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Bei einer meiner Reisen habe ich mal gegen eine meiner eigenen goldenen Regeln verstoßen.
Ich war auf dem Weg zum Mount of Olives, in Jerusalem, um mir den Sonnenuntergang anzuschauen, und bin dabei in eine kleine unbelebte Gasse abgebogen.
Ich war auf der Suche nach einer Abkürzung und habe dabei kurz das Sicherheitsbedürfnis außer Acht gelassen.
Kaum in der Mitte angekommen, habe ich mich umgedreht, um zurückzugehen, als ich mich vier Jungs gegenüberstehen sehe. Sie sind im Alter gerade irgendwo zwischen Kindern und Jugendlichen feststeckend und wirken begeistert, als sie mich sehen.
Sie begrüßen mich mit Handschlag, halten mich fest und versuchen, mich dabei spielerisch weiter in die Gasse zu drängen. Aber nach wenigen Sätzen machen sie sich eher einen Spaß daraus, mich zu betatschen.
Wahrscheinlich denken sie, als Touristin, ganz alleine unterwegs, kann ich ja nicht viel tun, um sie davon abzuhalten.
Und der erste Überraschungsmoment gibt ihnen sogar recht.
Ich habe gewusst, wie ich mich wehren kann, und bin nach wenigen Minuten aus dieser Situation befreit, aber dieser Moment hat mich verändert. Er hat mein Gefühl verändert, meinen Blick hier auf die Straßen, in denen ich unterwegs bin.
Plötzlich bemerke ich, dass ich in den Straßen, durch die ich nun trotzig weiter zum Mount of Olives laufe, die einzige Frau bin unter vielen Gruppen von jungen und alten Männern, und frage mich, ob mir das etwas sagen sollte.
Und ich erkenne, dass die Sonne bereits untergeht. Das war ja der Sinn dahinter. Den Sonnenuntergang zu sehen. Was ich dabei völlig vergessen habe, ist zu bedenken, dass ich ja dann auch wieder im Dunkeln zurücklaufen muss.
Alleine.
Das eben hätte auch eine andere Situation sein können und anders ausgehen können.
Noch eine Woche zuvor hatte ich mir geschworen, etwas umsichtiger zu sein.
Ich kam nachts um ein Uhr in Istanbul an, war zu geizig für ein Taxi für knapp 500 Meter Weg und habe mich von einem Typen in eine dunkle Gasse (schon wieder, die Gassen haben es mit mir…) lenken lassen, den ich zuvor nach meinem Hostel gefragt hatte.
Blindlings lief ich ihm hinterher, als er in ein unbeleuchtetes Haus ohne Türschild eintrat und hinter mir die Tür schloss. Zum Glück war es tatsächlich der Hostel-Besitzer. Und ein sehr netter noch dazu.
Immer wieder lese ich zwei Meinungen zur Sicherheit von Frauen, die reisen, zur Sicherheit unterwegs mit Wertsachen und zu Betrügereien in verschiedenen Ländern.
Ich lese schwarz und weiß.
Zum einen lese ich, dass das alles gar kein Problem ist, oder zum anderen von den vielen schlimmen Dingen die uns da draußen alle passieren.
Ich bekomme Angst gemacht und werde eingeschüchtert, oder mir wird vorgegaukelt, alles sei wunderbar und die Welt voller Regenbogen und Einhörner.
Doch über die Wahrheit lässt sich kaum jemand wirklich aus, jeder fühlt sich verpflichtet, klar auf der schwarzen oder weißen Seite zu stehen.
Das Leben ist eine Grauzone.
Reisen als Frau, besonders wenn man alleine ist, ist nicht immer ein Zuckerschlecken.
Niemand sagt Dir vorher, dass Du ständig gemustert wirst, wenn Du durch die Straßen in einer fremden Kultur gehst und Dich das erste Mal wahrscheinlich nicht immer wohl dabei fühlen wirst, weil nicht nur freundliche oder neugierige Blicke darunter sind.
Dass Du in manchen Ecken, die etwas außerhalb des Tourismus liegen, als blonde, alleinreisende Frau wie der Clown im Tarngebiet wirkst.
Niemand sagt Dir, wie lästig anzügliche Blicke oder Sprüche sein können, und vor allem Männer werden sagen, dass man als Frau genauso einfach reisen kann wie als Mann.
Ich selbst bin der Meinung, dass man als Reisende für die eigene Sicherheit verantwortlich ist und – solange ich meinen Verstand einschalte – auch nicht wahrscheinlicher einer Gewalttat zum Opfer fällt als zu Hause.
