mal dazu kommen, dass ich diesen Vorteil mehr zu schätzen weiß: Du kannst Fotos im RAW-Format aufnehmen und anschließend bearbeiten.
Die Standard-Kompaktkameras speichern Fotos im .jpg-Format, was Dir relativ beschränkte Bearbeitungsmöglichkeiten lässt. Ich lerne gerade die Möglichkeiten von .raw-Dateien kennen und bin hin und weg!
Das gesagt, sag ich auch gleich dazu: Ich war anfangs sehr faul!
Ich wollte meine Fotos nicht nachbearbeiten, daher konzentrierte ich mich meist darauf, meine Fähigkeiten an den Einstellungen der Kamera zu verbessern und so bessere Fotos zu schießen. Das ist auch meiner Meinung nach der beste Ansatz zu Beginn.
Lerne zunächst, Deine Kamera zu beherrschen, dann fang an, nachzubearbeiten. Und wenn ich dabei Jenny vom 22places-Fotokurs*, den ich gerade beendet habe, zitieren darf: Weniger ist mehr!
- Die Möglichkeiten des Zooms, mit dem richtigen Objektiv
Ich muss leider immer wieder auf diesem speziellen Ereignis herumhacken, aber wieder wäre ich in Sumatra aufgeschmissen gewesen, hätte ich mein Zoomobjektiv* nicht gehabt. Auch in Bangkok, als ich während der Proteste diesen Schnappschuss erhaschen konnte.
Und eigentlich auch so viele Fotos danach wären nicht zustande gekommen ohne dessen Reichweite. Ein gutes Objektiv ist also bei einer DSLR genauso wichtig wie der Kamerakörper an sich. Das lerne ich momentan immer mehr, weswegen ich nun zusätzlich auch mit einem Objektiv mit einer 50-mm-Festbrennweite* reise.
- Die grenzenlosen Möglichkeiten der Einstellungen
Auch hier hat es eine Weile gedauert, Herrin der unzähligen Möglichkeiten zu werden (und manche habe ich tatsächlich erst im 22places Fotokurs* entdeckt).
Ob ich mit der Tiefenschärfe spielen möchte oder der Belichtungszeit, es gibt unglaubliche Effekte, die Du mit einer DSLR erschaffen kannst, bei denen Du mit so manch einer Kompaktkamera schnell an Deine Grenzen kommst.
Verwaschene Wellen oder Wasserfälle, detailgenaue Makrofotografie von einem Schmetterling, der vor Dir sitzt, oder Nachtfotografie von vorbeirauschenden Autos, die ein reines Lichtstreifen-Meer erzeugen: Tob Dich aus!
• Die Nachteile einer DSLR auf Reisen •
Ja, zugegeben, sie springen Dir ins Gesicht, aber trotzdem möchte ich hier ins Detail gehen und vielleicht ein paar kleine Tipps beisteuern, wie ich die Nachteile etwas entkräfte (wie gesagt, ich bin pro-DSLR auf Reisen).
- Das Gewicht & die Größe
Es lohnt nicht, zweimal darüber zu jammern, daher sind diese Punkte hier zusammengefasst: Sie ist schwer, unhandlich und nicht in jeder Handtasche gut zu verstecken.
Was soll ich noch sagen?! Gibt es nichts dran zu rütteln.
- Der Wert
Ganz abgesehen von dem schmerzhaften Loch, das sie bei der Anschaffung in Dein Budget reißt, bleibt auch unterwegs immer die Sorge, dieses teure Baby nicht zu verlieren (zugegeben, das finde ich schwierig, denn sie ist ja nun kein kleiner Anhänger) oder dass sie gestohlen wird oder kaputt geht.
Jeder dieser Punkte wäre in meinen Augen ein mittelgroßes Drama.
Das Schlimmste daran ist aber, dass die Versicherung, die Dir ein wenig das Drama verringern könnte, zwar für Kurzzeitreisen absolut tragbar ist, bei Langzeitreisen dafür dann unbezahlbar wird. Wer von uns kann möchte sich als Dauerreisende eine Versicherung für 75€ aufwärts monatlich leisten?!
