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Diesen Artikel handelt von meinem 5. Reisejahr, von Oktober 2017 bis September 2018.
Diese Jahresreflexion meines 5. Jahres ist schon lange überfällig. So lange, dass ich, während ich den Artikel begonnen habe, schon die Halbzeit des sechsten Jahres feiern konnte und im Grunde auch das siebte Jahr sogar noch als Rückblick aussteht. (Sind schon in Planung!)
Das achte hat sich, aus verschiedenen bekannten und privaten Gründen, als mein erstes Jahr seit 2013 herausgestellt, in dem ich so gut wie nicht gereist bin – zumindest im Vergleich zu den sieben Jahren zuvor.
Aus mehreren Gründen ist es mir anfangs schwergefallen, mein Jahr auf Reisen zu reflektieren. Und wurde dann abrupt zusätzlich unterbrochen, als sich unsere Welt auf den Weg in den Schleudergang begeben hat.
Vielleicht fiel es mir beim Start des Artikels aber auch so schwer, weil ich rund um das Jubiläum und den Abschluss meines vierten Jahres schon nicht ganz sicher war, ob ich noch auf dem richtigen Weg war.
Aber auch nach all den Veränderungen, vielen, vielen Reflexionen und einer kompletten Umstellung meines Lebensstils kann ich mit definitiver Sicherheit sagen, dass die Lust auf neue Orte und das Fernweh nach bekannten Orten auf der ganzen Welt (was sich somit immer eher wie Heimweh anfühlt) immer noch genauso stark ist wie in meinem ersten Jahr.
(Hier findest Du alle meine bisherigen Jahresrückblicke.)
Lass mich also – fast genau zu dem Datum, das mein 8. Jahrestag als Dauerreisende hätte werden können – mal in Erinnerungen schwelgen und Dich mit durch mein 5. Jahr in der Welt nehmen…
Startschuss: Essaouira, Marokko (3 Tage)
Im September des letzten Jahres (Wir befinden uns zeitlich hier in 2017. Mein Jahr auf Reisen beginnt immer wieder Anfang Oktober, in dem ich 2013 zum ersten Mal dauerhaft aufgebrochen bin.) landete ich in einem komplett neuen Land für mich und hatte Schwierigkeiten, mich dort wirklich wohlzufühlen.
Also flüchtete ich aus dem touristischen Marrakesch nach einer Woche für eine kurze Auszeit ans Meer, nach Essaouira. Für mich ein kleiner Geek-Moment: Hier wurden Szenen aus Game of Thrones gedreht.
Aber auch das hat mich in Marokko nicht ganz für sich gewinnen können.
Haltestelle #1: Meknès (4 Tage)
Mit dem Zug fuhr ich weiter nach Meknès und übersprang ganz bewusst einen weiteren Touristenstrom in Fèz. Meknès war wie eine sanfte Brise Marokkos. Deutlich aufgeschlossener, entspannter und weniger touristisch.
Ich fing an, ein wenig aufzuatmen, und lernte in meiner fast surrealen Unterkunft eine weitere Reisende kennen. Zusammen mit ihr flüchtete ich für einen Tagesausflug nach Volubilis und hätte es nicht besser treffen können. Endlose Weite, mystisch wirkende Ruinen und Wege mitten durch Olivenhaine.
Die Bilder brannten sich nicht nur in mein Gedächtnis, sondern füllten auch meine Kamera genauso wie mein Herz. Hier genoss ich Marokko zum ersten Mal wirklich voll und ganz.
Haltestelle #2: Chefchaouen (4 Tage)
Meine Wunschliste enthält nicht mehr massenweise Orte und Ziele, aber die blaue Stadt stand seit vielen Jahren darauf. Etwas ernüchtert, durch den stark touristischen Touch, lief ich trotzdem drei Tage lang durch die vielen kleinen Gassen und versuchte, die verstecktesten Winkel und Ecken zu finden.
Haltestelle #3: Tarifa (1 Woche)
Nach meiner Flucht aus dem Fremdheitsgefühl habe ich mit der Fähre von Tanger nach Tarifa den Sprung zurück nach Europa gemacht.
