Dieser Artikel enthält Werbe-Links* und/oder werbende Inhalte. Mehr dazu liest Du hier!
Die Schmetterlinge im Bauch flattern immer noch, und die Glückshormone haben sich als Dauergast eingependelt.
Seit zwei Tagen bin ich nun wieder ohne meinen Campervan – und den ersten Tag habe ich mich ein wenig gefühlt, als hätte man mir die Flügel gestutzt.
Die letzten fünf Wochen waren unglaublich. Unvergleichlich. Und definitiv unvergesslich.
Vom ersten Tag an hatte ich ein Dauergrinsen auf dem Gesicht. Und das lag nicht nur daran, wieder in meinem Lieblingsland zu sein…
Aber ich will ehrlich sein: Die erste Woche war nicht nur rosarot.
Vor allem die Woche davor war es nicht.
Denn auch wenn Du es nicht vermutet hättest – all die Ängste, die Dich beim Gedanken an einen Roadtrip quer durchs Outback befallen?
Die hatte ich auch.
Alleinreise-Profi oder nicht, ich mache mir noch oft ins Hemd vor Angst.
Dabei sind es keine rationalen Ängste, die mich plagen. Ich weiß, wie ich von A nach B komme, ich weiß, welche Apps ich mir besorgen kann, um die nächste Tankstelle, den nächsten Camping-Stopp zu finden, und ich bin auch schon auf der linken Straßenseite gefahren.
(In diesem Bild hat sich ein iVan versteckt.)
Aber all das interessiert meinen Kopf kein Stück. Er stellt sich genauso quer wieder jeder andere.
Also habe ich vorab alles dafür getan, mir künstliche Sicherheit zu erschaffen…
Die Orte, an denen ich übernachtet habe
Denn entgegen der allgemeinen Vorstellung ist ein Campingplatz in Australien meist nur ein großer weiter Platz von „Nichts“. Rote Erde, manchmal ein paar Büsche und, wenn Du ganz viel Glück hast, ein paar Schatten spendende Bäume.
Je weiter Richtung Norden Du kommst, desto unwahrscheinlicher wird das allerdings.
Eines unterscheidet aber die australischen Campingplätze häufig von diesen weiten Plätzen aus gar nichts: eine Toilette vor Ort.
Zugegeben, das bedeutet oft auch nur eine kleine Holzhütte mit einer Kloschüssel über einem tiefen Loch. Gerne auch Bush Loo und Dump genannt.
Und die Kängurus als Nachbarn. (Manchmal auch im Sitzstreik.)
Also kurz zur Wiederholung: Die Spanne eines Ortes, an dem Du übernachten darfst (wild campen ist in Australien mittlerweile größtenteils verboten und Ranger kontrollieren gern und häufig), startet bei einem Platz roter Erde ohne alles, geht über einen Platz mit einem Bush Loo bis hin zu einem mit Tisch und Bänken. Kein Airbnb, aber es hat definitiv seinen Charme!
Danach gibt es noch eine Steigerung: Caravan-Parks.
Hier habe ich alle paar Tage Zwischenstopps eingelegt (und die ersten beiden Nächte, um mich erst mal einzuleben), um dort zu duschen, ab und an auch mal Wäsche zu waschen oder in den Genuss einer richtigen Küche zu kommen.
Meist habe ich aber trotzdem an meinem Van gekocht, um das Camper-Feeling nicht zu ruinieren.
(Eine ausgiebige Aufstellung der Kosten sowie meine Lieblings-Spots zum Übernachten, bei denen Dich Emus morgens am Strand begrüßen, findest Du hier!)
Während ich auf sämtlichen Campingplätzen meist nur mit ein oder zwei anderen Autos alleine war (aber nie komplett alleine – ein Trick, den die Hochsaison als Vorteil mit sich bringt), sind die Caravan-Parks meist gut besucht. Hätte ich also Gesellschaft haben wollen, hier hätte ich auf jeden Fall Anschluss gefunden.
Als Alleinreisende war ich damit aber auch der Clown im Tarnfeld.
In den gesamten vier Wochen, die ich tatsächlich on the road war, habe ich immer nur Freundinnen oder Pärchen getroffen – nie andere Alleinreisende.
Zeit, das zu ändern, meine Liebe!
Die Wege, die ich zurückgelegt habe
Auch wenn es mich von Anfang an in Richtung Coral Bay und damit zu meinem Herzensort gezogen hat, habe ich mich relativ schnell dazu entschlossen, doch zuerst in Richtung Margaret River zu düsen.
Zum einen wäre andersherum der Aufenthalt in der Gegend dann auf Weihnachten und Silvester gefallen und damit sehr belebt und überbucht gewesen (auch Australier machen an diesen Tagen Roadtrips, allerdings nicht so weit in Richtung Norden), und zum anderen habe ich mich mit der belebteren Gegend zum Einstieg wohler gefühlt.