Dafür habe ich leider auch noch keine gute Lösung gefunden, außer eben sehr gut auf sie aufzupassen.
- Unauffällig Fotos schießen ist passé
Mal eben heimlich aus einem Winkel heraus eine Person zu fotografieren, wird schwierig mit diesem Riesenbaby.
Aber gerade in anderen Kulturen finde ich es oft sowieso besser, zu fragen, bevor Du jemanden fotografierst. Der spontane Effekt geht damit dann leider sowieso dahin.
- Die Lernkurve ist manchmal zäh (aber lohnenswert!)
Das war mein persönlicher Hauptgrund, der mich beim Kauf hat zögern lassen: Ich wollte keine komplexe Kamera kaufen und dann doch nur den Automatikmodus nutzen müssen. Letztendlich sieht man das auf Fotos auch häufig, finde ich.
Wenn Du Dir also eine DSLR kaufst, mach das nicht eine Woche vor dem Abflug, es sei denn, Du hast in dieser Woche noch viel Zeit zum Experimentieren.
Es lohnt sich, sich einmal durch die Anleitung zu quälen (und das sage ich, die Anleitungen hasst!), um einfach auch die vielen Facetten und Möglichkeiten ausschöpfen zu können, die sie bietet. Und vor allem einen guten, auf Anfänger ausgelegten Fotografie-Kurs* zu machen.
Ich habe auf meinem letzten Roadtrip endlich den 22places Fotokurs* abgeschlossen, und meine Fotos haben sich allein auf diesem Trip schon um Längen verbessert! Kann ich wärmstens empfehlen.
- Je nach Einstellung fressen die Fotos Deine Festplatte auf
Je besser die Fotos und je größer Du sie später eventuell ausdrucken lassen willst, desto größer ist auch die Speichermenge. Eine SD-Karte zu kaufen, die Dir viel Freiraum lässt, ist dabei noch das kleinste Problem, aber allein mein Fotoanteil auf meiner externen Festplatte* frisst momentan gut 500 GB.
Vor allem .raw-Dateien sind dabei eine Qual.
Dann solltest du natürlich auch immer noch ein Back-up Deiner Fotodaten besitzen, und schon kann das zu einem kleinen Platzproblem auf dem Laptop führen.
- Nicht jede Tasche passt
Auch das ist ein Punkt, den Du auf jeden Fall bedenken solltest, auch wenn er fast in die Kategorie Gewicht & Größe passt: Du wirst Deinen Tagesrucksack oder Deine Umhängetasche danach aussuchen müssen.
Im oben verlinkten Artikel darüber habe ich auch eine Empfehlung für eine perfekte Fototasche auf Reisen dazu, aber allein dass Du Dir nun Gedanken machen musst, ob Deine normale Tasche auch die Kamera fasst, kann schon mal nervig sein.
• Mein persönliches Fazit •
Du solltest Dich ganz individuell und bewusst entscheiden, ob eine DSLR herumzutragen es dir wert ist oder nicht. Ob eine Systemkamera, eine Bridge-Kamera oder doch eine schlichte Kompaktkamera Deine Wünsche erfüllt.
Mein persönlicher Geschmack ist: Mir sind meine Leidenschaft zum Fotografieren und dieses Hobby meine Canon 600D* (und auch das Gewicht, den Preis und all die anderen Nachteile) definitiv wert, und ich möchte sie auch nicht mehr missen.
Trotzdem habe ich schon festgestellt, dass ich nun bewusster entscheide, bevor ich meine Unterkunft verlasse:
Ist heute ein „Foto-Tag“ oder nicht? Ich muss dafür auch ein wenig in der Stimmung sein. Andernfalls belasse ich es einfach bei meiner Handykamera*.
Reist Du auch mit einer DSLR?
Oder würdest es gerne?