Es dauerte ganze drei Tage, bis ich das Verhalten endgültig wieder abgelegt hatte, nicht mit gesenktem Kopf durch die Straßen zu laufen und Augenkontakt zu vermeiden, um nicht angesprochen zu werden.
Tarifa war eine Wohltat. Klein und übersichtlich, habe ich mich hier sehr schnell sehr wohlgefühlt. Vor allem mit den vielen traumhaften Cafés und Restaurants in der „Old Town“.
Meine Lieblinge? Café Taller und Café 10, beide in der Calle Nuestra Señora de la Luz.
Haltestelle #4: Granada (1 Woche)
Danach zog es mich aus der Gemütlichkeit in eine größere Stadt. Aber wem mache ich hier was vor… die Alhambra hat mich vor allem hierhergezogen. Die Stadt ist nett, aber touristisch. Die Alhambra war den Besuch aber absolut wert!
Kurzer Zwischenstopp: Deutschland
Um nicht mit großem Gepäck zu reisen, hatte ich einen abschließenden Stopp in Deutschland vorab schon geplant, bevor es endgültig wieder auf die Winterflucht ging. Und wohin wohl? In eine meiner Lieblingsstädte natürlich!
Haltestelle #5: Chiang Mai, Thailand (2 Monate)
Chiang Mai. Muss ich nach den drei Jahren davor dazu überhaupt noch etwas sagen? Ich vermute nicht.
(Es hat definitiv geholfen, dass zeitgleich auch Jenny & Basti in Chiang Mai versackt sind. Und natürlich, dass sie mich mit ins 3D-Museum* geschleppt haben…)
Durchatmen war angesagt. Ankommen. Und sich wie zu Hause fühlen. Hier war ich keine Touristin oder Reisende mehr, sondern lebte einfach nur entspannt für zwei Monate so etwas wie Alltag.
Haltestelle #6: Luang Prabang, Laos (2 Tage)
Nachdem mir klar wurde, dass ich mit Chiang Mai noch nicht fertig war, aber mein Visum das leider anders sah und mich zum Ausreisen zwang, legte ich einen kurzen Besuch in Luang Prabang ein. Das erste Mal, dass ich Laos seit meiner allerersten langen Reise* 2012 wieder besucht habe.
Die Stadt ist deutlich touristischer geworden, aber entwickelt sich im Vergleich zu anderen Ecken, wie Bali oder Chiang Mai, trotzdem noch sehr langsam. Was definitiv etwas Gutes ist.
Haltestelle #7: Chiang Mai, Thailand (3 Wochen)
Es hat deutlich dazu beigetragen, dass sich mittlerweile einige meiner Lieblingsmenschen in dieser Stadt angesammelt hatten, um mich zurückzurufen. Aber ganz ehrlich? Ich bin dieser Stadt mittlerweile einfach verfallen.
Haltestelle #8: Koh Samui, Thailand (2 Wochen)
Ich geb es mal ganz offen zu: Diese Insel hat sich leider nur in die Reihe der thailändischen Inseln gesellt, denen ich nicht wirklich etwas abgewinnen konnte.
Ich bin definitiv kein Thai-Insel-Typ. Zu wuselig, viel zu touristisch, viel zu… Backpacker-Alkohol-Party-lastig. Nicht mein Ding…
Was nicht bedeutet, dass ich nicht mit einem meiner Lieblingsmenschen zusammen das beste aus der Insel rausholen konnte.
(Merke: Wandern zum höchsten Punkt der Insel? Verdammt anstrengend!)
Haltestelle #9: Chiang Mai, Thailand (2 Wochen)
Bevor es mich in die erste große Kooperations-Reise des Jahres zog, sammelte ich in Chiang Mai noch mal meine hinterbliebenen Gepäckstücke ein, um mich dann in das nächste Abenteuer zu stürzen…
Haltestelle #10: Neu-Delhi, Indien (2 Tage)
15 Tage – von Neu-Delhi bis nach Kathmandu. In einer Gruppe.
Während ich mich noch am Flughafen gefragt habe, ob ich sie eigentlich noch alle habe (wir erinnern uns: ich bin eine hardcore Introvertierte und brauche mehr Raum als die NASA), hatte ich dann vor Ort in Neu-Delhi ganz schnell ganz andere Sorgen als die 11 Menschen in meiner Gruppe.
