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Es ist schwer für mich zu greifen – aber heute endet mein viertes Jahr als Dauerreisende (auch wenn Du das nach dem Ende des Artikels vielleicht mit mir diskutieren willst), und morgen beginnt mein fünftes.
Am 29. September 2013 bin ich nach Edinburgh aufgebrochen und habe zum zweiten Mal* alles hinter mir gelassen. Dieses Mal auch nicht mit der festen Absicht, zurückzukommen.
Wenn Du gerade hier reingestolpert bist, lies vielleicht erst mal über das erste, zweite und dritte Jahr. Aber auch ohne sie nehme ich Dich heute wieder mit auf eine wilde Reise. Nicht mehr ganz so wild allerdings wie die Jahre zu vor. Dafür mit so einigen Pleiten & Pannen…
Startschuss: Chiang Mai, Thailand (2 Monate)
In Chiang Mai das dritte Jahr begonnen und beendet, startete auch hier mein viertes.
Haltestelle #2: Scarborough, Perth, Western Australia (10 Tage)
Wann immer ich das Gefühl habe, meine Seele braucht Streicheleinheiten, zieht es mich nach Australien zurück. Ganz besonders nach Westaustralien. Diese Ecke schafft es einfach immer, mir ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, egal was gerade in mir vorgeht. Und Roadtrips ja sowieso, also…
Haltestelle #3: Green Head, Western Australia (1 Nacht)
Dieses Mal mit Lori unterwegs, dem VW Bulli von Dani & Paul, merkte ich schon in Green Head, wie sehr es mich in die Abgeschiedenheit zog und zurück nach Coral Bay.
Haltestelle #4: Billabong, Western Australia (1 Nacht)
Deswegen machte ich auch keine großen Stopps und fuhr zügig über die üblichen Verdächtigen – Green Head und Billabong – direkt zu meinem absoluten Lieblingsort.
Haltestelle #5: Coral Bay, Western Australia (2 Wochen)
Coral Bay. Falls Du die bisherigen Jahre bereits gelesen hast, kann ich Dir nicht mehr viel Neues dazu erzählen. Dieser Ort erdet mich. Hier kann ich durchatmen, den Baby-Haien morgens beim Schwimmen zuschauen, immer mal nach Delfinen Ausschau halten und einfach komplett abschalten.
Haltestelle #6 & #7: Billabong & Green Head, Western Australia (je 1 Nacht)
Nach zwei Wochen, die sich trotzdem irgendwie zu kurz anfühlten, fuhr ich mit Lori wieder zurück nach Perth. Ohne großen Schnickschnack. Sternenhimmel des Outbacks natürlich inklusive.
Haltestelle #8: Scarborough, Freemantle & Leederville, Western Australia (1 Woche)
Dieses Mal zog mich Dani in eine neue Ecke von Perth: Leederville. Und schon nach meinem ersten Besuch dort konnte ich es nicht fassen, dass ich nach all diesen Jahren, dieses Schmuckstück erst jetzt für mich entdeckte. Street Art ohne Ende und die hübschesten Cafés, die Du Dir vorstellen kannst.
Haltestelle #9: Chiang Mai, Thailand (2 Wochen)
Dank lieber Menschen, wie Carina von Travel Run Play und Jenny & Basti von 22places*, wurde mein Weihnachten und Silvester dieses Jahr tatsächlich so, dass es sich auch danach anfühlte. (Trotzdem extrem entspannt – Carina und ich sahen dem Feuerwerk an Silvester von unserem Dach aus zu und verbrachten den Abend damit, beim Film „Trolls“ mitzusingen. Von der Couch aus. #couchpotato vs #partyanimal)
Chiang Mai ist nach vier Jahren eine feste Konstante in meinen Reisen und in meinem Leben und ich bin mittlerweile sicher, ich werde immer wieder hier ankommen, heimkommen und wohnen.
Haltestelle #10: Frankfurt, Deutschland (1 Woche)
Um nicht den halben Globus auf einmal zu umrunden und dem Jetlag ein Schnippchen zu schlagen, legte ich in Deutschland einen kurzen Zwischenstopp ein, bevor es weiterging, zu einem aufregenden Auftrag der ganz anderen Art.