Dani meint
Hallo, es gibt Fotoversicherungen, die dein Equipment pauschal für z.B. ca. 125 € p.a. bei einem Versicherungswert von 5.ooo € selbst gegen Diebstahl aus einem Zelt versichern, ebenso gegen Anschlag, Defekt oder sogar bei Fallschäden. Bei einem Selbstbehalt von 200 € ist das aus meiner Sicht gar keine schlechte Wahl, wenn man bedenkt, dass der Schadensfall selbst ja die Ausnahme und nicht die Regel ist;-)
Carina Herrmann meint
Cool! Das klingt ja bezahlbar und vernünftig!
Danke für den Tipp 🙂
Liebe Grüße,
Carina
Jan meint
Hallo,
ich besaß früher auch eine – für DSLR-Verhältnisse recht kompakte – Spiegelreflexkamera Nikon D40. WENN ich sie dabeihatte, kamen oft wunderschöne Fotos heraus, gerade, wenn es etwas dunkler wurde.
Das Problem war aber, dass ich sie einfach viel zu oft zu Hause lies, weil ich keine Lust auf eine zusätliche Tasche hatte. So hatte ich bei einem monatelangen Aufenthalt in den USA nur eine mittelmäßige Smartphone-Kamera zur Verfügung und ärgere mich über all die verpassten Möglichkeiten. Irgendwann habe ich mir in einem Elektronikmarkt eine billige Kompaktkamera kaufen und halbwegs brauchbare Fotos zu schiessen.
Meine heutige Lösung heisst S**y RX100. Kostet ein gutes Stück Holz, macht in meinen Augen aber annähernd so gute Fotos wie eine DSLR und passt in die Jackentasche. Verzichten muss man aber leider auf die Möglichkeit eines großen Zooms.
Ich denke, für den Durchschnittstraveller reicht eine hochwertige Kompaktkamera aus, wer aber z.B. die Tierwelt fotografieren möchte, wird um größere Brennweiten kaum herumkommen.
Carina meint
Hallo Carina,
die Eos 600d habe ich auch und die Sorge, dass „meinem Baby“ auf Reisen etwas zustößt ist wohl genauso groß wie bei dir 😉
Ich hab allerdings eine Versicherung gefunden, die tatsächlich bezahlbar ist: die Fotoassekuranz.
Musste sie noch nicht in Anspruch nehmen, aber ich habe einige Erfahrungsberichte gelesen und die scheint relativ unproblematisch zu sein, falls etwas passiert 🙂 Vielleicht ist das ja eine Option für dich?!
Liebe Grüße
ebenfalls Carina
David meint
Hallo zusammen,
nun würde ich auch gerne noch meinen Senf dazu geben.
Vorab: die zuvor genannten Anmerkungen von Christian (#29) und Daniel (#36) sollte man sich auf jeden Fall zu Gemüte führen.
Um meinen Beitrag ein wenig einordnen zu können: ich bin kein Fotograf, fotografiere aber bereits seit über 20 Jahren leidenschaftlich (analog und digital), vor allem auf Reisen.
Insbesondere im Hinblick auf den Spardruck auf einer längeren Reise (Geld, Gewicht, Verlustrisiko etc.) würde ich KEINE dslr empfehlen! Ausnahme: wer sich mit Blende und Verschlusszeit bestens auskennt UND weiß, welche Objektive er benötigt. Insbesondere für Portraits (Thema Freistellen) kommt man an einer dslr oder Systemkamera nicht vorbei.
Für alle anderen gilt aus meiner Sicht, lieber das Geld und Gewicht sparen und eine gute Kompaktkamera nehmen (bspw. XZ-2, S110, RX100 o. ä.). Die können alle RAW und auch alle manuellen modi der dslr-Kameras, d. h. da kann man genauso lernen. Mit dem gesparten Geld lieber einen Kurs in Bildgestaltung besuchen. Und wenn sie unterwegs gestohlen wird oder sonstwie verlustig geht, ist der Verlust leichter zu verschmerzen.
Mein Fazit:
1. Die Fotos macht der Fotograf und nie die Kamera. Ich kenne Leute, die machen mit dem Smartphone bessere Bilder, als ich mit teurer dslr-Ausrüstung jemals machen könnte, sie „sehen“ Bilder, die ich nicht sehe.