Ich bin also am allerersten Tag schnell raus aus der Stadt, um mich erst mal mit iVan anzufreunden.
Seinen Namen hatte er vom ersten Tag an – angelehnt an den iVan, den die beiden Schwestern besaßen, die mir 2011 eine Mitfahrgelegenheit von Darwin bis nach Perth geboten hatten.
Ich fand daher den Namen iVan Pro (sein Spitzname blieb iVan) durchaus angemessen.
Dieses Ritual solltest Du definitiv auch pflegen. Wenn Dein Campervan einen Namen hat, fühlt er sich gleich nicht mehr so fremd an. So zumindest meine Theorie…
In Rockingham machte ich dann gleich einmal Halt, um mich mit allem auszustatten, was ich die nächsten Tage und Wochen für meinen Roadtrip brauchen würde.
(Eine ausführliche Packliste findest Du hier…)
Mein erster Roadtrip war also quasi die Testfahrt und hätte schöner nicht sein können:
Perth – Rockingham – Mandurah – Australind – Busselton – Margaret River – Walpole – Manjimup – Perth
Leider schlug schon in Walpole das Wetter um, und es wurde regnerisch und windig, mit der Ankündigung auf drei weitere Tage in diesem Schmuddelwetter.
Also verwarf ich meinen Plan, bis nach Albany und Esperance weiterzufahren, beendete die Testfahrt und schlug einen Haken zurück nach Perth.
Nach ein paar Tagen bei Dani und Paul von Welt Kopfunter ging es dann auf zum Roadtrip, der es in sich hatte:
Ich habe einige Ecken ausgelassen, die ich 2011 schon besucht habe, wie die Pinnacles, Natures Window oder Monkey Mia, um dafür andere Ecken zu sehen und vor allem mehr Zeit für die Orte zu haben, die ich seitdem so sehr vermisst habe.
(Die solltest Du aber definitiv in Deiner Planung berücksichtigen, wenn Du nach Westaustralien kommst!)
Ich könnte noch endlos weitermachen und weiß nicht, wie ich all das aus den letzten fünf Wochen je in Artikel packen soll, aber hier mache ich nun erst einmal Schluss und schicke Dich für alle Informationen, die Du für Deinen Roadtrip brauchst (und glaub mir, nach dieser Artikelserie wirst Du ihn ganz oben auf Deine Bucket List schieben), schön sortiert in die nächsten Artikel:
Die perfekten Roadtrips durch Westaustralien…
Deine Packliste fürs Camping & den Roadtrip – geprobt, getestet und getrickst!
4 unvergessliche Wochen zwischen Weinfeldern, roter Erde und türkisem Meer… und die Kosten!
Allein im Camper unterwegs… Stell Dein Kopfkino auf Abenteuer ein ( – nicht auf Horror!)
Und jetzt kommst Du! Hast Du Fragen dazu?
Doreen meint
Hallo Carina,
Dein Artikel weckt Erinnerungen. 🙂 Vor 3 Jahren haben wir auch im Campervan die Westküste bereist, sind in zwei Monaten von Perth nach Darwin. Bei uns haben sich die Camping-Plätze meist ab 11 Uhr gefüllt und am späten Nachmittag konnten wir meist nur noch ein kleines Plätzchen am Rande finden. Und das obwohl wir in der Nebensaison (Mai/Juni) unterwegs waren. Aber mit Unmengen reisefreudigen jungen und älteren Australiern aus dem Süden, die den kühleren Temperaturen in ihrer Heimat den Rücken gekehrt haben. Von daher hat Dir die Hauptsaison wohl untyperischerweise ein wenig Ruhe auf den Camping-Plätzen gebracht. 😉
Weiterhin frohes Reisen und beste Grüße aus dem verschneiten Deutschland, Doreen
Carina meint
Ha! Das ist ja interessant…
Wäre aber eine gute Erklärung. Und auch schon wieder beruhigend, denn das würde ja bedeuten, man ist auch in der Nebensaison als Alleinreisende nie alleine auf einem Übernachtungsplatz.
Liebe Grüße zurück,
Carina
Ruth meint
Ich war Ende Februar 2009 in Südwestaustralien allein unterwegs, da waren in den Nationalparks kaum Leute, meist nur 1 zweiter Campervan.
Selbst auf den Caravan-Parks war nicht viel los. Die Nächte wurden schon kühler (ich schlief mit Wollsocken 😉 Es ist aber noch nicht die Hauptsaison der wärmesuchenden Pensionisten.
Hier ich mit Campervan. Und ich will wieder hin. https://picasaweb.google.com/lh/photo/dQ_7SpPk7ljMGH6NNTZHuE2Zgaj7KDcyEq9Oqo_b81Y?feat=directlink
Aber ich verwirkliche gerade andere Träume.
Carina meint
Hahaha – da musste ich jetzt mal heftig lachen 😀
Und die Wollsocken hatte ich in Margeret River auch wieder ausgepackt…
Ganz liebe Grüße,
Carina
Denise meint
Toller Bericht und wunderschöne Fotos!