Nämlich die 21 Millionen Menschen in dieser Stadt.
Haltestelle #11: Āgra, Indien (2 Tage – Taj Mahal)
Nachdem ich also schon am Abend meiner Ankunft froh war, zu einer kleinen Gruppe Mitreisenden zu gehören, um mich in diesem überwältigenden Land nicht völlig verloren zu fühlen, ging es auch gleich am nächsten Tag schon in Richtung eines der sieben Weltwunder der Moderne…
Haltestelle #12: Orchha, Indien (2 Tage – Holi Festival)
Kaum hatte ich verarbeitet, wie sehr dieses Gebäude mich von den Socken gehauen hat (und das, obwohl meine Erwartungen daran schon recht hoch waren), kam der nächste Höhepunkt: Ohne es zu wissen (Asche auf mein Haupt für meine naive Unwissenheit), hatte ich die Reise genau über den Zeitraum gebucht, in dem in Indien das Holi-Festival stattfindet – das Fest der Farben, das böse Geister vertreibt.
Und wir haben sie definitiv vertrieben…
Haltestelle #13: Varanasi, Indien (3 Tage)
Spätestens nach diesen intensiven Tagen und Erlebnissen hätte ich mir nicht mehr vorstellen können, Indien alleine zu bereisen. Zu überwältigend und viel zu viele Gedanken und Momente, die ich unbedingt teilen wollte.
Gleichzeitig hätte ich auch nie gedacht, wie schnell mir völlig fremde Menschen so sehr ans Herz wachsen können. Diese Reise war die erste von einigen, die mir in meinem Reisejahr Lektionen erteilt haben, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie noch zu lernen hatte.
Haltestelle #14: Lumbini, Nepal (2 Tage)
Nach knapp etwas über der Hälfte unserer Reise machten wir uns auf den Weg nach Nepal. Deutlich ruhiger, aber faszinierend in seiner ganz eigenen Art und Weise, hat mich auch dieses Land total überraschend in seinen Bann gezogen.
Haltestelle #15: Pokhara, Nepal (2 Tage)
Ich könnte gefühlt Tausende Fotos hier teilen. An diesem Abschnitt des Rückblicks sitze ich jetzt schon eine gute Stunde, weil ich mich nicht entscheiden kann, welche es noch in den Artikel schaffen sollen.
Mal ehrlich, kannst Du es mir bei solchen Schnappschüssen verdenken??
Haltestelle #16: Kathmandu, Nepal (2 Tage)
Diese Stadt. Ich kann es bis heute nicht in Worte fassen, aber ich hab mich auf den ersten Blick in sie verliebt.
Trotz ihrer Wuseligkeit. Trotz der noch immer offensichtlichen Spuren des Erdbebens und trotz der Tatsache, dass die einzige Straße, die nach Kathmandu führt, eine ist, bei der man besser 80% der Fahrt die Augen zumacht und hofft, nicht in den Abgrund zu rutschen.
Haltestelle #17: Chiang Mai, Thailand (2 Wochen)
Zurück in Chiang Mai hatte ich kurz Zeit, Luft zu holen und all diese wahnsinnigen Eindrücke zu verarbeiten und in Artikel zu verpacken.
Haltestelle #18: Silom, Bangkok, Thailand (4 Tage)
Auf dem Weg von einem meiner Herzensorte zum nächsten, habe ich seit langem mal wieder einen Zwischenstopp in Bangkok eingelegt. In den Jahren zuvor war es mir hier immer viel zu wuselig. Aber nach Indien konnte mich nichts mehr schocken.
Wer allerdings mal gesagt hat, dass es in Bangkok nichts gibt, was es nicht gibt – hatte definitiv recht.
Haltestelle #19: Scarborough, Westaustralien (3 Wochen)
Es war dringend Zeit, zu verschnaufen. Und mal ein bisschen von der Arbeit aufzuholen, die in den letzten Wochen ordentlich liegen geblieben war. Wie immer konnte ich das am besten an einem meiner Herzensorte auf der Welt.