2. Die beste Kamera, die es gibt, ist die, die man dabei hat! Und das kann die Einweg-Papierkamera sein, wenn die dslr mal wieder sicher verschlossen zu Hause liegt (bspw. abends, am Strand oder auf einer Klettertour).
3. Eine Kompaktkamera ist in der Regel günstiger, leichter, lichtstärker und deckt gleichzeitig einen großen Brennweitenbereich ab (im Vergleich zu bezahlbaren Objektiven)! d. h. ich bin flexibler, was meine Motive angeht (Ausnahme: Freistellen)!
4. Sie lässt sich auch von Fremden leicht bedienen. Ich habe etliche unscharfe Fotos, weil ich Fremde gebeten habe, Fotos von mir mit meiner Kamera zu machen und die damit nicht klar gekommen sind!
5. Upgraden kann man immer noch 🙂
Ich hoffe ich konnte jemandem bei seiner Entscheidung helfen.
.C. meint
Ich sehe das sehr pragmatisch.
Ich nehme immer meine DSLR mit, da ich die entsprechenden Objektive dafür habe. 15-30, 2.8; 24-70, 2.8; und ein 70-200, 2.8.
In Kombination mit meiner Nikon 750D kann ich alles fotografieren.
Dazu kommt, dass mir die Haptik sehr zusagt.
Das Argument der Auffälligkeit zählt für mich eigentlich nicht, da man als Tourist zwangsläufig auffällt, als fotografierender sowieso und Kriminelle kann man mit ein bisschen Anpassung ohnehin nicht täuschen.
Wenn man mit anderen Menschen nicht in Kontakt treten möchte und/oder eine Scheu davor hat sich die Erlaubnis einzuholen , dann sollte man sich das fotografische Genre eventuell überlegen und auf Porträts von Fremden verzichten.
Die Gesamtausrüstung inklusive Stativ, Filter, Reinigungszeugs, Laptop, Festplatten, etc ist ziemlich schwer.
Natürlich schleppe ich auf Reisen nicht jeden Tag sämtliche Objektive mit mir herum, da ich im Normalfall vorab in etwa weiß was ich vor habe. Das 15-30mm hab ich für Astro, Landschaften, enge Innenstädte und Innenräume dabei, das 24-70mm wenn ich nicht weiß was kommt, bzw ich nur 1 Objektiv mitnehmen möchte und das 70-200mm für Tiere, Details, Sport oder wenn ich weiß, dass ich unter keinen Umständen nah ran komme oder im Zug/Bus/Auto/LKW sitze und während der Fahrt raus fotografiere.
Es gibt Fotos, die will ich machen und über deren Umsetzung mache ich mir schon Zuhause Gedanken, bevor die Reise los geht und danach packe ich meinen Fotorucksack. Bei langen Reisen ist dann halt alles dabei.
Sofern man nicht alleine unterwegs ist, bietet es sich an die Ausrüstung aufzuteilen.
Man sollte sich nicht das Zeugs kaufen, das in vielen Blogs angepriesen wird, da es sich dabei häufig um hochpreisige Affiliat-Links handelt. Fast niemand braucht zB Festplatten, die Militärstandards erfüllen, superschnelle Speicherkarten, Solarpanele, MacBookPros… etc..
Zu guter Letzt kann ich nur noch einmal betonen: Touristen sind Touristen und keine Geheimagenten oder Detektive, die heimlich fotografieren müssen.
Seb meint
Hallo Carina!
Auch ich möchte mich David, Christian, Simon und David anschließen. Ich habe zwar meine DSLR drei Jahre um die Welt getragen, bin aber mittlerweile felsenfest davon überzeugt, dass hochwertige Kompaktkameras auf Reisen die eindeutig bessere Wahl sind. Denn eine DSLR ist kein Garant für gute Bilder. Schon gar nicht eine im 3-stelligen Bereich mit entsprechend günstigen Objektiven.
Welche Gründe für und gegen eine DSLR sprechen hast du ja sehr schön beschrieben. Bei Kameras wie der Canon G16 und der Sony RX100 sehe ich die perfekte Mischung aus Bildqualität, Gewicht und Handling für Unterwegs.