Australien habe ich bisher noch nicht besuchen können… steht aber auch noch auf meiner Liste.
Ob ich das allerdings als „Camper“ unternehme, weiß ich noch nicht. Ich bin da eher der „Ich brauch mein Bett und mein Klo“-Typ ;). – Sprich, ein kleiner Angsthase.
Viel Spaß noch in Australien,
Ich freue mich schon auf Deinen nächsten Post.
Carina meint
Hahaha – Betten und Klos lassen sich auch in Australien finden 🙂
Muss ja nicht immer ein Camper sein… (wobei das ein fahrendes Bett ist, nur mal nebenbei 😀 )
Ganz liebe Grüße,
Carina
Stephie meint
Cool ich freu mich schon auf weitere Tipps. Bin ab März unterwegs und hab keine Ahnung wie ich mich in Austalien fortbewegen soll so alleine…Kenne auch nur wenige Frauen,die alleine Reisen. Jeder kommt mir damit,dass alles zu gefährlich sei? Ich kann auch hier überfahren werden…
Carina meint
Ganz richtig, Stephie!
Das ist auch immer meine Antwort…
Ganz liebe Grüße,
Carina
Ramona meint
Hi Carina,
super toller Artikel. Ich mache mir derzeit auch Gedanken darüber nach Australien zu fliegen. Wäre mein erstes Mal und um ehrlich zu sein weiß ich gar nicht so genau, ob ich es als einen 1-3 monatigen Urlaub mit Touristenvisum machen soll oder noch etwas warten (um mehr anzusparen) und als Working Holiday zu gehen. Noch bin ich erst 27, hab also eigentlich genug Zeit…. wenn da nicht diese unbändige Sehnsucht und meine Ungeduld wären 😀
Was würdest du empfehlen? Der Sehnsucht erstmal als Tourist nachgehen? Klar, im Endeffekt muss ich selbst wissen was richtig ist…aber ein Denkanstoß von einer erfahrenen Bloggerin kann auch Wunder bewirken 🙂
Liebe Grüße
Mona
Melanie meint
Hi Mona,
genau das habe ich auch überlegt, mich nun aber aufgrund der neuen Steuerregelung ab 1.7. für das 3 monatige Touristenvisum entschieden. Ich bin auch 27 und starte im Oktober 🙂
Carina meint
Hi Mona,
ich denke, Du kannst mit beidem nicht viel falsch machen.
Meine Sorge wäre nur: Aufgeschoben wird manchmal zu aufgehoben.
Es kommt also darauf an, mit wie viel Ehrgeiz Du das angehst. Wenn Du das unbedingt machen willst, komme was wolle, dann spar auf das ganze Jahr. Wenn Du glaubst, das könnte dann mit der Zeit noch ins Wanken geraten, dann ab, los mit Dir 🙂
Ganz liebe Grüße,
Carina
Mary meint
Hallo Carina,
Wow, das klingt klasse! Zunächst mal großes Danke, dein Blog hat mir bei meinen Reisevorbereitungen schon sehr geholfen:)
Ich selbst bin ab übermorgen allein in Südwestaustralien unterwegs und freue mich riesig. Meine Frage: kommt man da auch ohne Auto klar? Ich bin nicht der allerbeste Fahrer und allein ein Auto mieten ist irgendwie zu teuer. Habe schon ein paar Trips per Zug bzw Coach nach Dunsborough und Margaret River gebucht, aber das Busnetz scheint sehr patchy zu sein… Hast du irgendwelche Tipps? Bin nur 10 Tage da.
Danke schon mal! 🙂
Carina meint
Hi Mary,
dann würde mir nur noch einfallen, auf craigslist oder an den Pinnwänden in Hostels mal nach Mitfahrgelegenheiten zu schauen?
So bin ich damals an die Westküste und die Great Ocean Road gekommen…
Liebe Grüße,
Carina
Angel meint
woow toller Artikel. Ich möchte im Dezmber nach Australien, und würde gerne alleine für 4 Wochen die Westküste bereisen. Ist Dezember eine gute Reisezeit von Perth nach Broome zu fahren? muss es ein 4×4 Camper sein?
Carina meint
Ich war auch im Dezember unterwegs 🙂
Du solltest nur bedenken, dass gegen Ende Dezember natürlich auch alle Australier Urlaub und Ferien haben und dann auch dort entlang reisen. Die Campgrounds können also gut gefüllt sein.
Sarah meint
Hallo:) von wo bis wo bist du gereist in WA? Bei den Campervermieter finde ich nur gewisse Stationen für das Aito abzuholen und abzugeben.
Gerne würde ich von Perth nach Broome reisen.. wo warst du? Kamst du gut alleine klar?
Carina meint
Hi Sarah,
ich hab in Perth gestartet und geendet.
Liebe Grüße,
Carina