Aber das bedeutet nicht, dass ich mich immer und überall wohlfühle.
Genau das Gleiche gilt für die Sicherheit Deiner Wertsachen. Manche behaupten, ohne ihren Pacsafe nirgendwohin zu gehen. Andere vertreten die Meinung, dass es schon ausreicht, die wichtigsten Dinge immer bei Dir zu haben.
Dass nur die Einheimischen klauen. Dass nur die Touristen klauen. Dass keiner klaut.
Du wirst immer wieder tausend verschiedene Meinungen hören, zu allen Fragen der Sicherheit. Aber was Dir niemand sagt, ist, dass die Sicherheit keine Sache von Pacsafe-Rucksäcken oder dunklen Gassen ist.
Sie ist ein Gefühl. Das Gefühl, in Deiner eigenen Komfortzone zu sein.
Lass Dir also von niemandem einreden, Reisen als Frau sei gefährlich oder ungefährlich. Wann Du Dich wohlzufühlen hast und wann nicht. Wie viele Sicherheitsvorkehrungen, die Du triffst, nötig oder übertrieben sind.
Tu das, was Dir ein gutes Bauchgefühl gibt!
Wenn das 10 Schlösser am Rucksack sind, ist das ok. Und wenn Du nach 18 Uhr nicht mehr aus der Unterkunft gehen möchtest oder nur in Gruppen unterwegs bist, ist das auch ok. Und wenn Du glaubst, betrunken nachts um 3 alleine durch fremde Straßen zu tingeln, ist völlig ok, dann schalt vielleicht doch noch mal kurz den Kopf ein.
Lies Dir Tipps von erfahrenen Reisenden durch, so viel Du magst.
Und dann tu, was sich für Dich richtig anfühlt.
Denn nur durch Probieren und Testen wirst Du nach und nach herausfinden, wo sich in diesen Grauzonen Deine Komfortzone befindet.
Niemand außer Dir kann Dir sagen, wo sie beginnt und wo sie endet. Dafür sind wir alle viel zu verschieden. Aber je besser Du sie und ihre Grenzen kennst und Dich darin bewegst, desto sicherer fühlst Du Dich.
Ganz egal wo Du bist.
Julia meint
Toller Beitrag, bei dem es einem eiskalt den Rücken runterläuft.
Ich war dieses Jahr mit einer Freundin in Kroatien in einer Ferienanlage und hatte auch eine Sonnenuntergangserlebnis, ich war am Rand der Anlage, die auch öffentlich zugänglich war. Nachdem ich von weitem angestarrt wurde, war mir doch etwas unbehaglich und dann kam auch der Gedanke, an das zurücklaufen im Dunkeln. Der Mann war dann auch verschwunden, auf meinem Rückweg war er auf einmal wieder hinter mir, ich hatte eine Flasche in der Hand, fest im Griff, und habe versucht etwas Abstand aufzubauen, ohne hysterisch davon zu laufen. Das Ende der Geschichte, hat der doch tatsächlich sein Ding ausgepackt ! Also, selbst in einer Ferienanlage ist man vor Idioten nicht sicher! Ich war schon im Judo und Kickboxen, aber das ist auch schon lange her.
Ich mache jetzt auf jeden Fall mal einen Selbstverteidigungskurs, einfach, um mir selbst wieder ein besseres Gefühl zu geben, und hoffe ich habe das bis zu meiner nächsten Reise dann verdaut, vorallem, weil ich künftig keine Pauschalreisen mehr machen will, sondern auf eigene Faust losziehen möchte.
Carina Herrmann meint
Hallo Julia!
Ohje, da wäre mir auch ordentlich die Klammer gegangen…
Aber das ist genau das was ich sagen will: Es kommt nicht auf den Ort oder die Umgebung an, in unangenehme oder auch gefährliche Situationen kannst Du immer kommen. Das Gute: Es ist trotz allem eher die Seltenheit. Zu wissen wie man mit der Situation umgeht, oder gewisse ganz vermeidet, das ist in meinen Augen der Schlüssel!
Selbstverteidigungskurs finde ich eine super Idee, allein schon für die eigene Ausstrahlung! Würde ich sofort mitmachen…
Vielen Dank für Deinen Kommentar und Deine Geschichte dazu!