Schon im Herbst fragte mich Piper, ob ich daran Interesse hätte, Lesungen* auf einem Kreuzfahrtschiff zu halten. Nach einigen Vertragsverhandlungen mit der Kreuzfahrt-Reederei und einem sorgfältigen Abwägen meiner bekannten Seekrankheit („großes Schiff… was soll da schon passieren… Schiffs-Stabilisatoren machen heutzutage Seekrankheit zu einer Seltenheit… ach, ich versuch’s einfach mal!“) war diese Reise also in Stein gemeißelt.
Haltestelle #11: Havanna, Kuba (4 Tage)
Da die Abfahrt der MS Berlin, dem ehemaligen Traumschiff, in Havanna, Kuba, für mich starten sollte, griff ich die Gelegenheit beim Schopf, um diese Insel endlich auch einmal zu besuchen, bevor sie durch den Tourismus total verändert werden würde.
Oder noch mehr, besser gesagt. Ich muss zugeben, ich kam trotzdem mit der Realität dort nicht gut zurecht. Daher zog ich mich nach nur vier Tagen zurück nach Mexiko.
Haltestelle #12: Playa del Carmen, Mexiko (1 Woche)
In Playa del Carmen stürzte ich mich also in die Arbeit, um mich darauf vorzubereiten, auf der Kreuzfahrt 2,5 Wochen komplett offline zu sein. Oder zumindest die meiste Zeit davon.
Ich stattete mich mit E-Books aus, lud mir Filme auf den Laptop und nutzte die Gelegenheit, in traumhafter Atmosphäre Fotos für das neue Design von Um 180 Grad schießen zu lassen. Sind doch nicht schlecht geworden, oder?
Haltestelle #13: Tulum, Mexiko (1 Woche)
Tulum erklärt sich ja fast von selbst. Ein kurzer Stopp, um Sonne und Meer zu tanken. Also… ich meine eines, an das ich mich legen kann und auf dem ich nicht herumschippere!
Haltestelle #14: Havanna, Kuba (2 Nächte)
Zurück in Havanna gab ich der Innenstadt eine kurze, zweite Chance, bevor es für mich hieß: alle Mann an Bord!
Überquerung #15: Atlantik, irgendwo, quer über den Globus (2,5 unendlich lange Wochen)
Ich hatte keine Ahnung, wie schlecht es mir gehen würde.
Nachdem mir zuvor jeder gut zuredete und versicherte, dass das heutzutage alles kein Problem mehr sei, und mir einfach riet, ein paar Tabletten einzupacken, bestätigte mir dann, als ich auf dem Schiff war, plötzlich jeder, dass das auf kleineren Kreuzfahrtschiffen natürlich noch etwas anderes ist und der Atlantik eine besonders knifflige Überquerung mit teils heftigem Seegang. Yay.
Ich verbrachte also zwei Wochen in meiner Koje und krabbelte mehr oder weniger ins Bad und zurück. Nach etwa zwei Wochen war ich zumindest so weit angepasst, dass ich mit der Hilfe meiner Tablette wenigstens eine der zwei vereinbarten Lesungen halten konnte.
Eine Karriere in der Kreuzfahrt kann ich nun mit 200%iger Sicherheit ausschließen.
Zwischenstopp #16: Puerto Plata, Dominikanische Republik (1 Tag)
Ich muss gestehen, hier habe ich es nur in den Hafen geschafft. Noch zu Beginn der Reise, also zumindest auf den Beinen, ging es mir nach drei Tagen auf See allerdings an Land genauso schlecht wie auf dem Schiff. Landkrankheit nennt sich das, erfuhr ich dann. Ich lerne doch nie aus.
Zwischenstopp #17: Saint Martin, äh, irgendwie Frankreich und Niederlande?! (1 Tag)
Nach nur einem weiteren Tag auf See schaffte ich es hier zumindest, mich einer Gruppe anzuschließen und an den Strand zu fahren, mich auf einer Liege zu platzieren und aufs Meer zu starren. Ich schwöre, meine Liege hatte Seegang!
Zwischenstopp #18: Antigua & Barbuda (2 Tage)
Im Hafen liegend erholte ich mich ein wenig, auch wenn ich tatsächlich lieber auf dem Schiff war als an Land. Das ist das Seltsame: Der Körper passt sich den Wellenbewegungen an. Und an Land? Fehlt er ihm dann plötzlich.
Also wanderte ich nur wenige Stunden am Tag hinaus in ein Restaurant, um deren Internet zu schnorren, meinen Freunden mein Leid klagen zu können und mich seelisch und moralisch auf den größten Teil der Reise vorzubereiten.