Also verzog ich mich in die Untermiete einer Wohnung 100 Meter vom Strand entfernt und versuchte, mal Luft zu holen. Es blieb allerdings kaum genug Zeit, bevor die nächsten traumhaften Eindrücke auf mich einprasselten…
Haltestelle #20: Roadtrip Südwestaustralien (1 Woche)
Das ist nicht ganz fair, ich weiß: Dieser Roadtrip hat eigentlich noch locker 10 eigene Haltestellen – aber der Artikel muss ja irgendwann mal auch ein Ende finden können, richtig?! (Ich schwitze hier ein bisschen, so viele Eckpunkte unter den Tisch fallen zu lassen… ehrlich.)
Also lass ich die Fotos sprechen:
Auch dieses Mal hatte ich mich mit Jenny & Basti zusammengeschlossen und in zwei Häusern auf Rädern (ich in einem Campervan, die beiden in einem Wohnmobil, das eine 6-köpfige Familie hätte unterbringen können) erkundeten wir die untere Schleife von Perth bis nach Albany und im Inland dann wieder zurück.
Haltestelle #21: Fremantle, Westaustralien (1 Woche)
Dieses Mal war es endgültig um mich geschehen! Ursprünglich hatten wir uns zu dritt hier einfach ein Airbnb gebucht, um vor einer großen Kooperationsreise noch mal ein bisschen die To-do-Listen zu leeren – aber diese Woche hat gereicht, um mich endgültig in diese… ähm… Vorstadt?! zu verlieben.
PS: Alle heimlichen und nicht-so-heimlichen Hipster (*hebterrötenddieHand*) sind hier sehr, sehr gut aufgehoben…
Haltestelle #22: Roadtrip Westaustralien (10 Tage)
Wo soll ich hier bloß anfangen?! Meine absolute Traumkooperation – das war definitiv eine der „beruflichen“ Visionen, von denen ich nicht einmal wusste, dass ich sie hatte, als ich professionelle Reisebloggerin wurde. Westaustralien schickte uns in zwei Teams, Carina von Travel Run Play mit mir und Jenny und Basti als zweites Team, entlang der Westküste Australiens auf zwei Roadtrips.
All meine Lieblingsziele, in die ich mich 5 Jahre zuvor verliebt hatte, lagen aufgereiht wie eine Perlenkette vor uns. Und nichts davon enttäuschte! (Pfff. Natürlich nicht… ist schließlich Westaustralien!)
Von Perth über Rottnest Island (wo wir Mädels dem Wahnsinn einen Namen gaben und uns freiwillig aus einem kleinen Flugzeug warfen) zu den Pinnacles, Kalbarri Nationalpark, zu Monkey Mia und seinen Delfinen.
Bis Carina und ich schließlich in Exmouth ankamen und die einmalige Gelegenheit hatten, im geschützten Nationalpark an der Blue Lagoon im Busch zu übernachten.
Schon wieder muss ich hier mindestens 10 Haltestellen in eine packen, aber mehr im Detail kannst Du in diesem Artikel schwelgen: Westaustralien pur: 11 ½ kleine und große Schritte aus Deiner Komfortzone
(Ok, die Befangenheit bei Westaustralien dürfte damit bestätigt sein – diese „Haltestelle“ hat die Bilderflut endgültig gesprengt…)
Haltestelle #23: Irgendwo in Deutschland (2 Wochen)
Mitte Mai ging es mit all diesen neuen Bildern auf der Speicherkarte, in meinem Kopf und mit einem tiefen Seufzer zurück nach Deutschland. Mir war zu diesem Zeitpunkt nicht klar, dass es – aus verschiedenen Gründen – die letzte Reise nach Australien werden sollte, für eine lange Zeit… aber wer konnte das schon ahnen?!
Haltestelle #24: Mallorca, Spanien (1 Woche)
Meine dritte Kooperationsreise des Jahres war eine der ganz anderen Art. Hier ging es nicht darum, Sehenswürdigkeiten zu knipsen und Orte komplett neu für mich zu entdecken – sondern statt im Außen nach innen zu schauen.
In einer wunderschönen Finca in einem abgelegenen mallorquinischen Ort verfiel ich gründlich und endgültig dem Yoga. Bisher, muss ich gestehen, konnte ich dem Hype nicht viel abgewinnen. Aber nach einer Woche im Retreat erkannte ich, wie viel ruhiger mein Kopf durch das abendliche Yin-Yoga geworden war (einer, der normalerweise keine fünf Minuten stillsteht) und wie viel stärker mein Körper durch die Mischung aus Vinyasa morgens wurde.