Liebe Grüße,
Carina
P.S. Wenn Du soweit bist alleine loszuziehen, sag Bescheid, dann helf ich Dir 😉
Ute meint
Hi Carina,
wahrlich kein schönes Erlebnis! Aber trotzdem gut, dass du offen darüber sprichst. Das Alleinreisen als Frau in Bezug auf Sicherheit ist in der Tat eine Grauzone. Andererseits passiert das auch Männern und selbst Paare bleiben vor Übergriffen nicht verschont. Obwohl ich überzeugt davon bin, dass einem überall auf der Welt etwas Schlimmes passieren kann, heißt das nicht, dass wenn mir in all den Jahren (Gott sei Dank) noch nie etwas passiert ist, es nicht morgen doch passieren kann. Ich lese des öfteren von schlechten Erfahrungen mit Betatschen usw., muss dabei aber auch sagen, dass sich einige Frauen nicht den Regeln des entsprechenden Reiselandes anpassen. So bin ich zum Beispiel gerade in Jordanien unterwegs, wo man eigentlich zum eigenen Schutz und Wohlbefinden nur lange und weite Sachen tragen sollte. Fast alle reisenden Frauen laufen hier aber mit kurzen Hosen und engen Tops durch die Gegend, wozu ich dann nur sagen kann- sorry, aber dann muss man sich über blöde Anmachen & Co. nicht wundern! Freizügige Kleidung gibt Männern natürlich nicht das Recht, einen anzufassen. Aber wenn bei mir die Schokolade im Kühlschrank offen herumliegt, greife ich auch schneller zu als bei der noch verpackten.
Ich muss dir in Sachen Bauchgefühl allerdings widersprechen. Wenn man nicht so reiseerfahren ist, hilft einem die Intuition im Ausland in fremder Umgebung mit z. B. anderer Kultur wenig weiter! Es kann zwar nützlich sein, aber der Verstand sollte immer Priorität haben und wachsam sein. Man sollte sich immer im Reiseführer an die Warnhinweise für allein reisende Frauen halten und auch im Falle eines Falles NIE aus Kostengründen eine riskante Variante wählen. Für heiklere Aktivitäten findet man fast immer einen Taxifahrer, einen Guide, einen Typ aus dem Hostel, der einen – zumindest kurzfristig – begleiten kann.
Ich persönlich halte Tipps und Infos für allein reisende Frauen, wie du und ich sie geben, für extrem wichtig. Dass sich viele nicht daran halten (z. B. auch was Verhütung angeht), steht auf einem anderen Blatt. Eigentlich kenne ich auch keine allein reisende Frau, die das alles nur schön redet und sagt, das sei alles immer ganz easy. Sonst würden wir vielleicht auch nicht drüber schreiben 🙂
Viel Spaß noch in Israel und im wunderschönen Jordanien
Ute
Carina Herrmann meint
Hallo Ute,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar!
Ich sehe das genau wie Du. Ich treffe auf Mädels in Angkor Wat oder muslimischen Ländern in Tanktops und Shorts herumlaufen und kann nur mit dem Kopf schütteln. Allerdings habe ich nun selbst erlebt, dass auch weite, bedeckende Kleidung bei der ausser Händen und Füßen nichts mehr rausschaut, wohl auch kein Hindernis ist. Du bist blond (das auch mit Cap erkennbar bleibt), Du trägst kein Kopftuch, das zeichnet Dich schon als Touristin und für manche wenige, als tabulose Zone.
Das Bauchgefühl war auch nicht als Grundvorraussetzung genannt, sondern für die die gut vorinformiert sind und mit Köpfchen unterwegs sind. DAS sehe ich als Grundvorraussetzung und kann Dir nur zustimmen! Du kannst noch so gut vorinformiert sein UND erfahren beim Reisen, wichtig bleibt was Dein Gefühl sagt.
Und Erfahrungen wie diese, wenn man sein Bauchgefühl ignoriert, zeigen wie wichtig es ist!
Trotzdem, obwohl ich Religionen respektiere und mich anpasse wo es geht, ärgert es mich, dass dann „fremde Schokolade“ einfach als das persönliches Eigentum angesehen wird… wo bleibt da der Respekt mir gegenüber?