DSLRs brauchen meiner Meinung nach wirklich nur Vollprofis mitnehmen. Wer viel Geld übrig hat und entsprechende Ansprüche, kann über eine DSLM wie die Fuji X-Pro1 nachdenken. Alle anderen: tut es euch das Geschleppe nicht an – für die allermeisten Menschen steht es in keinem Verhältnis zur (marginalen) Qualitätssteigerung. 😉
Grüße eines Konvertierten!
Seb
Jenny meint
Hey… Ich kann dir nur zustimmen.. Habe vor Wochen angefangen mit einer DSLR zu fotografieren.. Habe zuerst drüber nachgedacht sie mit nach Ägypten zu nehmen.. Aber ich habe erstens Angst dass etwas zu bruch geht oder abhanden kommt und zweitens habe ich die Fuji jv 200 meines Vaters als sehr treuen Begleiter gefunden. Unterwasser arbeite ich mit einer rollei sportsline 60 und einer rollei actioncam..
Alfred meint
Ich wunderte mich beim beim Durchstöbern der Kommentare gleich mehrmals, wie hier das hohe Gewicht der DSLRs in den Augen vieler so negativ ins Gewicht fällt.
1. Es gab zur Zeit der entsprechenden Kommentierungen – und gibt sie noch heute gebraucht zu kaufen – die EOS 100D, die mit ihrer geringen Größe und ihrem Gewicht sich fast nahtlos in die Reihe der DSLMs einfügt. (Die noch brandneu erhältliche Nikon D5500 ist übrigens kaum wuchtiger)!
2. Selbst bei einer gehäusetechnisch „ausgewachseneren“ DSLR kommt doch als ein entscheidender Vorteil hinzu, dass diese oftmals besser in der Hand liegt, sich zudem einfacher bedienen läßt (durch größere Elemente an der richtigen Stelle) und trotzdem inzwischen sehr ausgereifte Automatiken besitzt.
Und dadurch dass sie eben etwas sperriger (gerade auch) vom Gewicht her ist, dass man eben nicht wie wild damit „herumfuchtelt“, fotografiert man meines Erachtens auch automatisch bewusster.
Alfred meint
Im Übrigen: Auch das Argument mit den „billigen“ Kit-Objektiven ist kein wirkliches mehr, die neueren wie z.B. das Canon 18-55mm IS STM bieten da schon eine sehr, sehr ordentliche Qualität.
Und mehr Flexibilität durch einen größeren Brennweitenbereich als Pluspunkt der Kompakten? Ja, doch einerseits bin ich mit einer DSLR in vieler anderer Hinsicht sehr viel flexibler, andererseits begünstigt der Einsatz gerade einer Festbrennweite eine sehr viel bewusstere Herangehensweise an mein Motiv – ich werde flexibler im Kopf!
Damit will ich um Himmels willen nicht die (Edel)Kompakten verteufeln, sie haben ihre Vorteile und in der BQ mächtig aufgeholt -doch tun das auch die Systemkameras!
Aber man sollte das Pro und Kontra Edelkompakte-Systemkameras/SLRs doch nicht so furchtbar einseitig abhandeln!
Joana meint
Sehr interessanter Beitrag. Ich habe mich gerade von meiner Canon 600D getrennt und mir die Canon 760D angeschafft. Ich bin mega zufrieden und kann dazu nur sagen, dass man beim Kauf nicht am Objektiv sparen sollte. Ohne dieses kann man auch mit der neuesten Kamera keine guten Fotos machen.
Mir geht es allerdings genau wie Dir, das Gewicht lässt mich jedes Mal überlegen, ob ich die Kamera mitnehme oder nicht.
Bei Langstreckenreisen ist es für mich ein Muss. Bei Städtereisen greife ich ab und an auf mein IPhone zurück, dass mit der richtigen Bearbeitung auch tolle Fotos macht.