Auch wenn ich mich an den späteren Tagen mit kräftigem Muskelkater aus dem Bett zur Yogastunde plagen musste…
Haltestelle #25: Irgendwo in Deutschland (3 Wochen)
Auspacken. Umpacken. Kurz verschnaufen. Weiter ging es – ins nächste große Abenteuer des Jahres!
Haltestelle #26: Arusha, Tansania (2 Tage)
Vor dieser Reise sammelte ich in etwa gleiche Mengen an Respekt und absoluter Vorfreude. Meine zweite Kooperationsreise mit G Adventures und meine vierte des Jahres insgesamt (ich sag’s ja… dieses Jahr war wild! Im wörtlichen Sinne…) war auch mit eins der Höhepunkte meines Lebens. Und das sage ich nicht leichtfertig.
In Arusha startend, ging es für mich auf Safari in Tansania. (Ich werde gar nicht erst versuchen, die Bilderflut in irgendwelchen Grenzen zu halten… aber die volle Dröhnung findest Du auch hier.)
Haltestelle #27: Safari im Serengeti NP (5 Tage)
Meine kleine Gruppe von 10 Teilnehmenden und ich schliefen in Zelten mitten im Nirgendwo, fuhren durch endlose Weiten, trafen auf echte Nomaden (die ohne Laptop…) und unzählige wilde Tiere, die mir absolut den Atem geraubt haben.
Die meiste Zeit konnte mein Verstand gar nicht begreifen, wie glücklich ich mich schätzen konnte, all das sehen und erleben zu dürfen. Es war eine der Reisen, bei der ich nach Hause kam und mein Weltbild sich völlig neu sortieren musste.
Haltestelle #28: Irgendwo in Deutschland (2 Monate)
Nach diesen aufregenden und – ganz offen zugegeben – auch schlauchenden Monaten brauchte ich eine Pause. Eine richtige. All diese wunderschönen Eindrücke und neuen Erinnerungen brauchten Zeit, um auch sacken zu dürfen. Und in ebenso schöne Artikel verpackt zu werden!
Haltestelle #29: New York City, USA (9 Tage)
Irgendwann fingen die Füße dann trotzdem wieder an zu kribbeln und zusammen mit einer Freundin zog es mich nun zum dritten Mal in den Big Apple. Ich hatte lange gehadert, ob ich unter dem regierenden Präsidenten tatsächlich in die USA reisen wollte. Aber ein sehr schlauer Artikel kehrte meinen Blickwinkel um. Sinngemäß empfahl er, lediglich in blaue Staaten zu reisen – und sie dort auch wissen zu lassen, wieso wir genau dort reisen und nirgendwo anders.
Als ich ein paar Tage in Manhattan verbracht hatte, stellte ich fest, dass es viel blauer auch nicht ging. Deutlicher künstlerischer und intellektueller Widerstand zeigte sich an fast jeder Ecke und stimmte mich etwas optimistischer als meine zuvor doch eher düstere politische Ansicht über die USA.
Reisen hat mir wieder einmal gezeigt, dass unser Denken von Stereotypen geprägt ist – egal wie sehr wir versuchen, sie abzulegen. Und dass nicht alle Menschen in einen Topf gehören, nur weil viele von ihnen querdenken. (Ja, die Zweideutigkeit ist heute in 2021 beabsichtigt.)
Die volle Flut meiner New-York-Fotos habe ich in einen separaten Artikel für Dich gepackt – und eine ganz spezielle Reiseanleitung für Feministinnen in dieser Stadt erstellt.