Zwischenstopp #19: Ponta Alegra, Azoren, Portugal
Hier fehlte nicht viel und ich hätte den Boden geküsst, ehrlich. Auch wenn ich in der Bibliothek dort, in die ich mich sofort verzog, das Gefühl hatte, ich würde schwanken wie ein Schiff, fühlte ich mich wie im absoluten Himmel, mich im Internet wieder mit Menschen austauschen zu können und meine E-Mails beantworten zu können.
Solche einfache Dinge konnten mich plötzlich glücklich machen.
Viel gesehen habe ich leider nicht, denn nach diesen zwei Wochen war ich ordentlich schlapp und das Wetter leider auch nicht besonders berauschend. (Lies: graue Wolken und Regen)
Haltestelle #20: Lissabon, Portugal (2 Monate)
In Lissabon angekommen, hatte ich große Erwartungen, nun endlich an Arbeit aufzuholen, und musste mich die erste Woche leider schnell gleich wieder geschlagen geben. Die Landkrankheit war nun nach der langen Zeit im Seegang ordentlich ausgeprägt, und so verbrachte ich die ersten Tage erst mal wieder liegend, damit mir nicht dauerhaft übel war und um die Kopfschmerzen abzumildern. Mein Körper ist eine echte Pienze…
Danach ging es leider nahtlos über in das nächste Tief. Ich hatte mich mit meiner zu optimistischen Planung von gleich zwei Neugestaltungen meiner vier Seiten komplett übernommen, und technische Probleme und damit Mehraufwand trieben mich fast in den Wahnsinn. Aber nach diesen zwei Monaten konnte sich das Ergebnis auf meinem zweiten Baby Um 180 Grad und meiner Portfolio-Seite dann wirklich sehen lassen!
Leider hatte ich danach im Umkehrschluss nicht so viel von Lissabon gesehen, wie ich gerne wollte. Aber es muss schließlich immer ein Grund zum Wiederkommen geben, oder?
Haltestelle #21: London, Großbritannien (1 Woche)
Von Lissabon aus verordnete ich mir selbst Urlaub! Also schaufelte ich mir eine Woche frei, suchte mir eine kleine, gemütliche Unterkunft in Notting Hill und verbrachte eine Woche nur damit, durch die bunten Straßen zu stromern und schöne Bilder zu schießen. Meine schönste Art von Urlaub.
Haltestelle #22: Irgendwo in Deutschland (4 Monate)
Nach diesem aufreibenden halben Jahr war ich einfach ausgebrannt. Ich hatte keine große Lust auf neue Ziele, ich brauchte Zeit zum Durchatmen, und so – halt Dich fest – folgte ich einem Wink des Schicksals und unterschrieb zum ersten Mal seit über fünf Jahren wieder einen festen Mietvertrag.
Irgendwo in Deutschland, in einer wunderschönen kleinen Stadt auf dem Land, fand ich vier Wände, in die ich ein Bett stellte, an die ich ein paar Bilder meiner Reisen hängte und nach langer Zeit meiner Winterjacke einen festen Platz zum Aufhängen gab.
Aber auch hier sollte ich nicht ganz zur Ruhe kommen, und nicht einmal zwei Monate, nachdem ich dort einzog, schlug der Blitz in unser Dach ein. Ja, wortwörtlich. Und kein bisschen lustig. Ich hab übrigens die Dachwohnung…
Haltestelle #23: London, Großbritannien (4 Tage)
Nachdem ich bei meinem ersten Besuch in London keine Karten mehr für die Warner Brothers Studio Tour zu Harry Potter ergattern konnte, das aber ein absolutes Muss für einen Hardcore-Fan wie mich ist, schnappte ich mir im August eine liebe Freundin und holte das nach. Und wow – hat sich das gelohnt!
(Die Bilder-Flut davon findest Du auch bei mir auf Instagram!)
Haltestelle #24: Marrakech, Marokko (1 Woche)
Es war die längste Zeit, die ich in den letzten vier Jahren an einem Ort verbracht habe, und sie hat mir vieles, aber ganz besonders eines gezeigt: Ich bin kein Mensch, der Wurzeln braucht, die vier Wände haben. Meine Wurzeln liegen bei besonderen Menschen, an vielen verschiedenen Orten.