Du hast es kurz angesprochen im RAW Format zu fotografieren macht wirklich Sinn, wenn Du die Fotos bearbeiten möchtest. Man kann ja nicht jedes mal Licht etc. mitschleppen, um das perfekte Foto zu machen. Deshalb ist eine Nachbearbeitung für mich ein fester Bestandteil. Es heißt ja nicht, dass das Foto schlecht ist, sodern nur, dass man noch mehr rausholt.
Photoshop ist mir zu kompliziert, deshalb arbeite ich mit Lightroom … Ist vollkommen ausreichend.
Versuch doch mal HDR Aufnahmen zu machen. Gelingt mit der 600D wunderbar. Du wirst begeistert sein.
Für die Bearbeitung von Handyfotos nutzte ich Enlight. Ist eine super App um Farben richtig hervorzuheben.
Mein Fazit: Pro DSLR ! Aber auf Grund des Gewichts kann man auch schonmal aufs iPhone zurückgreifen. (Vorallem, wenn man nur Handgepäck hat)
Sandra meint
Liebe Carina,
vielen Dank für deinen tollen Bericht. Mir geht es genauso und ich möchte meine 600 D nicht mehr missen. Allerdings kann das Gewicht schon sehr nervig werden und man ist sehr auffällig unterwegs. Oft werde ich auch angesprochen und bekomme Fragen über meine Fotografie gestellt. Das schmeichelt zwar, aber ich wäre gerne unauffälliger beim Bilder gestalten. Sollte daher die DSLR eines Tages ihren Geist aufgeben, wird es für mich Zeit auf einen auf ein spiegelloses System umzusteigen. Die Bildqualität überzeugt mittlerweile wirklich sehr, man fällt weniger auf und hat viel weniger mit sich rumzuschleppen. Da ich keine Fotomontagen erstelle, reicht Lightroom völlig aus – ich liebe es. Freue mich noch auf viele weitere Blogeinträge von dir 🙂
Liebe Grüße
Sandra
Daniel meint
Ich frage mich, WARUM man als „Nicht Profi“ Fotos im RAW Format speichert. JPG kann ich in LR ja ebenfalls bearbeiten….
Carina meint
Richtig. Kannst Du. Aber eben nur eingeschränkt. Du kannst zum Beispiel die Lichtverhältnisse nicht mehr wirklich ändern. Wenn ich im „wolkig“ Modus fotografiert habe und hinterher merke, „Schatten“ oder „Tageslicht“ wäre doch besser gewesen, hab ich verloren.
Ich arbeite gerade viele meiner alten Fotos noch einmal neu auf und merke dabei deutlich die Einschränkungen.
Es kommt nicht darauf an, ob Du ein Profi bist oder nicht, sondern wie viel Du aus Deinen Fotos rausholen willst.
Andreas meint
Schöner Artikel, vor allem, da er die wesentlichen Punkte, die man immer und immer wieder abwägen muss, anspricht. Nach Dutzenden aller Kameragenerationen, Größen, Gewichten, Herstellern, Adaptern, Objektiven und Sensorgrößen und Kauf- wie auch Verkauf von Equipment und auch wie hier, viel gesammelte Erfahrung auf Reisen aber auch Studioaufnahmen und lokalen Aufnahmen, sehe ich das ganze Thema nur noch ganz nüchtern. Die Kamera, egal wie sie aussieht, ist nur ein Mittel zum Zweck. Ja, manche erheben sie zum Kult (ist der gleiche Blödsinn wie beim Auto, wo seit über 50 Jahren versucht wird, durch emotionalisieren die Scheine aus den Taschen der Käufer zu entlocken, es im Prinzip aber immer nur ein Transport von A nach B ist und das beste Werkzeug meistens das ist, was im unteren mittleren Preissegment liegt, wo Preissensitive Massen einkaufen, d.h. eine Maschine, die möglichst lange innerhalb von Jahren von A nach B fährt, ohne Reparaturen zu verursachen), aber je mehr man von den Dingern schon besessen und deren Stärken wie Schwächen kennengelernt hat, desto mehr sieht man, dass sich alle Systeme am Ende gleichen und man nur das System