Viele Grüße aus Jerusalem,
Carina
Ute meint
Das mit dem mangelnden Respekt werden wir in diesem Leben wahrscheinlich nicht mehr ändern können. Aber ich konnte dem Ganzen in Jordanien inzwischen etwas sehr Positives abgewinnen, sehr spannend eigentlich… Gibt’s bald im Blog! Viel Erfolg dir dann auch in Amman 🙂 LG
Wolfgang meint
Hallo Carina,
ich habe mich schon die letzten Tage gefragt wie ihr das so handhabt mit der Sicherheit. Es gibt Länder in denen eine Frau nicht wirklich respektiert wird. Und das ist noch nett ausgedrückt. Das ist auch in Deutschland zu spüren. Ich verachte diese Haltung der Männer zu tiefst!
Vorsicht ist die beste Methode, Selbstverteidigung könnte aber auch nicht schaden.
Klingt vielleicht blöd, aber Kickboxen oder Judo wäre nicht schlecht. In München könnte ich dir ein gutes Studio empfehlen, sind Freunde von mir. Aber das nützt dir ja in Israel jetzt nix, klar. Ausserdem ist es nicht immer die beste Gegenmaßnahme.
Pass gut auf dich auf und lass dir die Laune nicht verderben.
Carina Herrmann meint
Hallo Wolfgang,
Vielen Dank für Deinen Kommentar!
Da gebe ich Dir recht, Kampfsportarten nutzen meiner Meinung nach erst etwas, wenn man fast schon Profi ist. Aber den Selbstverteidigungskurs werde ich irgendwann wenn ich mal ein bisschen länger in Deutschland bin mal mitmachen.
Viele Grüße,
Carina
Motte meint
Hallo Carina!
Die Sicherheit war dieses Jahr für meine erste Reise allein vorher auch ein großes Thema.
Ich hatte zwar keine Angst vor dem allein verreisen (außer in der Nacht vor dem Abflug), trotzdem habe ich mir viele Gedanken dazu gemacht wie ich mich verhalte und was ich besser lasse damit mir nichts passiert.
Ich bin zum Glück nie in eine solche Situation geraten, aber dein Text erinnert mich daran auf meiner nächsten Reise weiterhin wachsam zu sein. Und nicht denken beim letzten mal war alles super ich kann mich in Sicherheit wiegen.
Viel Spaß beim weiterreisen.
Motte
Carina Herrmann meint
Hi,
das ist doch eine gesunde Einstellung: nicht verrückt machen lassen, aber auch nicht leichtsinnig werden 😉
Die goldene Mitte!
Liebe Grüße,
Carina
Naninka meint
ich bin so gut wie immer alleine unterwegs. war das in der Türkei ebenso wie in Indien. beide Länder sind nicht für zurückhaltende Männer bekannt. Meine Orientierung ist sehr gut (ja, es gibt Frauen die das können) und noch dazu muss ich alltäglich in der Arbeit auch in Situationen sicher wirken, in denen ich es nicht bin. Das wiederum hilft ungemein. Ein bestimmtes Nein gepaart mit selbstsicherem Auftreten hilft oft weiter. Und das Verlassen auf mein Bauchgefühl hat schon immer funktioniert. Und wird es auch weiterhin tun. Spezielle Regeln habe ich dabei nicht, abgesehen davon örtliche Gegebenheiten zu akzeptieren und mich dementsprechend zu verhalten (z.B. Knie und Schultern bedeckt in Indien). In meinen Augen macht die eigene Ausstrahlung unheimlich viel aus. Habe ich Angst, bin ich ein perfektes Opfer, denn Angst sieht und spürt man, und Angst lähmt. Ist meine Einstellung leichtsinnig? Ich behaupte nein. Natürlich muss ich mich nicht bewusst gefährlichen Situationen aussetzen, aber dafür reicht der gesunde Menschenverstand.
Carina Herrmann meint
Super beschrieben und zusammengefasst, Naninka! Danke dafür!!
Christin meint
Hallo Carina!
sehr interessant andere Meinungen zu lesen! Ich reise schon sehr lange, oft und gerne allein, bin das erste mal auf Bali gewesen und aktuell in Kuala Lumpur! diese beiden Urlaube haben mich besonders entsetzt und fühlte mich oft unwohl. wurde oft begrabscht und alleine diese obszönen Blicke und Andeutungen sind ekelhaft! das man den anderen komplett ignoriert hält das andere Geschlecht leider nicht vom anreden ab :/ trotz xl lang Arm shirt das bis zum Hals zu ist und langer Hose wird oft einiges versucht.. das schlimmste ist, so stimme ich zu wenn sehr aufreizend angezogen wird, vielleicht mögen ja einige diese Aufmerksamkeit..
mit der Zeit entwickelt sich ein bestimmter Instinkt aber ganz sicher ist man wie schon erwähnt leider nie. schlimm finde ich auch wenn andere es abtun, auch Frauen, das es nicht so schlimm sei und ich übertreibe nur weil sie selbst nicht so schlimme Dinge erleben oder so oft bzw gar nicht angeredet werden..