Haltestelle #30: Irgendwo in Deutschland (3 Wochen)
Zum Abschluss verbrachte ich den restlichen September und den Spätsommer wieder in Deutschland. Und hatte so einiges zu reflektieren, als sich mein Reisejahr abrundete und das nächste anstand…
Mein fünftes Jahr in Reisezahlen:
Für mich bisher unbekannte Haltestellen: 16 ½/30 (Silom mal als halbes Ziel eingerechnet))
Reiseziele als Wiederholungstäter (schon bekannt): 13/30 (vor allem Herzensorte)
Anzahl der Flüge und ihre CO²-Kompensation (komplettes Jahr 2018): 18 Flüge, 2 Fähren = 563 € über Atmosfair kompensiert
In einem Jahr mehrmals gestoppt: 2/30 (Deutschland und Chiang Mai – da zeichnete sich ein klares Muster ab…)
Bereiste Länder: 9, und damit ein Land mehr als die beiden Jahre zuvor
Meine persönlichen 3 Highlights: sind in diesem Jahr extrem schwer zu picken… definitiv die Safari in Tansania, aber auch Indien (für mich überraschenderweise) und New York City, auf eine ebenso überraschende Weise.
Meine persönlichen Tiefpunkte: …waren in diesem Jahr hauptsächlich beruflicher Natur und dem Stress zu verdanken. Ich hatte meinen Kalender definitiv zu voll gepackt mit zwar wunderschönen Projekten, aber zu engen zeitlichen Abständen. Von Zielen & Ländern her kam ich mit Marokko wirklich schwer zurecht. Leider.
Veranstaltungen/Events: Vier Kooperationen (als Markenbotschafterin für G Adventures nach Indien/Nepal und Tansania und als Einzelprojekte ein Roadtrip in Westaustralien und im Yoga-Retreat auf Mallorca – alles traumhafte Reisen an unglaublich tolle Ziele) – danach keine weiteren.
Im Kopf & im Herzen…
Und ich dachte, das Jahr davor war anstrengend? Was war das dann?!
Das erste Halbjahr von 2018 hat mich extrem ausgezehrt. Die Kooperationen, die an sich einfach umwerfend waren, folgten alle straff aufeinander innerhalb von drei Monaten, und die ganzen Eindrücke, zusammen mit dem straffen Reisetempo, das ich gar nicht mehr gewohnt war, haben mich für das nächste Halbjahr etwas ausgebrannt hinterlassen.
(Spoiler: Im nachfolgenden Jahr habe ich endlich dazugelernt. In mehrerlei Hinsicht.)
Insgesamt hat all das aber auch dazu geführt, dass ich enorm viel über mich gelernt habe. Ich habe reflektiert, klare Einsichten bekommen, was ich will, wie ich arbeiten möchte und wie ich meine Zukunft beruflich gestalten möchte.
Allein dafür war es das in jedem Fall mehr als wert!
Schon gewesen:
Der Ausbruch des Reisefiebers: Von Solo-Reisen und der Sucht nach Freiheit! oder: Wie ich das Alleinreisen für mich entdeckte…
Ein Jahr auf Reisen: Von Beduinen, den letzten freien Orang-Utans & einem Zug quer durch Kanada!
Zwei Jahre auf Reisen: Von Wolkenkratzern in New York City, Quesadillas und Cenoten in Mexiko und Reisfeldern auf Bali!
Drei Jahre auf Reisen: Von Roadtrips in Australien, Neuseeland und der Westküste der USA! #roadtripfieber
Vier Jahre auf Reisen: Von geliebten Orten, der Überquerung des Atlantiks und der Entschleunigung!
Mandy meint
Wie passend, liebe Carina, die Orte Deines Reisejahres als Haltestellen zu bezeichnen.
Thailand, hach Thailand. Wenn Du mich fragen würdest, wo ich mich jetzt gern hinbeamen würde, stände das Land ganz weit oben. Vermutlich würde ich mich auf eine dieser Thai-Inseln teleportieren, gern ohne Backpacker-Alkohol-Gedöns. Aber was sind schon die schönsten Trauminseln ohne Lieblingsmenschen?
Herzlichen Dank für den persönlichen Einblick in ein Reisejahr, das gefühlte trölfmillionen Lichtsekunden zurückliegt.
Absolut inspirierend.
Liebe Grüße
Mandy
Carina meint
Mandy, da triffst Du den Nagel auf den Kopf – genauso fühlt es sich an 😀
Eine halbe Ewigkeit später…
(Bei Thailand wäre ich auch dabei – ich würde den Schwenker beim beamen nach Chiang Mai machen 😀 )
Ganz liebe Grüße zurück
Carina