aussuchen muss, bei dem man am günstigsten an seinen Brennweitenbereich, den nutzbaren ISO-Bereich und brauchbar scharfe Objektive in einem entsprechenden Blendenbereich kommt. Also ich drehe den Spieß einfach um. Ich starte beim Objektiv und schaue dann, wie teuer der angeflanschte Body sein wird. Will ich zum Beispiel Wildlife Fotografie machen, komme ich an einem DSLR Body nicht vorbei, da man egal ob Systemkamera oder DSRL, immer bei einem hohen Gewicht landen wird. Jetzt kommt’s aber – fast nie erhalte ich bei MFT oder APS-C DSLM Systemen ein gutes Objektiv zum vernünftigen Preis. Sehr oft gibt es nicht einmal ein Superteleobjektiv für ein DSLM System. Wenn überhaupt, dann kostet es ein Vermögen, wiegt genauso viel wie ein DSLR Pendant, kann nur noch krampfhaft gehalten werden. Im Schnitt erhalte ich bei DSLR’s unglaublich viele gute günstige Gebrauchtobjektive oder neue gute günstige Objektive von Fremdherstellern. Im Schnitt spart es am Ende das mindestens 2-fache an Geld und teils sogar das 3-fache im Vergleich zur Systemkamera, die nur günstig ist, wenn man sie mit den mitgelieferten 3x Kitobjektiven betreibt, die oftmals schlechter sind, als bei den DSLR-Pendants. Fast nur bei Fujifilm werden gescheite DSLM Kit-Objektive mitgegeben, jedenfalls gibt es dort unter den Kit DSLM Objektiven die wenigsten mit Randunschärfen und schlappen Schärfewerten bei Offenblende. Alles ein Zeichen für Produktkontrolle und letztlich teils seinen Preis-wert. Leider haben diese Objektive separat ihren doch deftigen Preis und die abgedeckten Brennweitenbereiche sind sehr mager. Ich frage mich, wie oft noch das Argument gebracht wird, dass eine DSLM viel leichter und kleiner als eine DSLR ist. Das ist einfach Quark. Da geht es am Ende um lächerliche vielleicht 200g Differenz aber zu Lasten der Ergonomie. Nehme ich jetzt eine spottbillige D3300 oder Canon 100D, dann sind das genauso leichte und niedlich kleine Werkzeuge wie nahezu alle DSLM Bodies. Nehme ich hier 3x Objektive oder 18-200er 10x Allrounder, dann lande ich bei ähnlichen Gewichten und gleicher Bildqualität wie bei der insgesamt dann doppelt so teuren DSLM Lösung. Ich würde voll antizyklisch fahren – jetzt, wo alle auf DSLM’s springen, ist genau die Zeit, die nur wenig gebrauchten DSLR Systeme zu kaufen (das sind Witzpreise 02/2017, 100D Body used shuttercount max. 5000 ~ 235€, D3300 ebenfalls um ~ 240€, mit Kit und 3 Akkus um ~ 295-315€, rennt gut bis ISO3200). Man muss nur darauf achten, nicht die schweren, staubgeschützten Bodies zu wählen, denn die wiegen statt 400-500g gleich mal 780g+ und kosten doppelt so viel wie die Einsteiger Bodies mit gleichem Sensor. Also – selbst wenn ich könnte, ich würde nicht zwingend auf ein DSLM System wechseln, weil ich da einfach nicht die Objektive erhalte, die ich brauche. Ich lande da immer bei Spezialobjektiven, die über 1000 Euro pro Stück kosten oder Minimum 500-750€ kosten. Will ich Standardzooms haben, habe ich die gleiche Situation – zahle ich da gerade einmal 215€ für ein gutes 18-200er, bin ich da schon bei 350€+ beim DSLM System bei einem Gewichtsunterschied von vielleicht mal max. 80-170g, aber gleiche Größe und weniger Robustheit, da kleinere, feinere Komponenten und dünnere Chassis verbaut werden. Wer leicht unterwegs sein will und wenig Packmaß haben will, der landet vielleicht bei einer DSLM Lösung, solange man lichtschwache Zoomobjektive