Und daher war es Zeit, wieder aufzubrechen. Bis Mitte Mai bin ich nun also wieder wie gewohnt Reisende. Als Erstes ging es daher an einen Ort, der schon unglaublich lange auf meiner Wunschliste stand (Punkt 19) und der mich kräftig aus meiner Komfortzone wirft. Mehr dazu auch ganz bald…
Mein viertes Jahr in Reisezahlen:
Für mich bisher unbekannte Haltestellen: 8/24 (so fühlte es sich auch an)
Reiseziele als Wiederholungstäter (schon bekannt): 10/24 (vor allem Herzensorte)
Anzahl der Flüge und ihre CO²-Kompensation (komplettes Jahr 2017): 13 Flüge, 1 Kreuzfahrt = 368 € über Atmosfair kompensiert
In einem Jahr mehrmals gestoppt: 6/24 (allerdings auch hier die Stopps des WA-Roadtrips mitgezählt, die ich beim Hin- und Rückweg besucht habe)
Bereiste Länder: 11, aber ich finde, die einzelnen Tage im Atlantik auf karibischen Inseln, von denen ich nicht viel gesehen habe, zählen nicht, daher eigentlich nur 8 und damit Gleichstand mit dem Jahr zuvor.
Meine persönlichen 3 Highlights: meine Herzensorte, Chiang Mai, Scarborough und in Deutschland bei meinen Lieben.
Meine persönlichen Tiefpunkte: Davon gab es leider in diesem Jahr so einige… die Kreuzfahrt als Ganzes war wirklich nervenaufreibend, die Zeit in Lissabon dank meiner Arbeit leider auch, und der Blitzeinschlag ist auch nicht unbedingt meine schönste Erinnerung.
Veranstaltungen/Events: Zählt die Lesung, mit Medikamenten zugeballert, auf dem Kreuzfahrtschiff?!
Im Kopf & im Herzen…
Mein anstrengendstes Jahr bisher. Und ein Jahr, das wirklich eine regelrechte Auszeit von mir eingefordert hat.
Ich habe ein Selbstexperiment gestartet und mir wieder eine Wohnung zugelegt, nur um zu entdecken, dass ich immer noch nicht für diese Art Sesshaftigkeit bereit bin. Es vielleicht nie wieder sein werde. Aber genau darum ging es mir: diesem Bauchgefühl zu folgen, die Zeit danach zu genießen und einfach zu sehen, was sie mit mir macht. Wie es damit weitergeht? Du wirst es ganz bald erfahren!
Nun kann ich es kaum erwarten, was das fünfte Jahr für mich bereithält!
Schon gewesen:
Der Ausbruch des Reisefiebers: Von Solo-Reisen und der Sucht nach Freiheit! oder: Wie ich das Alleinreisen für mich entdeckte…
Ein Jahr auf Reisen: Von Beduinen, den letzten freien Orang-Utans & einem Zug quer durch Kanada!
Zwei Jahre auf Reisen: Von Wolkenkratzern in New York City, Quesadillas und Cenoten in Mexiko und Reisfeldern auf Bali!
Drei Jahre auf Reisen: Von Roadtrips in Australien, Neuseeland und der Westküste der USA! #roadtripfieber
Christiane meint
Hallo Carina, Deine Abenteuer kommen immer wieder zu mir, so wie jetzt wo ich mich frage WAS WILLST DU DENN?
Ich bin seit Juli Wohnungslos unterwegs, aus Luxemburg weg: USA, Vancouver 3 Tage, Norwegen, Holland , in Köln habe ich bei einer Freundin ein Zimmer wo ich meine Kleider hab. Mietwohnung nehmen geht im Moment nicht, fühle aber schon Bedarf wo länger :)) , 3 Monate maximal zu sein…Ich möchte das schon gerne bald klar haben , weil ich nicht im Winter im Kalten Luxemburg , Deutschland sein will. Zumindest DAS weiss ich schon! Danke fürs inspirieren
Sese meint
Hey Carina,
ich freue mich immer wieder, wenn in meinem E-Mail Postfach ein Newsletter von deinem Blog erscheint. Deine Reiseerfahrungen und die Ehrlichkeit inspirieren mich total. Dein 4. Jahr scheint sehr nervenaufreibend gewesen zu sein aber das gehört ja zum Leben dazu. Es ist dennoch auch schön zu lesen, dass du trotzdem zu den Orten zurückfindest, die dich wieder erden und glücklich machen.
Viele Liebe Grüße