Nunja, Dinge und Menschen sind wie sie sind nur es verdirbt mir oft den Spass am ALLEIN reisen.
liebe Grüsse und immer eine sichere Reise! Christin
Janinw meint
Hallo,
fand den Artikel auch sehr interessant, aber das mit dem bauchgefühl stimmt zwar oft, aber nicht immer. Mir ist auf all meinen Reisen (über 80) nur 2mal etwas passiert. Einmal auf Jamaica, als ich am Strand in eine Ecke gedrängt wurde von einem Mann, aber zum Glück flüchten konnte und das 2.Mal in Costa Rica, wo ich mit einer Freundin an einem touristischen Wasserfall war, wo wir uns relativ sicher fühlten, dann aber von einheimischen Jugendlichen angegriffen und überfallen wurden. Sie entrissen die Handtasdche meienr Freundin, die ich mutig zurückholte, weil ich mcih zu wehren wusste. Dennoch hätte es schlimmer ausghen können, etwa wenn die Täter bewaffnet gewesen wären. Deshalb mache ich demnächst einen Selbstverteidigungskurs. Mich würde aber interessieren, wie Du Dich gegen Deine Angreifer in Israel zur Wehr gesetzt hast?? Hast Du da evtl einen Tipp? Sicheres Reisen und LG
Carina Herrmann meint
Hallo Janine,
vielen Dank für Deine Perspektiven und Erfahrungen!
Gut, dass immer alles gut ausgegangen ist!
Die Jerusalem-Geschichte habe ich tätsächlich im neuen Buch „Frauen Reisen Weiter“ noch einmal aufgegriffen und auch aufgelöst.
Kommt also bald (mit ganz vielen Extra-Tipps)!
Liebe Grüße,
Carina
Tessy meint
Jahrelang war ich auf der ganzen Welt berufsbedingt unterwegs und dort am liebsten allein (meine „Bequemlichkeit“, mich nicht auf Mitreisende anpassen zu müssen).
Letztes Jahr in Barcelona am hellheiteren Tag in einem Touristenpark vom Montjuic runter versperrt mir einer mit einer Pistole in der Hand den Weg.
Am falschen Ort zur falschen Zeit. Ich kann mir keinen Vorwurf machen, zu unvorsichtig gewesen zu sein.
Carina Herrmann meint
Hallo Tessy,
nein, manchmal ist auch einfach nur fieses Unglück dabei. Dafür kann niemand etwas und in dem Risiko leben wir leider alle. Egal ob Mann oder Frau. Ich hoffe, es ist alles gut für Dich ausgegangen und Du hast (außer Wertsachen) nichts dabei verloren!
Ganz liebe Grüße,
Carina
Jasmin meint
Hallo Carina 🙂
im September werde ich das allererste Mal groß verreisen – undzwar allein. Jahrelang habe ich gewartet dass sich jemand findet mit dem ich meinen Traum von Südostasien erleben kann, doch jetzt habe ich es satt zu warten und mache es allein. Das Thema Sicherheit bereitet mir dabei natürlich auch Kopfzerbrechen. Manchmal bin ich optimistisch dass schon nichts passieren wird und manchmal mache ich mir wirklich Sorgen. Wie sollte man am besten in so einer Situation reagieren? Wenn man zB angegrapscht wird… ignorieren oder mit Worten wehren? Wie reagieren die Männer, wenn eine Frau ihnen gegenüber laut wird? Werden sie dann wohlmöglich handgreiflich?
Allzeit sicheres Reisen allen Mitleserinnen!
Liebe Grüße
Jasmin
vegantraveldreams meint
Wie macht man das eigentlich am besten mit dem Gepäck? Man will ja nicht immer sein ganzen Zeugs mitschleppen, aber sowas zB im Hostel zu lassen.. ich weiß nicht, da wär mir auch nicht wohl dabei. :/
Carina meint
Schau mal hier: https://www.pinkcompass.de/wertsachen-auf-reisen/
Mango Verde meint
Hallo Carina,
toller Artikel, gefällt mir sehr gut und ich finde mich da total wieder. Ich teile ihn gerne, da ich finde, dass er viel Nährwert für uns reiselustigen Frauen hat.