mit wenig Zoom dran hat. Man kauft sich aber in ein System ein, bei dem der Hersteller sich schon die Hände vor Freude reibt, indem er beim überteuerten Zubehör und Objektivfuhrpark kräftig zulangt. Am Ende wird man erstaunt sein, wieso man bei fast gleichem Gewicht, gleicher Brennweite, gleicher Größe und praktisch gleichem Sensor bei der DSLM Lösung z.B. bei einem 18-200mm System = 27-300mm 10x Bereich auf Kleinbild gerechnet bei ~ 720g und 750€ landet, während man beim DSLR System mit gleichem Objektiv und Sensor nur bei 470€ und 825g landet, wohingegen ich beim DSLR System fast jede Brennweite günstig erhalte und viele Objektivhersteller auswählen kann und sie Stöße und Kratzer auf Dauer besser verträgt, als das DSLM System. Gerade auf Reisen ist es entscheidend, dass die Hardware funktioniert und brauchbare Ergebnisse bei minimalen Kosten erbringt, denn letztlich sind dann die Preise so niedrig, dass nur noch die Daten wertvoll sind oder man praktisch kaum etwas nach 1 Jahr Nutzungsdauer verliert, da man fast nur die Leihgebühr bei Weiterverkauf bezahlt hat.
Eva meint
Hallo zusammen,
ich fotografiere auch viel auf Reisen, und mache hinterher meist Fotobücher aus meinen Bildern. Die arten dann in regelrechte Bildbände mit bis zu 100 Seiten aus, mit eigenen Texten und Fotos, die ich schon mal quer über zwei A4-Seiten aufziehe, und auch dann noch knackscharf haben möchte.
Die spiegellosen Systemkameras waren zur Zeit der Anschaffung meiner DSLR (zumindest meines Wissens) gerade so im Kommen, daher ist es bei mir damals die Canon EOS 650 D geworden.
Unter anderen wegen der Auslösegeschwindigkeit, und weil ich mit den digitalen Suchern bei Sonne oder Nacht für meine Begriffe genau gar nix gesehen habe.
Wahrscheinlich ist das inzwischen besser oder auch Gewöhnungssache – ich kriege die Kamera allerdings mit dem Sucher am Aug auch besser stabil gehalten und kann längere Verschlusszeiten ohne Stativ aus der Hand fotografieren.
Bezüglich dem „Mitschleppen“: ich benutze einen SunSniper Kameragurt mit innenliegendem Drahtseil. Den trägt man quer über der Schulter und hat noch so einen kleinen Seitengurt zum Gegenfixeren an der Hüfte. Die Kamera ist drangeschraubt, und er hat auch eine Aufschraubsicherung, damit sich nichts löst.
War nicht ganz billig, aber Gold wert!
Ich habe meine Kamera samt Reisezoom damit durch ganz Irland getragen und das Gewicht kaum gespürt.
An Objektiven habe ich immer mein 18-200 mm Reisezoom mit dabei (statt dem Kitobjektiv damals mitgekauft), und ein 10-22 mm Weitwinkel – super in Städten mit wenig Platz zum Fotografieren (Venedig!) oder für Landschaften.
Das gerade nicht benutzte Objektiv steckt in einer Neoprenhülle in der Handtasche oder dem Rucksack.
Und weil mir meine lichtstarke Festbrennweite doch manchmal fehlte, ich aber auch das Gepäck möglichst leicht halten will, hab ich mir unlängst ein superflaches 24mm Pancake Objektiv mit Blende 2,8 zugelegt. Das entspricht auf dem Sensor meiner Kamera ungefähr einer 50 mm Standardfestbrennweite, passt echt in die Hosentasche, und ist somit würdig, demnächst die Foto-Reiseausrüstung zu ergänzen. 🙂
Für die Kamera hab ich auch eine Regenhülle, so dass ich sie quasi dauernd am Gurt tragen kann.
So, ich hoffe, ich habe nun niemand komplett verwirrt mit meiner langen Epistel, sondern konnte vielleicht ein oder zwei Anregungen für uns Reisefotografen
und „-gräfinnen“ geben. 🙂