LG
Vivien
Carina meint
Danke Vivien!
Freut mich, dass er Dir gefällt 🙂
Liebe Grüße,
Carina
K meint
Ich finde den Beitrag wirklich super und die Worte sind passend getroffen und ermutigen mich.
Ich werde ab August 5 Wochen mit 2 Freundinnen durch Kolumbien reisen, danach geht es für mich 6 Wochen alleine weiter nach Ecuador und habe ein etwas mulmiges Gefühl. Ich freue mich total, war schon 2 Monate allein in Südostasien, wo ich mich keine Minute unsicher gefühlt habe.
In Südamerika wird es vielleicht anders. Aber wie dein artikel so schön sagt, man (Frau) soll nur die Sachen machen, bei die sie sich wohlfühlt!
Lara meint
Hallo,
wie gut, dass du heil aus diesen Situationen heil herausgekommen bist.
Als Frau allein gibt es immer wieder diese Momente wo man sich fragt, ist es wirklich sicher?
Aber davon sollte sich niemand vom Reisen abhalten.
Katharina meint
Das Thema Sicherheit ist wirklich kniffelig. Einerseits will man mutig sein und abenteuerlustig. (Carina nennt es immer so schön „aus der Komfortzone ausbrechen“) Anderseits muss man das Thema natürlich ernst nehmen, gerade als alleinreisende Frau. Es wäre sehr blauäugig zu denken, dass auf Reisen schon nichts passiert.
Ich war gerade in Barcelona und habe mich natürlich auch mit dem Thema Taschendiebstahl auseinander gesetzt. Auffälligen Schmuck hab ich gleich daheim gelassen. Ausweis und Kreditkarte im Hotelzimmer deponiert und anstatt Geldbeutel nur ein kleines Stoffsäckchen mit etwas Bargeld. Die EC Karte hab ich in den Tiefen meiner Umhängetasche (!) verstaut. Vielleicht will man sich ja doch was schönes kaufen oder ins Restaurant zum Essen.
Was soll ich sagen, bei mir hat es funktioniert. Ich wurde nicht beklaut. Glück gehabt. Ich könnte damit leben wenn man mich „nur“ beklaut hätte, ohne dass ich es mitkriege.
Ein anderer Hotelgast wurde direkt vorm Hotel um sieben Uhr abends überfallen. Man hat ihm die Goldkette vom Hals gerissen. (Das war übrigens ein großer, kräftiger Mann… nur so am Rande) Und ein Pärchen wurde morgens um fünf auch direkt vor meinem Hotel überfallen.
Es war der Tag meiner Abreise, deswegen war ich so früh wach. Ich habe dann ein Taxi zum Placa de Catalunya genommen von wo der Aerobus abfährt. Eigentlich wollte ich laufen, es waren ca 15 Minuten zu Fuß. Hab dann aber doch kalte Füße gekriegt.
Lange Rede, kurzer Sinn. Mit einer guten Mischung aus Bauchgefühl und gesunden Menschenverstand fährt man sicher gut. Ein Restrisiko bleibt immer. Davon lassen wir uns aber nicht abhalten die Welt zu bereisen. 😉
Carina meint
Sehr schön beschrieben, Katharina – und trifft es ganz genau in der Mitte!
Liebe Grüße,
Carina
Mia meint
Hallo Carina,
das ist der dritte post, den ich nun von dir lese und ich muss sagen du sprichst mir aus der Seele. Ich habe sehr ähnliche Erfahrungen gemacht und Weisheiten versammelt.
Damals als ich zum ersten Mal alleine reiste, gab es noch keine smart phones, sondern Telefonzellen. Selbst das Internet war in den Anfängen. Ich war in Asien unterwegs und habe gelernt auf meinen Instinkt zu hören. Vor allem in schwierigen Situationen. Dazu muss ich auch sagen, dass ich nur tagsüber unterwegs war und enge Gassen und abgelegene Gegenden gemieden habe. Nachts war ich nur in Begleitung von Menschen, die ich vorher „abgecheckt“ hatte, unterwegs.
Ich bin der Meinung, dass, wenn man einige Zeit mit Personen verbringt und immer noch ein gutes Gefühl hat, sich das wahrscheinlich nicht so schnell ändert. Gibt es dazu eigentlich einen Post?
Ich finde man lernt sich selbst aber auch andere nirgendwo so gut einzuschätzen wie beim alleine reisen.